Deutsche Panzer für die Ukraine: Reparatur soll auf ukrainischem Boden erfolgen
In der Ukraine soll die Reparatur und Produktion von Schützenpanzern hochgefahren werden. Das Vorhaben soll nicht nur der Ukraine helfen.
Kiew – Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen neuen Panzer-Reparaturbetrieb in der Ukraine eröffnet und den Bau einer Produktionsstätte angekündigt. Die Neuigkeiten erfolgten innerhalb nur weniger Tage. Am Montag (10. Juni) hatte das ukrainische Ministerium für strategische Industriezweige zunächst mitgeteilt, dass die Schlüssel zur Werkstatt für die Reparatur und Wartung des Schützenpanzers Maders übergeben worden sind.
Am Mittwoch teilte Rheinmetall anschließend mit, dass in Zukunft der Schützenpanzer Lynx in der Ukraine hergestellt wird, jedoch unter deutscher Aufsicht. Der erste Panzer soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.
Könnte Russland Deutschland im Ukraine-Krieg als Bedrohung sehen?
In der Westukraine wurde eine Reparaturstätte für deutsche Panzer eröffnet. Nach Angaben des Konzerns würden dort aktuell Marder-Schützenpanzer gewartet und repariert, wodurch die Effizienz der Streitkräfte im Ukraine-Krieg erheblich gesteigert werden soll. In der Produktionsstätte arbeiten ukrainische Spezialisten, während Vertreter des deutschen Unternehmens die technische Aufsicht übernehmen, wie es in einer Mitteilung hieß. Rheinmetall-Chef Armin Papperger betonte: „Es ist uns ein Herzensanliegen, der Ukraine wirkungsvolle und verlässliche Unterstützung zu geben.“ Es habe demnach höchste Priorität, die Ukraine im Krieg gegen Russland schnell und ausreichend mit Ersatzteilen zu versorgen.

Die Rheinmetall-Mitarbeiter arbeiten zwar somit direkt in der Ukraine – vom Kriegsgeschehen sind sie dennoch weit entfernt. Deutschland hatte erst vergangene Woche erneut betont, keine Soldaten in das Kriegsgebiet zu schicken. Zuvor hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigt, zusammen mit anderen Ländern Militärausbilder in die Ukraine entsenden zu wollen. Neben Deutschland wollen sich auch die USA nicht beteiligen. Scholz hatte sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in Duisburg auch dagegen ausgesprochen, dass andere Nato-Länder Soldaten in die Ukraine schicken. „Es wird von unseren Ländern keine Soldaten in der Ukraine geben und auch nicht von der Nato“, sagte er.
Rheinmetall kündigt neue Produktionsstätte für Lynx-Panzer an
Am Mittwoch wurde zudem bekannt, dass eine Absichtserklärung für den Bau der Lynx-Panzer wurde am Rande der Wiederaufbaukonferenz in Berlin unterzeichnet worden war. „Die Eröffnung einer gemeinsamen Produktionsstätte mit Rheinmetall ist nicht nur ein Schritt zum Sieg der Ukraine, sondern auch eine wichtige Etappe beim Aufbau des Arsenals der freien Welt“, sagte Minister Olexandr Kamyschin der Mitteilung zufolge. Der Schützenpanzer vom Typ Lynx wird bislang nur in Deutschland und Ungarn produziert.
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Auf einem vom Ministerium veröffentlichten Foto war auch Rheinmetall-Chef Armin Papperger in schusssicherer Weste zu sehen. Papperger erklärte, dass man zeitnah in die Fertigung dieser Systeme in der Ukraine einsteigen wolle. „Zudem wollen wir dem Land noch in diesem Jahr erste Lynx-Schützenpanzer übergeben“, sagte er weiter. Nach Angaben eines Rheinmetall-Sprechers wird die Produktion vom Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall Ukrainian Defense Industry übernommen, das im Oktober gegründet wurde. Rheinmetall hält daran 51 Prozent, 49 Prozent gehören dem ukrainischen Staatskonzern UDI. (nz/dpa/afp)