Forscher enthüllen Pompejis 400-jährige Geheimnisse nach dem Vesuv-Ausbruch
Nach dem verheerenden Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. blieb Pompeji unter einer dicken Ascheschicht begraben. Dennoch kehrten in den folgenden Jahrhunderten Menschen in die zerstörte Stadt zurück und nutzten die Ruinen als Wohnraum. Neue Ausgrabungen haben bestätigt, dass sich die Überlebenden in den oberen Stockwerken der Gebäude niederließen, da die Eingänge zu den unteren Ebenen von Asche begraben waren.
„Dank der neuen Ausgrabungen ist das Bild nun klarer”
Archäologen vermuten, dass sich dort nicht nur Überlebende aus Pompeji, sondern auch mittellose Menschen und Opportunisten aus benachbarten Städten ansiedelten, die nach Wertgegenständen suchten. Diese Besiedlung dauerte etwa 400 Jahre an, bis ins 5. Jahrhundert n. Chr., wie aus einer Erklärung des archäologischen Parks von Pompeji hervorgeht. In dieser Zeit war die Stadt weniger eine blühende Gemeinde als vielmehr eine Ansammlung von Unterkünften, erklärt Gabriel Zuchtriegel, Generaldirektor des Parks.
Bei Ausgrabungen wurden die Überreste von 1300 Menschen gefunden
Frühere Ausgrabungen ignorierten oft die Spuren dieser Wiederbesiedlung, da sich die Archäologen auf die Schichten konzentrierten, die direkt mit dem Vulkanausbruch in Verbindung standen. Zuchtriegel erklärt: „Dank der neuen Ausgrabungen ist das Bild nun klarer.“
Forschungen zeigen, dass Pompeji mindestens 20.000 Einwohner hatte. Bei den Ausgrabungen seit 1748 wurden die Überreste von 1300 Menschen gefunden. Unklar bleibt, wie viele Menschen den Ausbruch überlebten oder nach Pompeji zurückkehrten.

Pompeji: Die Antike Stadt am Vesuv und ihre Wiederentdeckung
- Pompeji war eine antike Stadt am Golf von Neapel, die beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. unterging und unter Vulkanasche konserviert wurde.
- Die Stadt durchlebte eine vielfältige Geschichte, geprägt von Oskern, Samniten, Griechen, Etruskern und Römern.
- Nach ihrer Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert erlangte sie als eine der am besten erhaltenen Ruinenstädte der Antike große Bekanntheit.
- Im Stadtgebiet von Pompeji liegen antike Bauten und Straßen auf einem Lavaplateau, das ursprünglich näher am Meer lag.
- Die Stadtmauer und die Stadttore bildeten ein strategisches Verteidigungssystem, während sich das Straßennetz aus wenigen Hauptachsen und vielen Nebenstraßen zusammensetzte.
- Neben bedeutenden öffentlichen Gebäuden und Tempeln waren das Forum und die Basilika zentrale Elemente der Stadt.
- Pompeji ist bis heute ein zentraler Ort für archäologische Forschung und Erhaltung.
Archäologen enthüllen menschliche Tragödie im verschütteten Raum
In Pompeji werden immer wieder archäologische Funde gemacht. So machten Forscher im „Haus des Helios und des Phrixos“ eine erschütternde Entdeckung. In einem abgeriegelten Raum fanden sie die Überreste von mindestens vier Menschen, die sich während des Vesuvausbruchs im Jahr 79 n. Chr. dort verzweifelt in Sicherheit bringen wollten.
Sie versuchten, die Tür mit einem Bettgestell zu versperren, dessen hohler Raum im Ascheboden erhalten blieb und als Gipsabdruck rekonstruiert wurde. Unter den Opfern befand sich möglicherweise ein Kind, das eine bronzene Bulla, ein typisches Amulett für römische Jungen, trug.