Warum Weltstar Giora Feidman so gern nach Weilheim kommt

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Ein Weltstar an der Klarinette:  „King of Klezmer“ Giora Feidman gastiert am 24. Juni in Stadttheater Weilheim. © Mehran Montazer

Der bekannteste Klezmer-Musiker der Welt gastiert am 24. Juni im Weilheimer Stadttheater: Auf unserem Fragebogen verrät Giora Feidman, warum ihm Weilheim in so guter Erinnerung ist.

Einer der bekanntesten Klarinettisten der Welt gastiert am 24. Juni im Weilheimer Stadttheater: Giora Feidman, der „King of Klezmer“, Preisträger mehrerer Klassik-Echos und Interpret der Oscar-prämierten Filmmusik von „Schindlers Liste“. In einem Duo-Programm unter dem Titel „Revolution of Love“ präsentiert der 89-Jährige „ein Feuerwerk des traditionellen Klezmers sowie Meisterwerke der Tango-Musik“, wie die Ankündigung verspricht, dazu „ausgewählte Kompositionen aus den aktuellen CDs, komponiert von Majid Montazer“. Dabei will der Musiker „nicht nur Töne, sondern auch die transformative Botschaft der Liebe verbreiten: Diese Revolution soll die Zuhörer emotional berühren und eine Reise voller Hoffnung und Verbundenheit initiieren.“

Begeistert von den „unglaublich freundlichen Menschen“ in Weilheim

Warum er sich in Weilheim besonders willkommen fühlt und mit wem er gern mal zusammen auftreten würde, das und mehr verrät Giora Feidman auf unserem Fragebogen „Zu Gast in Weilheim“.

Was fällt Ihnen spontan zu Weilheim ein?

Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich im letzten Jahr zwischen zwei Konzerten gemeinsam mit einem Kollegen in Weilheim eine Mittagspause eingelegt habe. Wir sind durch die wunderschöne Altstadt spaziert – diese Mischung aus historischer Architektur und gemütlicher Atmosphäre hat mich sofort fasziniert. Und was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, waren die unglaublich freundlichen Menschen dort. Man fühlt sich direkt willkommen.

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Finden Sie ohne „Navi“ nach Weilheim?

Ich muss Ihnen ehrlich gestehen, dass ich nie selbst fahre, sondern immer gefahren werde. Daher kann ich Ihnen diese Frage leider nicht beantworten.

Was darf hinter der Bühne nicht fehlen?

Ein Glas Wasser und natürlich meine Klarinette. Auch wenn ich sie auf der Bühne spiele, brauche ich sie schon davor, um ein paar Töne zu spielen und mich einzustimmen.

Wenn der Saal mal eher leer ist: Was machen Sie?

Wissen Sie, selbst wenn nur eine einzige Person zu meinem Konzert kommt, verehre ich sie zutiefst – und spiele mein ganzes Programm, als würde ich vor einem ausverkauften Haus mit mehreren tausend Menschen auftreten. Ich gehöre zu den glücklichen Musikern, die in den vergangenen 75 Jahren überall auf der Welt vor Millionen Menschen spielen durften. Ich muss mir selbst – und auch meinen Fans – nichts mehr beweisen. Bitte verstehen Sie das nicht als Überheblichkeit. Mit den Jahren wird man einfach weiser. Ich erinnere mich, dass ich einmal bei einem Kirchentag neben dem Papst gespielt habe – und rund eine Million Menschen waren vor Ort. Und wissen Sie was? Es war damals sogar schwieriger für mich, weil ich mich nicht wirklich mit meinem Publikum auf seelischer Ebene verbinden konnte. Diese Verbindung ist mir aber das Wichtigste beim Musizieren.

Ein Ritual, bevor Sie auf die Bühne gehen?

Kurz vor meinem Konzert bin ich immer zutiefst konzentriert – ich wünsche mir von Herzen, dass mir schon der erste Ton genauso gelingt, wie ich es mir vorstelle. Dafür bitte ich oft den Allmächtigen um Unterstützung.

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Wie viele Auftritte pro Jahr schaffen Sie?

Ich habe keine genaue Zahl, aber im Durchschnitt spiele ich zwischen 10 und 20 Konzerte pro Monat – das ergibt rund 150 bis 180 Konzerte im Jahr.

Ein Auftritt, den Sie nie vergessen werden?

Ich hatte im vergangenen Jahr einen Überlebenden eines Konzentrationslagers aus Norddeutschland in meinem Konzert. Nach dem Auftritt sagte er zu mir, dass er – inspiriert durch meine Musik – zum ersten Mal den Versuch unternehmen wolle, zu verzeihen und mit der Vergangenheit Frieden zu schließen. Das hat mein Herz so tief berührt, dass ich meine Tränen nicht zurückhalten konnte.

Mit wem würden Sie gern mal auf einer Bühne stehen?

Ich habe mit vielen großartigen Musikern die Bühne geteilt. Aber über einen gemeinsamen Auftritt mit Andrea Bocelli würde ich mich ganz besonders freuen.

...und mit wem niemals?

Ich kenne keinen Musiker, der mir in den Sinn kommt, bei dem ich „niemals“ sagen würde.

Was machen Sie nach dem Auftritt in Weilheim?

Die Frage müssen Sie meinem Management stellen... Nein, im Ernst, in der Regel spreche ich nach meinem Konzert oft mit Freunden und Fans, die ich manchmal nach den Auftritten treffe. Ansonsten wüsste ich heute nicht, was ich an diesem Abend noch tun werde.

Und was ist die nächste Station?

Nach meinem Auftritt in Weilheim steht als nächstes ein Konzert in Bad Waldsee auf dem Plan. Im Juli werde ich außerdem mein neues Album aufnehmen, und ab Januar 2026 freue ich mich darauf, mein neues Programm präsentieren zu dürfen.

Giora Feidman
Ein Weltstar an der Klarinette:  „King of Klezmer“ Giora Feidman gastiert am 24. Juni in Stadttheater Weilheim. ©  Mehran Montazer

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