Meisterliches Ganovenstück

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Dialog vor vollem Haus: Stephan Weisz als etwas einfältiger Ganove Luigi und Anna Kutter als die verdeckte Ermittlerin Schwester Peregrina, die Luigi zum Komplizen machen möchte. Nur zwei von vielen Charakteren in der Komödie „Guns ‘n‘ Nuns“, die das Team Theater gerade auf die Bühne bringt. © THOMAS PLETTENBERG

Das Team Theater Holzkirchen hat mit der GaunerKömödie „Guns ‘n‘ Nuns“ Premiere gefeiert – und zwar eine überzeugende.

Es waren beileibe nicht nur die jüngsten Theatergäste, die sich bei der Premiere von Kai Hinkelmanns „Guns ‘n‘ Nuns“ bisweilen vor Lachen nicht mehr halten konnten. Das Ensemble des Team Theater Holzkirchen begeisterte vielmehr das komplette Publikum im ausverkauften Fools-Theater mit einer meisterlich präsentierten Gaunerkomödie und führte es an diesem nebligen Abend direkt nach Italien, in eine immer wieder überraschende Konstellation von Nonnen, Gaunern und Polizei.

Szenenapplaus schon gleich zu Beginn

Unter der Regie von Margarete Kutter schlüpfen die spielfreudigen und mittlerweile durchaus routinierten Laien in ihre Rollen und bekommen den ersten Szenenapplaus, kaum, dass das Stück richtig ins Rollen gekommen ist. Die Nonnenkostüme bieten außer einer Brille wenig Raum für Differenzierungen, doch das machen die fünf Frauen mit ihrer Überzeugung wett, mit der sie die fünf vom Typ sehr unterschiedlichen Klosterschwestern spielen, die da unter der Ägide einer von Madita Weißenbacher herrlich streng gegebenen Oberin Ganista ein Klosterleben leben, das nur nach außen hin ruhig und beschaulich ist. Aber was will man machen, wo doch die Renovierung des alten Gemäuers immer wieder große Summen verlangt? Die Weinverkäufe der beflissenen Pecunia (Julia Hans), die unglücklich darüber ist, dass alles Wichtige ohne sie besprochen wird, reichen wohl kaum dafür.

Wo holen die Nonnen bloß das Geld her?

Dass die Nonnen auf unlauterem Wege zu größeren Summen kommen, vermutet auch Anna Kutter als Polizistin, die als Schwester Peregrina verdeckt ermittelt und bei der Wahl ihres Informanten ebenso daneben greift wie Schwester Dulcia (Anne Schachtner), wenn sie Pecunia auf die beiden vermeintlichen Dachdecker ansetzt, um zu erfahren, ob diese wirklich Handwerker sind. Dabei könnte der ins glänzende Jacket gekleidete Helmut Herrmann nichts besser verkörpern als den Ganoven-Boss Jack, der an seiner Gang schier verzweifelt. So etwa an Nick (Andreas Biberger), der sich „Killer“ nennt und bei jeder Gelegenheit anbietet, jemanden endgültig aus dem Weg zu räumen, dessen vermeintliche Waffe aber nur das Spielzeug aus Kindertagen ist, als es noch reichte, laut „Bumm“ zu rufen, damit der andere umfiel und aus dem Spiel war. Oder an Luigi (Stephan Weisz), der mit Karacho an der Bank vorbeirast, weil er blind dem Navi vertraut.

Ganoven landen im Kloster - und die Polizei kommt auch noch dazu

Dass vor der versehentlich nicht ausgeraubten Bank jede Menge Polizeiwagen standen, wundert das Trio, schmeichelt aber dessen räuberischem Naturell, das erst richtig entfacht wird, als die Nonnen, zu denen sie flüchten, von einem Schatzkämmerchen reden. So suchen die bei Überfällen stets glücklosen Ganoven den Klosterschatz. Und Kommissar Valuzzi (Max Arbeiter) und Inspektorin Rossi (Andrea Schindler) suchen die Bankräuber, deren Reifenspur direkt ins Kloster führt. Peregrina, die schon seit drei Jahren ermittelt, warum es nie gelingt, die Bankräuber zu fassen, sucht den Maulwurf in der örtlichen Polizei und Culina (Laura Kutter) nach Möglichkeiten, wie sich das Gewerbe mit den Banküberfällen noch einträglicher gestalten könnte.

So schnell die Konstellationen auf den ersten Blick klar sind, so verblüffend und unterhaltsam sind die unverhofften Entwicklungen im Verlauf der Begegnungen im Kloster, wo sich immer neue Überraschungen ergeben.

Weitere Vorstellungen:
Für die Vorführungen am 8., 10., 14., 15. und 23. November gibt es noch Restkarten im Vorverkauf oder an der Theaterkasse von Kultur im Oberbräu.   

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