Landfrauen wünschen sich mehr Beachtung

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Zustimmung und lobende Worte: Zum Landfrauentag kamen Bäuerinnen und Ehrengäste im Gasthof Zur Post in Warngau zusammen. © THOMAS PLETTENBERG

Knapp 200 Gäste füllten den Saal im Gasthof Zur Post in Warngau zum diesjährigen Landfrauentag. Landrat von Löwis sah die Bäuerinnen als Vorbilder. Sie wünschten sich mehr Wahrnehmung.

Landkreis – Vor einem Jahr standen die Bauernproteste im Fokus des Landfrauentags. Hoch politisch war die Zusammenkunft am gestrigen Dienstag nicht. Doch politische Seitenhiebe wollten sich die Bäuerinnen nicht verkneifen.

Kreisobmann richtet Wort an Politiker

Kreisbäuerin Brigitta Regauer begrüßte nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Johann Baptist knapp 200 Bäuerinnen und Gäste im festlich geschmückten Gasthof Zur Post in Warngau. Neben zahlreichen Bürgermeistern waren der Einladung auch Landrat Olaf von Löwis und Bundestagsabgeordneter Karl Bär gefolgt. Bürgermeister Klaus Thurnhuber freute sich, dass er als Hausherr die Landfrauen in seiner „ländlich geprägten Gemeinde“ empfangen durfte.

Von Löwis nutzte sein Grußwort, um die Arbeit und das Engagement der Landfrauen für die Region zu würdigen. „Ihr Landfrauen seid die Säule der landwirtschaftlichen Betriebe und wichtige Akteure in den Kommunen.“ In einer Zeit voller Herausforderungen seien die Landfrauen mit ihrer Stärke und Resilienz Vorbilder. Der Landrat lobte die Bäuerinnen für ihren „unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn“, ihr „lebensmutiges Denken“ und ihre „unglaubliche Ehrlichkeit“. Die im voll besetzten Saal anwesenden Männer – viele waren es nicht – ermunterte Löwis zu einem gemeinsamen Applaus für die Landfrauen. „Ihr macht unsere Heimat liebens- und lebenswert.“ Regauer dankte den Männern für den Applaus: „Das könnten wir daheim auch mal brauchen“, sagte sie mit einem Augenzwinkern.

Kreisobmann Josef Huber sprach über die öffentliche Wahrnehmung des Bayerischen Bauernverbands (BBV), an der alle Mitglieder mitwirkten. „Wir wurden mal wieder nicht wahrgenommen“, sagte er mit Blick auf das Mercosur-Abkommen, das den Handel von Agrarprodukten mit Ländern in Lateinamerika regelt. „Über Jahre hinweg haben wir über die Herausforderungen der Standards und Regeln für kleinere Landwirtschaft gesprochen – und es ist doch passiert.“ Die Landwirtschaft sei ein Stabilitätsfaktor für den Landkreis und verdiene es deshalb, wahrgenommen zu werden. „Sie verdient eine Politik mit Mut und Willen“, richtete er sein Wort an die anwesenden Politiker.

Landfrauen als Fachleute

Nach dem Mittagessen stellte Regauer das BBV-Bildungswerk vor, dass heuer sein 50. Jubiläum feiert. Sie zeigte auf, wie sich die Arbeit der Landfrauen verändert hat: Während bei Gründung des Bildungswerks noch Gartenarbeit, Nähen oder Kochen im Vordergrund standen, gibt es heute Seminare zu Medienkompetenz und EDV. „Vor allem in der heutigen Zeit, wo sich alles so schnell ändert, ist es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben.“ Von den Politikern wünschte sie sich, dass diese aus Fehlern lernen und sich Wissen und Kompetenz von Fachleuten holen. „Zu diesen Fachleuten gehören auch die Landfrauen.“

Die Geehrten: Kreisbäuerin Brigitta Regauer (l.) und Manuela Zehendmaier (r.) beschenkten (ab 2.v.l.) Josefa Markhauser, Vreni Gloggner und Agnes Hofer.
Die Geehrten: Kreisbäuerin Brigitta Regauer (l.) und Manuela Zehendmaier (r.) beschenkten (ab 2.v.l.) Josefa Markhauser, Vreni Gloggner und Agnes Hofer. © THOMAS PLETTENBERG

Bevor Gesundheitsmanagerin Maria Lidl in ihrem Festvortrag über Motivation und Stress im Alltag sprach, ehrten Regauer und ihre Stellvertreterin Manuela Zehendmaier drei Mitglieder: Agnes Hofer vom Berghof Agatharied und Verena Gloggner aus Gmund erhielten eine Anerkennung für ihren Meister in der Hauswirtschaft, Josefa Markhauser aus Schliersee wurde für ihren Abschluss als Dorfhelferin geehrt.

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