Appell, sich zu engagieren: „Ehrenamtliche leben gesünder und länger“
Im Barocksaal im Kloster Benediktbeuern wurde am Freitagabend die Isar-Loisach-Medaille an fünf engagierte Frauen und Männer verliehen.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Diese fünf Frauen und Männer „machen unser Zusammenleben besser und wertvoller“. Deshalb verlieh der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen die Isar-Loisach-Medaille an Franz Blecha (Geretsried), Ingeborg Mair (Greiling), Josef Saller (Gelting), Bernhard Schreder (Benediktbeuern) und Peter Wagner (Geretsried). Bei der Feierstunde am Freitagabend im Barocksaal des Klosters Benediktbeuern dankte Landrat-Stellvertreter Thomas Holz den Preisträgern: „Sie und alle, die sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit für andere einsetzen, sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft.“
Ein „unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft“
Die Preisträger bilden laut Thomas Holz auch heuer die Vielfalt unserer Gesellschaft ab. „Sie alle engagieren sich weit über das normale Maß hinaus und das seit vielen Jahren.“ Alle, die sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit für andere einsetzen, seien ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft. In der heutigen Zeit brauche man mehr denn je solche Menschen, denn „sie sind der Kitt, den es gerade jetzt braucht, wenn Positionen extremer und weniger kompromissbereit vertreten werden“.
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Als Festredner würdigte Florian Gruber, der evangelische Pfarrer von Wolfratshausen und Dekan des Dekanats Bad Tölz, den ehrenamtlichen Einsatz für Mitmenschen. Für viele Helfer sei es eine Freude, mit anderen und für andere da zu sein. Pfarrer Gruber nannte es in diesem Zusammenhang „besorgniserregend, dass in unserer Zeit immer öfter Helfer angegangen werden – in Wort und Tat“. Unsere Gemeinschaft brauche das ehrenamtliche Engagement, nicht nur, wenn es in einer Bürgerinitiative darum gehe, eigene Anliegen zu stärken. Laut Dekan Gruber „leben Ehrenamtliche engagiert, gesünder und damit länger“. Deshalb sein Aufruf: „Engagiert euch!“
Geehrte geben den Dank zurück – vor allem an die Familie
Thomas Holz nahm in Vertretung des erkrankten Landrats Josef Niedermaier die Ehrung vor. Die Geehrten bedankten sich für die Auszeichnung. Besonders gerührt war dabei Josef Saller, der sehr herzlich seiner Frau dankte. „Wir sind seit über 50 Jahren verheiratet, und seit über 50 Jahren engagiere ich mich für den Sportverein Gelting.“ Ohne Rückhalt der Familie wäre das nicht möglich gewesen.
„Ohne Familie, die hinter einem steht, ist das nicht zu leisten“, sagte Bernhard Schreder. Er war 33 Jahre lang Dirigent der Blaskapelle Benediktbeuern – und ist seit 33 Jahren verheiratet. Seinen ganz persönlichen Dank an Freunde und Bekannte sprach auch Peter Wagner von den Siebenbürger Sachsen in Geretsried aus. „Ich will weiter ehrenamtlich tätig sein“, versprach er. Auch Inge Mair, die Sprachkurse für Geflüchtete gibt, will zusammen mit ihrem Helferteam ihre Arbeit fortführen. „Ein Ehrenamt ist zwar manchmal etwas anstrengend, aber doch sehr erfüllend.“
107 Preisträger gibt es bislang, 39 sind bereits verstorben
Viel Beifall für die neuen Medaillenträger gab es in der kurzweiligen Feierstunde auch von den ehemaligen Preisträgern, die traditionell zu der Verleihung eingeladen sind. Seit der Einführung durch Altlandrat Manfred Nagler im Jahr 1989 sind bislang 107 Frauen und Männer mit der Medaille ausgezeichnet worden. 39 der Preisträger sind mittlerweile gestorben.
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Für den gelungenen musikalischen Rahmen sorgte das Ensemble Freispiel mit Andreas Winkler und Leonhard Schwarz. „Ihr macht das richtig gut“, lobt Vize-Landrat Holz das Duo. Nach der Feierstunde bewirtete ein Team des Landratsamts die Gäste. In den Gängen des Klosters wurde bei Glühwein und Süßigkeiten, Bier und herzhaften Schnitten bis spät in die Nacht geratscht und auf die neuen Preisträger angestoßen.