Gelenkgesundheit bis ins hohe Alter - Arthrose und Lebenserwartung: Wie beeinflusst die Gelenkerkrankung die Länge Ihres Lebens?

Auswirkungen der Arthrose auf die Lebenserwartung

Obwohl Arthrose, eine der häufigsten Gelenkerkrankungen, nicht unmittelbar lebensbedrohlich ist, zeigen Studien, dass sie mit einer erhöhten Sterblichkeit (Mortalität) einhergehen kann. Insbesondere Patienten mit Knie- oder Hüftarthrose weisen ein erhöhtes Sterberisiko auf, wobei Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Haupttodesursache identifiziert wurden. Die Erhöhung des Risikos eines herzbedingten Todes bei Kniearthrose liegt bei fast 20 Prozent, bei Hüftarthrose bei 13 Prozent.

Zusammenhang zwischen Arthrose und Herz-Kreislauf-Risiko

Es stellt sich die Frage: Warum kann Arthrose zu einer verkürzten Lebenserwartung beitragen? Eine These ist, dass die chronische Entzündung in den Gelenken auch das Gefäßsystem schädigen könnte. Außerdem könnten die durch Arthrose verursachten Schmerzen dazu führen, dass sich die Betroffenen immer weniger bewegen, was den Knorpelabbau beschleunigen und zur Gewichtszunahme beitragen könnte. Letzteres ist wiederum ein bekannter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Schlüssel zu einem längeren Leben könnte also in der Aufrechterhaltung oder sogar Steigerung der körperlichen Aktivität liegen.

Nebenwirkungen von Schmerzmitteln als Risikofaktor

Ein weiteres Problem, das die Lebenserwartung von Arthrosepatienten beeinflussen kann, sind die Nebenwirkungen von Schmerzmedikamenten. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac und Ibuprofen, die häufig zur Linderung von Arthroseschmerzen eingesetzt werden, können das Risiko für Magen-Darm-Blutungen erhöhen und damit die Sterblichkeit beeinflussen. Studien zeigen, dass die Einnahme von Diclofenac die Wahrscheinlichkeit eines Herzstillstands um 50 Prozent erhöht, während bei Ibuprofen ein Anstieg um 31 Prozent festgestellt wurde.

Lebensstiländerung als vorbeugende Maßnahme

Eine Anpassung des Lebensstils, insbesondere in Bezug auf Ernährung und Bewegung, kann also nicht nur zur Schmerzlinderung, sondern auch zur Verbesserung der Lebenserwartung beitragen. Der Stoffwechsel des Gelenkknorpels ist auf Bewegung angewiesen und regelmäßige sportliche Betätigung kann dem fortschreitenden Gelenkverschleiß gezielt entgegenwirken. Wichtig ist, das Herz-Kreislauf-System durch Bewegung zu trainieren und zu stärken.

Lebensqualität bei Arthrose

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der die Lebenserwartung beeinflussen kann, ist die Lebensqualität von Menschen mit Arthrose. Chronische Schmerzen und körperliche Einschränkungen wirken sich nicht nur auf die körperliche Aktivität aus, sondern haben auch erheblichen Einfluss auf die Schlafqualität, das Freizeitverhalten und das psychische Wohlbefinden.

Schlafqualität und Arthrose

Ein gesunder Schlaf ist für die körperliche und seelische Gesundheit von grundlegender Bedeutung. Patientinnen und Patienten mit Arthrose klagen jedoch häufig über Schlafstörungen. Schmerzen können die Schlafphasen unterbrechen, was zu unzureichender Erholung führt. Es entsteht ein Teufelskreis: Schlechter Schlaf verstärkt die Schmerzwahrnehmung und beeinträchtigt das Wohlbefinden, was wiederum zu mehr Stress und noch schlechterem Schlaf führen kann. Langfristig können chronischer Schlafmangel und Stress zu Gesundheitsproblemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, die die Lebenserwartung verkürzen können.

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Freizeitqualität und gesellschaftliche Teilhabe

Die Fähigkeit, sich in der Freizeit zu entspannen und zu erholen, ist für die Erhaltung der Lebensqualität von entscheidender Bedeutung. Arthrose kann die Freizeitgestaltung jedoch stark einschränken, da viele Aktivitäten schmerzhaft oder nicht mehr durchführbar sind. Darüber hinaus kann die eingeschränkte Mobilität die Teilnahme am sozialen Leben erschweren und zu sozialer Isolation und Einsamkeit führen. Diese psychosozialen Faktoren stehen in engem Zusammenhang mit der allgemeinen Gesundheit. Studien zeigen, dass soziale Isolation und Einsamkeit das Risiko eines vorzeitigen Todes ebenso erhöhen können wie Rauchen oder Übergewicht.

Psychisches Wohlbefinden

Chronische Schmerzen und die damit verbundene Einschränkung der Lebensqualität können zur Entwicklung von Angstzuständen oder depressiven Verstimmungen führen. Depressionen sind nicht nur mit einer verminderten Lebensqualität, sondern auch mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden. Psychische Gesundheit und körperliches Wohlbefinden sind also eng miteinander verknüpft. Ein konstruktiver Umgang mit der Erkrankung, z. B. durch psychologische Beratung oder die Teilnahme an Selbsthilfegruppen, kann das psychische Wohlbefinden stärken und die Lebensqualität verbessern.

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Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Bei Verdacht auf Arthrose oder Verschlimmerung Ihrer Beschwerden suchen Sie bitte eine Ärztin oder einen Arzt auf. Diese Informationen können keine fachärztliche Beratung ersetzen.