„Das Dorf ist neugierig“: Theatergruppe Föching feiert ihre Premiere

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Das lässt sich das Dorf nicht entgehen, die Karten sind alle weg: Am Samstag feiert die Theatergruppe Föching Premiere – nicht nur mit der Komödie „Regnwurmorakl“, sondern als Ensemble. Um die 50 Jahre gab‘s keine eigene Theatergruppe im Dorf.

Die neue Theatergruppe Föching probt fleißig für ihr erstes Stück „Regnwurmorakl“.
Das Lampenfieber steigt: Die neue Theatergruppe Föching um die Regisseure (v.v.l.) Rudi Weichinger und Andreas Biberger mit (h.v.l.) Barbara Fischhaber, Vroni Riedenauer, Andi Fendt, Seppi Böckl, Karl-Heinz Bachmeier, Marina Doisl und Steffi Fischhaber. Nicht im Bild: Eva Hinterstocker und Kilian Pertold. © Thomas Plettenberg

Föching – Dass Föching eine eigene Theatergruppe hatte, ist lange her: so ungefähr ein halbes Jahrhundert – genau weiß es Rudi Weichinger nicht, er selbst kam erst vor 16 Jahren ins Dorf. Nun tritt die neue Theatergruppe Föching ins Rampenlicht: Am Freitag, 14. März 2025, feiert sie im Föchinger Hofgarten Premiere mit „Regnwurmorakl“, einer Komödie von Ralph Wallner.

Selbst Theater zu machen: „Das ist schon seit Jahren ein Herzenswunsch von mir“, erklärt Weichinger. Vor gut zwei Jahren fasste sich der 57-Jährige ein Herz, suchte über Aushänge Gleichgesinnte im Ort – „wenn wir im Föchinger Hofgarten schon eine Bühne haben“. Anfang vorigen Jahres hatte sich schließlich die Gruppe zusammengefunden, um gemeinsam die Bretter, die manchem die Welt bedeuten, zu erobern. Ein „wilder Haufen“, sagt Weichinger augenzwinkernd, ohne Verein im Hintergrund.

Fast alle sind Bühnenneulinge, inklusive des Initiators selbst: „Ich war bisher nur Zuschauer“, sagt Weichinger. Nur Andreas Biberger ist auch beim Team Theater Holzkirchen aktiv. „Das tut uns gut“, meint Weichinger, der mit Biberger zusammen Regie führt beim ersten Stück.

„Bayerisch und lustig soll es sein“

„Bayerisch und lustig sollte es sein“, erklärt Weichinger. Zwölf Stücke waren in der Vorauswahl gewesen. Nachdem eine der Darstellerinnen sich die Hauptrolle im „Regnwurmorakl“ für sich vorstellen konnte, fiel die Wahl darauf: Das fidele Lumpenpärchen Lotti und Lumpi haust in schäbigen Verhältnissen und gaunert sich durchs Leben. Da trifft es sich gut, dass sich herumspricht, sie könnten mit Regenwürmern die Zukunft weissagen. Dass unverhofft Familienzuwachs ins Haus steht, haben ihnen die Würmer aber nicht gesagt...

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Vor gut einem Jahr nahm die Gruppe die Proben auf. Seit Dezember wird fest im Saal des Föchinger Hofgartens mit seiner Bühne geprobt, bis zu dreimal pro Woche. Neben den neun Darstellern und den beiden Regisseuren zählen ein Souffleur und zwei Maske-Damen zur Gruppe. „Beim Bühnenbau haben wir aus dem Dorf viel Rückhalt bekommen“, erklärt Weichinger. Die Dekoration suchten die Mitglieder der Gruppe zusammen.

Alle Vorstellungen sind ausverkauft

„Der Mut ist belohnt worden“, das kann Weichinger schon vor der Premiere sagen: „Die Entwicklung und Begeisterung der Schauspieler zu sehen – das macht Spaß.“ Auch bei ihm selbst wächst die Lust, selbst auf der Bühne zu stehen. Diesmal hat es angesichts der Zahl der Rollen nicht geklappt. Aber Weichinger geht fest davon aus, dass nach der letzten Vorstellung Ende März nicht Schluss ist. Wie es weitergeht, ist noch nicht ausgemacht. „Wir wollen uns nach den Vorstellungen zusammensetzen und schauen: Wer macht weiter mit? Und wie oft, jährlich, alle zwei Jahre oder sporadisch?“

Doch nun stehen erst mal die ersten sechs Vorstellungen mit dem „Regnwurmorakl“ an. Karten gibt es leider keine mehr: Alle Termine sind ausverkauft. „Obwohl wir kaum Werbung gemacht haben“, staunt Weichinger. Ein Stand am Föchinger Christkindlmarkt und Flyer reichten. „Wir hatten noch Plakate, die haben wir gar nicht mehr aufgehängt.“ Familien, Freunde, Nachbarn, Kollegen – alle wollen sehen, was die Neulinge da auf die Bühne bringen. Das Lampenfieber steigt: „Das Dorf ist neugierig.“

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