Schwimmunterricht im Vier-Sterne-Hotel

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Kurzfristige Lösung: Die Grundschüler von Bad Wiessee dürfen das Schwimmbecken des Hotels Terrassenhof für den Schwimmunterricht nutzen. © Grundschule Bad Wiessee

Der Weg zum interkommunalen Hallenbad erweist sich als kurvenreich. Während die Gemeinden noch übers Konzept diskutieren, hat sich für die Wiesseer Grundschüler eine Übergangslösung gefunden: Sie dürfen das Schwimmbad des Hotels Terrassenhof nutzen.

Bad Wiessee – Die Zeiten, als Schüler aus dem Tegernseer Tal wie selbstverständlich den Wiesseer Badepark nutzen konnten, um Schwimmen zu lernen, sind vorbei. Derzeit suchen die Talgemeinden einen gemeinsamen Weg, um wieder ein Hallenbad am Tegernsee zu ermöglichen. Kein leichtes Unterfangen. Die Vorstellungen der einzelnen Kommunen, wie ein solches Bad aussehen und finanziert werden soll, gehen teils auseinander (wir berichteten). Während der interkommunale Arbeitskreis also weiter über den Möglichkeiten brütet, hat die Grundschule Bad Wiessee kurzfristig eine Lösung für das „Schwimm-Problem“ gefunden.

Schulen dürfen Schwimmbecken kostenlos nutzen

Die Wiesseer Schüler dürfen das Schwimmbad im Vier-Sterne-Hotel Terrassenhof nutzen. Noch dazu kostenlos. Die Hoteliers-Familie Gericke verdiene aufrichtigen Dank für diese Unterstützung und das Engagement für die sportliche Bildung der Wiesseer Schüler, erklärt die Grundschule in einer Pressemitteilung. „Schwimmen ist nicht nur eine beliebte Freizeitbeschäftigung, sondern eine lebenswichtige Fähigkeit, die es zu erlernen gilt. Gerade für Kinder, die am Tegernsee leben“, betont Rektorin Marianne Epp. Durch die kostenlose Bereitstellung des Schwimmbeckens im Terrassenhof hätten die Schüler die Möglichkeit, ihre Schwimmfertigkeiten zu verbessern und Sicherheit im Wasser zu erlangen.

Sechswöchige Kurse für Anfänger

Laut Epp haben mittlerweile sieben Anfänger im Rahmen eines sechswöchigen Kurses ihre ersten Schwimmzüge erlernt. Die fortgeschrittenen Schwimmer hätten sich im Rückenkraulen und im Brustschwimmen verbessert.

Familie Gericke war offenbar gerne bereit, die Lücke auszufüllen, die im Schulschwimmen entstanden ist. „Unsere Söhne sind beide Leistungssportler. Mir war es wichtig, den Wiesseer Kindern die Möglichkeit zu geben, Schwimmunterricht zu erhalten“, wird Hotelmanagerin Monika Gericke in der Mitteilung zitiert. Unterstützt werden die Lehrerinnen dabei von Schwimmlehrerin Ela Marg, die sich schwerpunktmäßig um Schwimmanfänger kümmerte.

Arbeitskreis sucht bei Klausur gemeinsame Lösung

Unterdessen gehen bei den Tal-Kommunen die Bemühungen weiter, ein neues – diesmal talweites – Hallenbad zu realisieren. Der interkommunale Arbeitskreis (AK) habe sich in leicht abgeänderter Form kürzlich wieder getroffen, teilt Wiessees Bürgermeister Robert Kühn, Leiter des AK, auf Nachfrage mit: „Es war eine sehr konstruktive Zusammenkunft.“ Lediglich die Vertreter aus Waakirchen hätten nicht mehr teilgenommen. Wie berichtet, hadert der dortige Gemeinderat mit einer Beteiligung und hat sich eine Denkpause ausbedungen. Bei den verbliebenen Partnern geht es nun darum, die unterschiedlichen Vorstellungen unter einen Hut zu bringen. Während Tegernsee und Bad Wiessee für ein rein zweckmäßiges Hallenbad plädieren, würden Rottach-Egern und Gmund ein Bad mit ein paar Wellness-Extras favorisieren.

Entscheidung soll zeitnah fallen

Um zu sondieren, wie man mit den unterschiedlich lautenden Beschlüssen umgehe, will sich der AK laut Kühn auf Tagesklausur begeben. Die solle noch vor den Sommerferien stattfinden, berichtet der Bürgermeister. Und er betont: Die Motivation der Talgemeinden, kommunales Schwimmen wieder zu ermöglichen, sei nach wie vor hoch. Das Thema werde nicht auf die lange Bank geschoben, man wolle zeitnah zu einer Lösung kommen.

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