AfD im Umfrage-Fall – BSW muss bei Bundestagswahl um Fünf-Prozent-Hürde bangen

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Laut einer neuen Umfrage zur Bundestagswahl würden es noch vier Parteien über die fünf Prozent schaffen. Grüne und SPD stagnieren – die Union bleibt auf Platz eins.

Berlin – Die Bundestagswahl 2025 rückt immer näher. Die Parteien sind fleißig damit beschäftigt, so viele Stimmen wie möglich für sich zu mobilisieren, sei es mit Auftritten in Talkshows, oder, wie bei AfD-Chefin Alice Weidel, im Gespräch mit Elon Musk. Der fiel zuletzt damit auf, dass er auf der Amtseinführung seines Kumpels Donald Trump mutmaßlich den Hitlergruß zeigte.

Robert Habeck, Friedrich Merz, Olaf Scholz und Alice Weidel vor der Bundestagswahl in einer Bildmontage vor dem Bundestag.
In einer neuen Umfrage liegt die Union unter Friedrich Merz (2. v. l.) weiter klar auf dem ersten Platz. © Christian Charisius/Boris Roessler/Sebastian Willnow/Kay Nietfeld/dpa (Montage)

Umfrage zur Bundestagswahl 2025: AfD wieder unter 20 Prozent – Union weiter vorne

Blickt man auf das neue Trendbarometer des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von ntv/RTL, scheint sich die Öffentlichkeitsarbeit von AfD-Chefin Alice Weidel wohl nicht auszuzahlen. Die in Teilen rechtsextreme Partei findet sich hier zwar immer noch auf dem zweiten Platz wieder, muss aber mindestens einen Prozentpunkt einbüßen und landet mit 19 Prozent seit langem wieder unter den 20 Prozent (Stand 20. Januar).

Parteien Umfrageergebnisse in Prozent
CDU/CSU 31
AfD 19
SPD 16
Die Grünen 13
FDP 4
BSW 4
Die Linke 3

Institut: Forsa. Erhebungszeitraum: 17. bis 20. Januar. Fallzahl: 2008 Berfragte. Statistische Fehlertoleranz: +- 2,5 Prozentpunkte.

Auf Platz eins liegt, wie bereits seit geraumer Zeit, weiterhin die Union aus CDU und CSU. Gemeinsam mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz überzeugen die Unionsparteien 31 Prozent der Befragten. Den dritten Platz belegt in der neuen Umfrage die SPD, die mit 16 Prozent deutlich hinter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021 (25,7 Prozent) zurückbleibt. Die Grünen verlieren im Vergleich zu 2021 als einzige Ampel-Partei „nur“ etwa einen Prozentpunkt und kommen in der ntv-Umfrage auf 13 Prozent.

Bei der Frage, wen die Deutschen am ehesten als Bundeskanzler wollen, liegen Merz und Robert Habeck (Grüne) mit jeweils 23 Prozent auf dem ersten Platz. Scholz muss dagegen einen Verlust von einem Prozentpunkt hinnehmen und liegt mit 16 Prozent mit Weidel gleichauf. Wenn sich die Bürger zwischen Merz und Habeck entscheiden müssten, würde der Unions-Kandidat mit 30 zu 26 Prozent vorne. Auch ein Duell mit Scholz würde Merz klar gewinnen (26 zu 23 Prozent).

Opposition schmilzt vor der Bundestagswahl – FDP und BSW bangen um Fünf-Prozent-Hürde

Der Bruch der Ampel-Koalition scheint vor allem einer Partei teuer zu stehen zu kommen. Die FDP liegt laut Forsa derzeit bei vier Prozent – nicht genug, um den Sprung in den Bundestag zu schaffen. Das könnte vor allem auch an den Vorwürfen gegen die Freien Demokraten und ihren Parteichef Christian Lindner liege. Seitens SPD und Grünen wurde der Vorwurf laut, die vergangene Regierungskoalition durch gezielte Provokationen zum Scheitern gebracht zu haben. Zentral ist dabei ein veröffentlichtes „D-Day“-Papier, das einen Plan für das Ende der Ampel-Koalition beinhaltete.

Obwohl das von der ehemaligen Linken-Politikerin gegründete BSW in den vergangenen Wochen über fünf Prozent lag, muss die neu gegründete Partei nach anfänglicher Euphorie nun ebenfalls um den Einzug in den Bundestag fürchten. Die ntv-Umfrag sieht das Bündnis ebenfalls bei vier Prozent. Auch die Linken würden den Einzug in den Bundestag mit gerade einmal drei Prozent verpassen. Die Partei bemüht sich allerdings, mit der „Mission Silberlocke“ über die Parteiprominenz – bestehend aus Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow – genügend Direktmandate zu gewinnen, um doch noch im Bundestag vertreten zu sein.

Sollten FDP, BSW und Linke es nicht in den Bundestag schaffen, würden sich nur noch vier Fraktionen die Sitze im hohen Haus teilen. Käme es zu einer Koalition aus Union, SPD und Grünen, wäre die AfD sogar die einzig verbleibende Oppositionspartei. Allerdings stellt sich vor allem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Zusammenarbeit mit den Grünen quer. Somit käme lediglich eine Wiederaufnahme der Großen Koalition aus Union und SPD infrage. Allerdings hält sich CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz eine Zusammenarbeit mit den Grünen weiter offen.

Scholz vor der Bundestagswahl – SPD-Kanzlerkandidat will kein Ministeramt unter Merz

Wie tief die Gräben zwischen den Parteien stellenweise sind, machte zuletzt auch Bundeskanzler Olaf Scholz deutlich, als er beim RTL-Kandidatencheck einen Ministerposten unter einem Bundeskanzler Merz entschieden ablehnte. „Ich werde das ganz bestimmt nicht machen“, sagte Scholz in der Sendung. Er wolle mit seiner Partei vielmehr auf einen Sieg bei der Bundestagswahl setzt – auch wenn dieses Ziel wohl schwer zu erreichen sein wird.

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Der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck richtete dagegen eine Warnung an die Unionsparteien, nicht schon im Wahlkampf in Streit zu geraten. Auch zwischen CDU und CSU käme es immer wieder zu Gängeleien, wie etwa, dass „ein bayerischer Ministerpräsident dem Vorsitzenden immer in die Hacken tritt“, so Habeck beim Energiegipfel des Handelsblattes. Er kritisierte außerdem die Pläne der Union bei der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherungen und bezeichnete deren Pläne als „Veräppelung“. (nhi)

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