"Anarcho fand ich immer reizvoll": Fleischhauer sagt, warum er junge Linke verteidigt

Im FOCUS-online-Podcast "Der Schwarze Kanal" gesteht Kolumnist Jan Fleischhauer seine Sympathie für linke Nachwuchstalente wie Jette Nietzard. „Ob ich so richtig konservativ bin, weiß ich nicht. Aber ich bin nicht links - das ist schon mal eine ganze Menge“, sagt er.

Fleischhauer: Sozialisiert in einer anderen Linken

Er sei in einer linken Szene groß geworden, „die es heute gar nicht mehr gibt“ - mit anarchistischem Einschlag, Sponti-Humor und Lust, sich über „Dummdeutsch“ und politische Phrasen lustig zu machen. Diese Haltung, auch die eigenen Reihen zu kritisieren, vermisse er heute.

Warum Fleischhauer junge Linke verteidigt

Wenn linke Stimmen wie Jette Nietzard oder Heidi Reichinnek pointiert auftreten und sofort Kritik einstecken, sieht Fleischhauer sich in der Pflicht: "Da muss man schützend die Hand heben." Das habe mit Respekt zu tun - vor Leuten, "die mal eine kesse Lippe riskieren".

Zu wenig Mut zur Spitze

Er beklagt eine übervorsichtige Debattenkultur, in der viele aus Angst vor Empörung zurückschrecken. "Die meisten fragen sich: Darf ich das sagen, könnte es jemanden beleidigen?", so Fleischhauer. Stimmen wie Nietzard seien da eine seltene Ausnahme.