Für lebenslanges Wirken im Ort: „Botschafterin für den Bauernstand“ mit Bürgermedaille ausgezeichnet

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Eine besondere Ehre: Pankratia Holl erhielt von Bürgermeister Peter Ostenrieder die Peitinger Bürgermedaille. © Theresa Kuchler

Große Ehre für Pankratia Holl: Die Kurzenriederin ist am Dienstag im Gemeinderat mit der Bürgermedaille des Marktes Peiting ausgezeichnet worden.

Peiting – Bescheiden lauschte Pankratia Holl der Laudatio, die der Bürgermeister für sie vorbereitet hatte. Der langjährigen Marktgemeinderätin, Mitbegründerin des Bauernmarkts und schlichtweg bedeutenden Persönlichkeit im Ort wurde am Dienstagabend wie angekündigt die Bürgermedaille überreicht. Eine besondere Ehre, die nur sehr wenigen Menschen zuteil wird.

14 Personen sind es bislang, die die Bürgermedaille des Marktes Peiting tragen, sagte Rathauschef Peter Ostenrieder. Für ihn gehöre es zu den schönsten Aufgaben des Amtes, „besonders verdienten Bürgern danken zu dürfen für ihren Einsatz, für ihr Engagement zum Wohl unseres Ortes und seiner Bürger“. Dass Pankratia Holl zu diesen Menschen gehört, daran ließ Ostenrieder keinen Zweifel. Der Kreis der Ehrenträger wurde nun um sie erweitert.

Ein Viertel Jahrundert „Botschafterin für den Bauernstand“

Freiheit und Individualität, Menschenliebe, Optimismus, Anziehungskraft: Um Holls Wesenszüge auf den Punkt zu bringen, zog der Bürgermeister die Beschreibung der Zypresse aus einem keltischen Baumhoroskop heran. Die Zypresse steht darin als Stellvertreterin für einen Menschen, der nach dem Herzen handelt, das Leben liebt und die positiven Seiten sieht – und der Ende Januar Geburtstag hat. Auf Pankratia Holl würden alle diese Punkte zutreffen, meinte Ostenrieder. Sogar der Geburtstag. Am gestrigen Mittwoch wurde die Geehrte 80 Jahre alt.

Als Bäuerin nach Peiting-Kurzenried gekommen, habe sich Holl von Anfang an mit ins Ortsgeschehen eingebracht, sagte Ostenrieder. „Bäuerin zu sein, war für sie nicht eine lästige Pflicht, sondern eine Lebensaufgabe und Herzensangelegenheit.“ Von 1977 bis 1997 war Holl Peitinger Ortsbäuerin, von 1987 bis 2002 sogar stellvertretende Kreisbäuerin. „Insgesamt trat sie also ein Viertel Jahrhundert als Botschafterin für den Bauernstand in unserer Region ein“, lobte der Bürgermeister.

Auch, um die Produkte der heimischen Bauern zu vermarkten, stellte Holl mit Herwig Skalitza den Peitinger Bauernmarkt auf die Beine. Seit 1993 findet dieser jeden Monat statt, bald schon zum 300. Mal.

Und noch ein Jubiläum werfe seine Schatten voraus, so Ostenrieder: Die Städtepartnerschaft Peiting-Calvi feiert heuer 35-jähriges Bestehen. Auch dabei wirkte Holl von Beginn an mit. 1988 war sie bei der ersten Peitinger Besuchsgruppe zum Pankratiusfest – passenderweise ist der Hl. Pankratius Schutzpatron von Calvi – in Italien dabei. Seither sei sie ein wichtiges Bindeglied der Partnerschaft. „Grazie mille, cara Pankratia“, dankte ihr Ostenrieder auf Italienisch.

Viel bewirken konnte Holl auch als Gemeinde- und Kreisrätin. 36 Jahre lang saß sie für die CSU-Fraktion im Peitinger Marktgemeinderat, 24 Jahre im Kreistag. Sogar vom letzten Listenplatz 60 sei Holl dort ins Gremium vorgewählt worden. „So ein Ergebnis spricht Bände.“

Bevor sie Medaille, Urkunde und Blumenstrauß entgegennahm, sprach auch die Geehrte selbst ein paar Worte. Bescheiden bedankte sie sich bei Bürgermeister und Gemeinderat, dem sie immer gern angehört habe. Holl wünschte dem Gremium weiter eine gute Zusammenarbeit. „Und lasst dem Parteipolitischen nicht zu viel Raum.“

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