Neues Kochbuch mit Familienrezepten: So vielfältig is(s)t die Jachenau
Der Tourismusverein Jachenau präsentiert sein neues Kochbuch. Das beinhaltet nicht nur viele alte Familienrezepte, sondern auch Geschichten aus dem Dorf.
Jachenau – Ob das Christkind eine pünktliche Auslieferung schafft, ist noch nicht endgültig geklärt. Fertig geworden ist das Kochbuch „So is(s)t die Jachenau“ jedenfalls noch rechtzeitig vor Weihnachten. Da es sich aktuell aber noch im Druck befindet, gibt es einen Plan B, damit es in jedem Fall verschenkt werden kann.
Idee entstand bei Weihnachtsessen
Bei der Rezepte-Sammlung handelt es sich wie berichtet um ein Projekt, das der Tourismusverein Jachenau in seinem Jubiläumsjahr in Angriff genommen hat. 1949 wurde der Tourismusverein – damals noch unter dem Namen „Fremdenverkehrsverein“ – neu gegründet, zum 75-jährigen Bestehen hab es im August ein gelungenes Sommerfest, veranstaltet gemeinsam mit dem Dorfladen. Die Veröffentlichung des Kochbuchs ist für den Verein nun ein weiterer Höhepunkt.

Die Idee dazu entstand, „wie sollte es anders sein, beim Essen“, heißt es im Vorwort zu dem Büchlein. Beim Weihnachtsessen vor einem Jahr habe die Vorstandschaft sich überlegt, eine Veröffentlichung herauszubringen, die für die Stammgäste eine schöne Erinnerung an das Sonnental ist und für neue Urlauber ein Einstieg, der neugierig auf die Jachenau macht. Und es sollte etwas ganz Persönliches der Jachenauerinnen und Jachenauer enthalten sein, „denn ,normale‘ Kochbücher gibt es ja genügend“.
47 Rezepte – von Mehlhabern bis Thai-Curry
Mit der Resonanz auf den Aufruf an alle Bürger, private Familienrezepte einzureichen, ist das Vorstandsteam sehr zufrieden. 47 Rezepte kamen zusammen. „Zum Teil sind es Gerichte, die nur noch die Großmütter machen und die eigentlich nur noch mündlich weitergegeben werden“, heißt es im Vorwort. Die Sammlung lebt aber vor allem von der Vielfalt, wie Sonja Eichbichler, Schriftführerin des Tourismusvereins, sagt. Die Palette reiche von Mehlhabern über Knödelcarpaccio und Wirsing-Rahmstrudel bis hin zum Erdnuss-Thai-Curry. Die Jachenau is(s)t eben genauso traditionsbewusst wie aufgeschlossen. Das Vorstandsteam habe auch viele Gerichte selbst probiert – „aber nicht alles“, wie Eichbichler mit einem Lachen sagt.
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Überlieferungen aus der Jachenau
Ergänzt wird die Rezeptsammlung durch einige Geschichten und Überlieferungen aus der Jachenau. Nicht fehlen darf da die Legende vom Waller im Walchensee, jenem sagenumwobenen Untier, das angeblich auf dem Grund liegt und mit einem einzigen Schlag seiner Schwanzflosse eine Welle auslösen könnte, um München zu überfluten. Nicht minder geheimnisvoll ist das angebliche „Goldbrünndl“, das es in der Jachenau gegeben haben soll. Als sich ein Hüterbub aus diesem märchenhaften Fluss einen ganzen Hut voll Gold laufen ließ und ins Tal tragen wollte, war, bis er nach Hause kam, aber alles wieder ausgelaufen.
Meine news
Lebloses Fohlen wird plötzlich wieder lebendig
Real ist dagegen eine Begebenheit aus dem Jahr 1903, die im Buch wiedergegeben wird. Beim Großbrand eines Hofs wurde ein lebloses Fohlen aus dem Stall geholt. Doch als die Mutterstute zu dem Fohlen galoppierte und es bearbeitete, bewegte sich das Fohlen wieder. Es bekam dann den Namen „Gretel“ und ist heute auf einem Wandgemälde verewigt.
Eingang in das Buch gefunden haben nicht zuletzt mehrere schöne Fotos, die im Vorjahr beim Tourismusverein für einen Fotokalender eingereicht wurden.
Erhältlich ist „So is(s)t die Jachenau“ zum Preis von 12 Euro im Jachenauer Dorfladen – sobald die gedruckten Exemplare geliefert werden. Bis dahin werden schon einmal Gutscheine ausgestellt, damit jeder, der das Buch verschenken möchte, auf jeden Fall etwas hat, um es unter den Christbaum zu legen. Die gedruckten Exemplare werden dann, sobald sie da sind, dem Beschenk㈠ten zugeschickt. Bestellen kann man die Bücher auch telefonisch bei der Vereinsvorsitzenden Nina Oswald unter 0 80 43/91 87 44 oder per E-Mail an die Adresse tourismusvereinjachenau@web.de (Versand: 3 Euro).