202 Flößer aus ganz Deutschland kommen nach Lechbruck
Große Freude in Lechbruck: Die Gemeinde am Lech wird zum ersten Mal Gastgeber des „Deutschen Flößertags“ sein.
Das Flößerdorf Lechbruck wird ab diesem Donnerstag, 3. Oktober, zum allerersten Mal Gastgeber des „Deutschen Flößertags“ sein. Bis zum darauffolgenden Sonntag versammeln sich dort dann insgesamt 202 Flößer aus ganz Deutschland. Die Vorfreude bei den Veranstaltern und im Ort ist daher groß.
Die Flößerei hat in Lechbruck eine lange Tradition und wurde unlängst zum immateriellen Unseco-Weltkulturerbe ernannt (wir berichteten). Bis ins 15. Jahrhundert hinein reichen die Aufzeichnungen zurück. Damals wurde vor allem Holz aus den heimischen Wäldern über den Lech bis etwa nach Augsburg transportiert. Aber auch Baumaterial, Holzkohle und Lebensmittel wurden auf dem Wasserweg befördert – teilweise sogar bis nach Wien, Budapest und Belgrad.
Schon vor zwei Jahren beworben

Anfang des 20. Jahrhunderts endete aber die Flößerei als Wirtschaftszweig, als Touristenattraktion besteht sie jedoch bis heute. Ein Floßruder ziert daher auch das Lechbrucker Wappen.
Beste Voraussetzungen also, um den mittlerweile 35. Flößertag in der Gemeinde auszurichten. Beworben hat sich Lechbruck laut Bürgermeister Werner Moll bereits vor zwei Jahren. Denn: Die Flößertage finden jedes Jahr an einem anderen Ort statt, immer abwechselnd im Norden und im Süden, denn das Gebiet der insgesamt 40 Flößer-Vereinigungen erstreckt sich von Hamburg bis nach Wolfratshausen. Vor zwei Jahren fand der Flößertag in München statt, vergangenes Jahr in Reinhardshagen in Hessen, und heuer ist mit Lechbruck wieder der Süden dran.
„Seit dem Zuschlag laufen die Vorbereitungen“, verrät der Lechbrucker Bürgermeister. Denn die 202 Flößer müssen nicht nur in der Gemeinde untergebracht werden, es galt auch, ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. Darauf steht unter anderem ein gemeinsames Treffen in der Lechhalle, eine Busrundfahrt, eine Besichtigung der Wieskirche, eine Mitgliederversammlung, ein Bayerischer Abend, Fachvorträge und natürlich eine Fahrt auf dem knapp drei Jahre alten Floß der Lechbrucker.
Veranstaltungen nicht öffentlich
Einziger Wermutstropfen: Die Veranstaltungen sind alle nicht für die Öffentlichkeit. „Das ist wirklich schade, aber wir sind in der Lechhalle platzmäßig einfach sehr beschränkt“, bedauert Rathauschef Moll. Nicht einmal die Frauen der Gemeinderäte habe man einladen können.
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Das soll die Stimmung beim 35. Flößertag nicht trüben. Die Vorfreude bei den Organisatoren ist groß, aber auch „ein bisschen Anspannung ist dabei, dass alles so läuft, wie wir es geplant haben“, gibt Moll zu. Denn man wolle ja ein gutes Bild nach außen abgeben, damit auch die Flößer aus den teilnehmenden Vereinen aus ganz Deutschland daheim erzählen können, wie schön es in Lechbruck ist.