Weltraummission für Schülerinnen: Indersdorfer Gymnasiasten fliegen ins CanSat-Finale
Vier Schülerinnen des Gymnasiums Markt Indersdorf haben Großes vor. Sie haben sich für das CanSat-Finale, ein Miniatur-Satelliten Wettbewerb, qualifiziert und begeben sich damit auf eine Reise in die Welt der Raumfahrt.
Indersdorf – Emilie, Nina, Lili und Neele sind Schülerinnen am Gymnasium Markt Indersdorf (GMI) und haben sich im Rahmen ihres Wahlkurses Robotic-AG für den Deutschen CanSat-Wettbewerb qualifiziert. Sie sind ein eingespieltes Team, besuchen die 11. Jahrgangsstufe.
Das CanSat-Projekt, seit 2014 ein jährlich ausgetragener Wettbewerb, ähnelt einem echten Raumfahrtprojekt. Es spiegelt die Phasen einer Weltraummission wider, von der Planung bis zur Auswertung. Hinter diesem Projekt stehen Unternehmen und Institutionen aus der Luft- und Raumfahrtbranche.
Mit neun weiteren qualifizierten Teams aus ganz Deutschland wird das Indersdorfer Team nach Bremen in die „City of Space“ fahren, um seinen Minisatelliten vorzustellen und diesen mit einer Rakete starten zu lassen.
Er hat die Größe einer Getränkedose (daher die Ableitung des Namens – englisch: can), wird mithilfe einer Rakete auf eine Höhe von mehreren hundert Metern befördert und schwebt mit einem Fallschirm zurück auf den Boden. Die primäre Mission des Satelliten ist für alle Teams identisch und umfasst das Messen von Luftdruck und Temperatur während des Fluges und die Übermittlung der Ergebnisse an die Bodenstation – in diesem Fall an den Laptop des Teams.
Aus den gewonnenen Daten ist ein Höhen- und Temperaturprofil zu entwickeln und die Fallgeschwindigkeit zu bestimmen, wobei die Vorgabe von elf Metern pro Sekunde einzuhalten ist.
Der Indersdorfer Minisatellit soll zudem Bodenproben aufnehmen können, die später auf Spuren von Schwefel untersucht werden. Die Resultate daraus ermöglichen beispielsweise, die Wahrscheinlichkeit von vulkanischen Aktivitäten näher zu bestimmen. Anfänglich war für dieses Ziel die Entwicklung eines effizienten Landesystems erforderlich. Allerdings haben Emilie, Nina, Lili und Neele stattdessen eine neue und überaus praktikable Lösung gefunden, da sie eine igelartige Vorrichtung entwickelt haben, die Erdproben sammeln kann, ohne dass eine aufrechte Landung nötig ist.
Jedes Teammitglied hat spezifische Aufgaben bei diesem Projekt. Für die Teamleitung und das Design zeichnet Emilie verantwortlich, Nina hat mit ihr die Programmierung übernommen und mit Lili zusammen hat sie sich parallel dem Bau des Minisatelliten gewidmet. Neele, die Vierte im Bunde, ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und betreut zusammen mit Lili dazu die chemischen und physikalischen Aspekte.
Die vier Schülerinnen sind höchst motiviert und haben viel Spaß. Lili meint „es ist eine Chance zu sehen, wie weit wir damit kommen, was wir in der Schule lernen“. Die Grundlagen wurden im Rahmen des normalen Unterrichts gelegt, die Feinheiten und speziellen Fähigkeiten wurden mit sehr viel Eigeninitiative in den vergangenen sechs Monaten entwickelt.
Meine news
Interessierte können den Blog „CanSat 2023/2024 – MAI Robotics“ auf der Website www.mai-robotics.de verfolgen, um die Reise des Teams zu begleiten.
Roswitha Höltl