Pächterwechsel in Filmtaverne: Mehrere Interessenten für ehemaligen Kroaten

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Steht leer: Die Filmtaverne im Gebäude des derzeit ebenfalls geschlossenen Tutzinger Kinos. © Harthauser

Die beliebte Tutzinger Filmtaverne steht leer. Für die Nachfolge des Kroaten mit Pizzaangebot gibt es mehrere Interessenten. Im selben Gebäude laufen unterdessen die Vorbereitungen zur Wiedereröffnung des Kinos. Gesucht werden Spender und Mitglieder für einen Bürgerverein.

Tutzing – Die Pizza aus dem Holzofen und die deftige kroatische Küche sind Geschichte: Denn eine der beliebtesten Tutzinger Wirtschaften steht leer – die Filmtaverne an der Kirchenstraße 3 im Gebäude des ebenfalls verlassenen Kinos (wir berichteten). Für Robert Harthauser von der Eigentümerfamilie kam diese Entwicklung überraschend und ganz plötzlich. Er fand die Sache „dubios“ und „ganz komisch“. Im Gespräch mit dem Starnberger Merkur sagt er: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Und der Mann ist seit mehreren Jahrzehnten im Gastronomie-Bereich zu Hause. Immerhin kann Harthauser nun vermelden: „Ich habe vier bis fünf Interessenten.“ Mit unterschiedlichen Nationalitäten, Küchen und Konzepten. Die Entscheidung für einen neuen Pächter sei allerdings noch nicht gefallen. Am Donnerstag unterhielt sich Harthauser noch mal mit einem potenziellen Nachfolger für die Filmtaverne.

Dass es zum Jahreswechsel auch einen Pächterwechsel geben würde, war klar gewesen. Eigentlich hätte der Bruder des bisherigen Betreibers das Lokal übernehmen sollen. Er habe vom Landratsamt allerdings nicht die nötige Genehmigung für eine Gewerbeanmeldung bekommen, erklärt Harthauser. Und der bisherige Pächter habe sich von heute auf morgen aus dem Staub gemacht. „Er hat alles stehen und liegen gelassen und ist ins Ausland gefahren“, berichtet der Eigentümer. Auch eine ordentliche Kündigung sei Harthauser nicht vorgelegen. Zunächst habe er den Restaurant-Betreiber nicht erreicht, schließlich sei er doch wieder in Tutzing aufgetaucht.

Der Leerstand ist geschäftsschädigend. Es muss weitergehen.

„Der Leerstand ist geschäftsschädigend. Es muss weitergehen“, sagt Harthauser. Seit Ende Januar bietet er die Räumlichkeiten mit 200 Quadratmeter Gesamtfläche und dem etwa 100 Quadratmeter großen Gastraum auf einem Immobilienportal an. Mietpreis: 2600 Euro. Der Vermieter ist überzeugt: „Vor 20 Jahren hätte darauf sofort jemand reagiert.“ Trotzdem ist er zuversichtlich, dass er einen Vertrag mit einem der Interessenten abschließen kann.

Das Haus an der Kirchenstraße befindet sich im Umbruch wie nie zuvor, für die Harthausers kommt gefühlt alles auf einmal. Mit seinem Sohn Maximilian hat Robert Harthauser unlängst das Konzept der Kellerbar „Flimmi’s umgestellt. Mit dem Pächter war man nicht mehr zufrieden. Mittlerweile ist die kleine, für 50 Gäste ausgelegte Kneipe für Privatfeiern buchbar (wir berichteten). Das Angebot werde ganz gut angenommen, sagt Harthauser.

Im Hintergrund laufen unterdessen die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung des Kinos im selben Gebäude. Der Pachtvertrag mit Michael Teubig war gekündigt worden. „Wir arbeiten seit Wochen mit Hochdruck daran, eine finanziell belastbare Konzeption, den richtigen Partner für die Programmgestaltung und die geeigneten Betriebssysteme für das Bürgerkino zu finden“, schreibt Lucie Vorlickova von der Tutzinger Liste auf der Homepage des Bürgervereins. Sie kümmert sich für die Harthausers federführend um das Kino-Comeback. Klar ist: Es funktioniert nur mit ehrenamtlicher und auch finanzieller Unterstützung von Tutzingern. Auf der Internetseite www.kurtheater-tutzing.com werden Vereins- und Vorstandsmitglieder, Spender und Servicekräfte für die Filmvorstellungen gesucht. Informationsveranstaltungen zum Konzept des Bürgerkinos sollen laut der Homepage ab Ende Februar stattfinden. Einen festen Termin gibt es schon: Donnerstag, 21. März, um 19 Uhr im Kino.

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