Tagebuch von Helmut Markwort: Der Umfaller Merz ist dabei, sich selbst zu zerstören
Montag: Merz' sendet beschämendes Signal in die freie Welt
Die Terroristen von der Hamas freuen sich über die deutsche Regierung, und das Verfolger-Regime in Teheran lobt den Bundeskanzler. Die AfD fühlt sich in ihrer Haltung bestätigt, und die Antisemiten in der Linkspartei klatschen Beifall.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat es fertiggebracht, diese Gefolgschaft hinter sich zu vereinen. Seine Entscheidung, Israel weniger Waffen zu liefern, war ein beschämendes Signal in die freie Welt. Er hat das Prinzip, die deutsche Freundschaft mit Israel gehöre zur Staatsräson, zu einer hohlen Phrase deklassiert. Es gibt hundert Wege der Freundschaft, die Not im Gazastreifen partnerschaftlich zu lindern. Israel im Kampf um seine Existenz und gegen die Hamas zu schwächen, darf nicht dazu gehören.
Die Deutschen können als letztes unter den Völkern der Welt Israel im Stich lassen. Friedrich Merz hat mit seinem Signal eine Grundposition Deutschlands verraten.
Zusammen mit dem außenpolitischen Desaster hat er sich noch zwei Begleitfehler geleistet, die ihm schwer schaden werden. Er hat erneut seine Glaubwürdigkeit in Zweifel gestellt und hat den Koalitionsfrieden beschädigt.
Die Bürger erinnern sich noch, wie er im Bundestag kantig und pathetisch versprochen hat, Israel werde alles bekommen, was es brauche. Und sie wissen noch, wie er Olaf Scholz geschmäht hat, weil der wegen Waffenlieferungen zauderte. Die Abgeordneten von CDU und CSU applaudierten lebhaft.
Jetzt mussten sie lernen, dass Merz seine Umfallgedanken nicht einmal mit Markus Söder besprochen hat. Nur den Wahlverlierer Klingbeil hatte er eingeweiht.
Friedrich Merz ist dabei, sich selbst zu zerstören.

Dienstag: Mit KI will ich nichts zu tun haben
Ein Leser aus Freudenstadt im Nordschwarzwald zweifelt an meiner Existenz. Er spekuliert, dieses mein Tagebuch könne mithilfe von KI geschrieben werden und will wissen, ob ich noch aktiv daran beteiligt bin.
Lieber Rainer S.: Ich kann Sie beruhigen. Ich denke und schreibe noch selbst. Viele Menschen können bezeugen, dass ich regelmäßig ins Büro komme und mein Tagebuch eigenhändig in den Computer tippe. Mit KI will ich nichts zu tun haben.
Herzlichen Dank für Ihre Fürsorge und Grüße in die Stadt mit dem größten Marktplatz Deutschlands.
Mittwoch: Der linke Marsch durch die Institutionen ist geglückt
Rudi Dutschke hat gewonnen. Mehr als vier Jahrzehnte nach seinem Tod in einer Badewanne lässt sich feststellen, dass viele Anhänger linker Bewegungen Schlüsselpositionen in der Gesellschaft, in den Universitäten und in der Justiz besetzt haben. Sie haben, zum Teil schon in der zweiten Generation, erfolgreich den Marsch durch die Institutionen abgeschlossen.
Rudi Dutschke, eine der wichtigsten Figuren der 1968er-Generation, hatte dazu aufgerufen. Er mokierte sich über die „Wortschwätzer“ und forderte stattdessen eine langfristige Strategie.
Im Marsch durch die Institutionen sah er den Weg zur Machtergreifung von innen. In der Hauptstadt Berlin waren linke Karrieristen besonders erfolgreich, wie zwei Beispiele aus jüngster Zeit belegen.
Im Amtsgericht Tiergarten lobte ein Richter mitten in einer Verhandlung eine israelfeindliche Aktivistin. Er sagte zu der Frau: „Hochachtung vor dem, wie Sie sich einsetzen. Sie sprechen wahrscheinlich einigen Leuten aus der Seele. Sie stehen zu dem, was sie gemacht haben.“ Ein paar Wochen vorher hatte ein Richter am Verwaltungsgericht Berlin drei abgewiesenen Somaliern überraschend ein Aufenthaltsrecht zugesprochen. Die Berliner Szene weiß, dass dieser Richter früher Mitglied einer marxistischen Gruppe war.
FOCUS-Gründungschefredakteur Helmut Markwort war von 2018 bis 2023 FDP-Abgeordneter im Bayerischen Landtag.