Muskelknoten - Schmerzfrei leben: Alles, was Sie über Triggerpunkte wissen müssen

Haben Sie jemals unerklärliche Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen verspürt, die Sie in Ihrer Bewegungsfreiheit einschränken und sich hartnäckig halten? Diese Schmerzen könnten auf sogenannte Triggerpunkte zurückzuführen sein.

Was sind Triggerpunkte?

Triggerpunkte – auch bekannt als Myogelosen – sind lokal begrenzte Verhärtungen in der Skelettmuskulatur, die auf Druck schmerzempfindlich reagieren und charakteristische ausstrahlende Schmerzen verursachen können. Diese ausstrahlenden Schmerzen machen es oft schwierig, die Quelle des Schmerzes zu lokalisieren. Die myofaszialen Muskelverhärtungen treten im Muskel- und Fasziengewebe auf und sind oft durch eine dauerhafte Muskelkontraktion und Kompression von Nerven und Blutgefäßen gekennzeichnet. Es gibt verschiedene Arten von Triggerpunkten, unter denen aktive und latente Triggerpunkte die bekanntesten sind.

Welche Arten von Triggerpunkten gibt es?

Triggerpunkte werden in zwei Hauptkategorien unterteilt:

  1. Aktive Triggerpunkte: Diese verursachen auch ohne mechanische Stimulation Schmerzen und sind häufig die Quelle chronischer Schmerzen.
  2. Latente Triggerpunkte: Diese erzeugen Schmerzen nur bei Druck oder Dehnung und können lange Zeit unbemerkt bleiben, bis sie durch eine gezielte Provokation aktiviert werden.

Wie häufig sind Triggerpunkte?

Triggerpunkte sind weit verbreitet und betreffen eine große Anzahl der Bevölkerung, insbesondere diejenigen, die häufigen körperlichen Belastungen ausgesetzt sind. Fast jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens mindestens einmal von Triggerpunkten betroffen. Büroangestellte, Sportler und auch Personen mit seelischem Stress sind besonders anfällig.

Haben alle Menschen dieselben Triggerpunkte?

Während die häufigsten Triggerpunkte bei vielen Menschen an denselben Stellen auftreten, wie im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich, sind andere Triggerpunkte individuell. Unterschiedliche Berufe, Lebensstile und individuelle Anatomien beeinflussen die spezifischen Stellen, an denen Triggerpunkte entstehen.

Was sind die Symptome der Triggerpunkte?

Symptome von Triggerpunkten sind vielfältig und können je nach Lage und Schwere variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Lokale Schmerzen: Schmerzempfindlichkeit direkt an der Stelle des Triggerpunktes.
  • Übertragene Schmerzen: Schmerzen, die von der Stelle des Triggerpunkts in entfernte Körperregionen ausstrahlen. Es ist, als wenn ein Klingelknopf vor dem Haus gedrückt wird und im Haus ertönt die Klingel.
  • Muskelschwäche: Reduzierte Muskelkraft ohne feststellbaren Gewebeschwund.
  • Bewegungseinschränkungen: Einschränkungen in der Beweglichkeit des betroffenen Muskels.

Wie entstehen Triggerpunkte?

Die Entstehung von Triggerpunkten ist komplex und multifaktoriell. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Überlastung und Fehlbelastung: Intensive körperliche Aktivitäten oder Fehlhaltungen, wie sie bei längerem Sitzen am Schreibtisch vorkommen.
  • Traumata: Verletzungen oder Unfälle, die zu einer Überbeanspruchung der Muskulatur führen.
  • Chronischer Stress: Psychischer Stress kann durch gesteigerte Muskelspannung zur Bildung von Triggerpunkten beitragen.

Können Triggerpunkte chronische Schmerzen verursachen?

Ja, Triggerpunkte können chronische Schmerzen verursachen. Wenn sie nicht behandelt werden, können die Schmerzen persistieren und sich sogar verschlimmern. Diese chronischen Schmerzen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und zu weiteren Komplikationen wie Schlafstörungen und eingeschränkter Mobilität führen.

Differentialdiagnosen: Was könnte es sonst sein?

Da Triggerpunkte oft Schmerzen in entfernten Körperregionen auslösen, ist eine genaue Diagnose wichtig. Differentialdiagnosen umfassen:

  • Arthritis: Gelenkschmerzen können ebenfalls als muskuläre Schmerzen empfunden werden.
  • Arthrose: Durch Daueranspannung von betroffenen myofaszialen Strukturen können Triggerpunkte entstehen.
  • Osteoporose: Durch den Verlust an Körpergröße werden andere Muskelaktivitäten erforderlich. Das bedingt neue aktive Triggerpunkte.
  • Nerveneinklemmungen: Schmerzen durch eingeklemmte Nerven können triggerpunktartig ausstrahlen.
  • Fibromyalgie: Eine systemische Störung, die weit verbreitete Schmerzen verursacht und mit Triggerpunkten verwechselt werden kann.

Wie können Triggerpunkte genutzt werden?

Triggerpunkte können in der Therapie gezielt genutzt werden, um Schmerzen zu lindern und die Muskelgesundheit zu verbessern. Ein erfahrener Therapeut kann Triggerpunkte identifizieren und behandeln, um die zugrunde liegende Muskelspannung zu lösen und die Durchblutung zu fördern.

Was bringt es, Triggerpunkte zu behandeln?

Die Therapie von Triggerpunkten kann zahlreiche Vorteile bieten:

  • Schmerzlinderung: Regulierung der Muskelspannung
  • Erhöhte Beweglichkeit: Förderung der Flexibilität und Beweglichkeit des betroffenen Muskels.
  • Entspannung: Verringerung von Stress und Anspannung im gesamten Körper.

Wie werden Triggerpunkte behandelt?

Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von Triggerpunkten, darunter:

  • Massage: Direkte Massage der Triggerpunkte durch einen Physiotherapeuten oder Heilpraktiker.
  • Akupressur: Erzeugt Deaktivierung von Triggerpunkten, ähnlich der Akupunktur.
  • Kälte- und Wärmetherapie: Anwendung von Wärme oder Kälte, um die Muskelspannung zu reduzieren.
  • Cupping: Trockenschröpf-Methode mittels Unterduck löst Verspannungen.

Ansprechpartner: Wer kann helfen?

Verschiedene Fachleute können bei der Diagnose und Behandlung von Triggerpunkten unterstützen:

  • Hausärzte: Erste Anlaufstelle zur Beurteilung der Schmerzen und Überweisung an Spezialisten.
  • Physiotherapeuten: Spezialisten für die manuelle Therapie und gezielte Muskelbehandlung und Übungstherapie.
  • Osteopathen: Bieten alternative Behandlungsmethoden.

Über Gabriele Kiesling

Gabriele Kiesling ist Physiotherapeutin, Osteopathin, Buchautorin und Youtuberin. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt seit über 50 Jahren in der Vermittlung ihrer physiotherapeutischen Übungen. Die Wirksamkeit ihrer Übungsmethodik wurde in randomisierten Studien des Deutschen Instituts für Qualität in der Physiotherapie (diqp Berlin) bestätigt. Mit ihren bisher sechs erfolgreichen Büchern in der Reihe „Physiotherapie für zu Hause“ liefert die Buchautorin verständliche Übungsliteratur für Patienten und Laien.

Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.