„Sicher noch mehr“: Rheinmetall will schon 2024 Panzer in der Ukraine bauen

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Kommentare

Rheinmetall will in der Ukraine eine Panzerproduktion aufbauen. Der Start erfolgt früher als erwartet, die Verträge mit Kiew sollen in Kürze unterzeichnet werden.

Düsseldorf/Kiew - Der Ukraine-Krieg beflügelt das Rüstungsgeschäft. Im Frühjahr 2023 wurde bekannt, dass Rheinmetall in der Ukraine eine Panzerfabrik bauen will. Dort sollen jährlich 400 Kampfpanzer vom Typ Panther, dem neuen Flaggschiff des deutschen Rüstungskonzerns, hergestellt werden. Damals hieß es, dass die Fabrik in wenigen Jahren die Produktion aufnehmen soll.

Rheinmetall will 2024 in der Ukraine Panzer bauen: Neue Kampffahrzeuge sollen schon früher geliefert werden

Nun will Rheinmetall schon im kommenden Jahr die ersten Panzer in der Ukraine bauen, allerdings nicht den Panther. „Wenn der Vertrag unterschrieben ist, wollen wir in der Ukraine nach etwa sechs bis sieben Monaten das erste radgetriebene Fahrzeug fertig haben – und nach zwölf bis 13 Monaten den ersten Lynx“, sagte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall, der WirtschaftsWoche. Den Abschluss des entsprechenden Vertrags mit Kiew erwartet er spätestens Anfang nächsten Jahres. Der sechsrädrige Transportpanzer Fuchs soll dann ab Spätsommer 2024 produziert werden, der Puma-Konkurrent Lynx soll im Sommer 2025 folgen. 

Schützenpanzer vom Typ Lynx von Rheinmetall in einer Fertigungshalle
Bereits 2025 will Rheinmetall in der Ukraine die ersten Schützenpanzer vom Typ Lynx produzieren. © IMAGO/Sepp Spiegl

Papperger will aber schon deutlich früher neue Fahrzeuge in die Ukraine liefern. „Die ersten zehn Lynx-Fahrzeuge werden bereits in Koproduktion zwischen uns und der Ukraine hier in Deutschland oder in Ungarn hergestellt“, so der Rheinmetall-Chef. „Nach einer Ramp-up-Phase sollten wir dann rasch in der Lage sein, diese Fahrzeuge in einer nennenswerten Stückzahl vollständig in der Ukraine zu fertigen.“ Die Bundesregierung habe bereits signalisiert, die für die Produktion notwendige Exportgenehmigung zu erteilen.

Rheinmetall will schon 2024 in der Ukraine Panzer bauen: Konzern erwartet weiter steigende Umsätze

Den schnellen Produktionsstart erklärt Papperger mit der weit fortgeschrittenen Zusammenarbeit. Rheinmetall sei der größte Rüstungspartner der Ukraine. Der Auftragswert ist seinen Angaben zufolge von 900 Millionen Euro im Jahr 2022 auf rund zweieinhalb Milliarden Euro in diesem Jahr gestiegen. „Und nächstes Jahr wird es sicher noch mehr“, ist sich Papperger sicher. Zudem würden die gepanzerten Fahrzeuge in der Ukraine gewartet, wofür ukrainische Facharbeiter in Deutschland ausgebildet worden seien.

Auch interessant

Kommentare