Schüler radeln von Berlin bis an die Zugspitze und machen Station in Peiting
Einmal mit dem Fahrrad von Berlin bis zur Zugspitze: Dieses ehrgeizige Ziel haben sich 18 Schüler im Alter zwischen 13 und 15 Jahren gesetzt. Sie machten jetzt Zwischenstopp in Peiting.
Peiting – Sie wirken ein bisschen erschöpft, aber nach wie vor voll motiviert: die Schüler und Lehrer der Heinz-Brandt-Schule in Berlin, und das, obwohl sie schon mehr als 700 Radkilometer in den Beinen haben. Vom höchsten Berg Berlins, dem Teufelsberg, zum höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze, führt sie ihre zweiwöchige Tour.
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Begleitet werden die Schüler von den drei Pädagogen Dr. Thorsten Zander, Dr. Julia Gollhofer und Christine Hillmann. „Bei diesem Projekt geht es darum, Herausforderungen zu meistern und Hürden zu überwinden. Und den Schülern zu zeigen, dass sie ihre Ziele erreichen können, sie mit einer physischen und psychischen Ausnahmesituation zu konfrontieren“, erklärt Zander.
Es entsteht ein Urvertrauen in die eigenen Kräfte
Die sportliche Herausforderung sei dabei gar nicht das große Thema gewesen. „Klar kommt einmal ein Murren, wenn es wieder einen Hügel raufgeht oder das Ziel nach sechs Stunden Fahrt noch immer nicht in Sicht ist. Aber mit der Zeit stellt sich so etwas wie ein Urvertrauen in die eigenen Kräfte ein: Irgendwie schaffen wir das schon.“
Als herausfordernder erlebten die Pädagogen das ganze Drumherum: „Die Schüler mussten für sich selbst sorgen: Essen zubereiten, Wäsche waschen, ihre Sachen zusammenhalten. Da kommt man als Betreuer schon mal ans Limit.“ Bereut hat die Teilnahme an diesem freiwilligen Projekt trotzdem niemand.
Übernachtungen oft im Freien
Es sei einfach schön zu beobachten, wie die Schüler an ihren Herausforderungen wachsen und die kleinen Dinge des Lebens neu zu schätzen lernen: ein frisch gemachtes Bett, eine fertige Mahlzeit, ein gelungener Abend mit Freunden.
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Die Übernachtungen fanden oft im Freien statt, nur einmal waren die jungen Sportler in einem Kloster und einmal in einer Schule untergebracht. Einem von ihnen gefiel es bei den Nonnen so gut, dass er gleich dem Orden beitreten wollte.
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„Uns war wichtig, den Kindern so wenig Komfort wie möglich zu bieten. Sogar die Handynutzung war während der Tour nur in absoluten Ausnahmefällen erlaubt“, erklärt Zander. „Aber wenn ein Kind ganz arg Heimweh hatte, haben wir es natürlich Kontakt zu Eltern und Freunden aufnehmen lassen.“
Etwas Außerordentliches geleistet
Eine Etappe vor Schluss übernachtete die fröhliche Truppe kürzlich in der Schloßberghalle in Peiting, wo Landrätin Andrea Jochner-Weiß den sportlichen Schülern ein Abendessen spendierte. Frisch gestärkt ging es am nächsten Tag dann weiter nach Garmisch-Partenkirchen, wo die zweiwöchige Tour mit einer Fahrt auf die Zugspitze endet.
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Von dort treten die Schüler ihre Heimreise an. Mit im Gepäck: viele aufregende Erlebnisse und das Wissen, etwas Außerordentliches geleistet zu haben.
WOLFGANG GÖSSWEINER