Projekt in der Warteschleife: Wie geht es mit dem Walderlebnispfad am Kalvarienberg weiter?

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Ein Wegweiser aus guten Zeiten: Der Walderlebnispfad in Peiting liegt weiter brach. © Hans-Helmut Herold

Wie geht es weiter mit dem Walderlebnispfad am Peitinger Kalvarienberg: Dahinter steht weiter ein Fragezeichen. Engagierte Bürger würden gerne helfen, und die Gemeinde will das Projekt auch im Haushalt einplanen. Zunächst.

Peiting – Der Walderlebnispfad am Kalvarienberg dümpelt weiter vor sich hin, nachdem die Wiederherstellung im vergangenen Haushalt aus Spargründen gestrichen werden musste (wir berichteten). „Es haben sich tatsächlich ein paar Leute gemeldet, die helfen wollten, als sie gehört haben, dass es erst mal nichts wird mit der Wiederherstellung des Pfades“, erzählt Andrea Deibler von der Tourist Info in Peiting. Selbst wenn ein paar Stationen erhalten bleiben könnten, wäre es schon ein Gewinn für Peiting – aktuell hat der Tourismusverband das Angebot komplett ausgemustert.

Freilich ist vom Pfad nicht mehr viel übrig: Das Gelände stellt zwar die Raiffeisenbank Pfaffenwinkel zur Verfügung. Allerdings ist nach Forstarbeiten vom einstigen Aushängeschild wenig geblieben. „Einige Stationen sind komplett abgebaut, andere 20 Jahre alt“, so Deibler.

60.000 Euro sollen im Haushalt eingeplant werden für die Erneuerung

Und warum können Bürger nicht einfach das Ganze wieder aufbauen? „Das Problem ist: Die Gemeinde ist in der Haftung“, so Deibler. Bürgermeister Peter Ostenrieder formuliert es noch krasser: „Der Walderlebnispfad ist momentan nicht existent. Wir werden auch noch alles weg bauen, was gefährlich sein könnte.“ Eben, wegen besagter Haftung.

Dass sich Freiwillige melden, die in Eigeninitiative „etwas zusammenschrauben möchten“: Das hält der Gemeindechef zwar für löblich. Allerdings spielen überall, wo die Gemeinde in der Haftung ist, die Unfallversicherungsvorschriften eine übergeordnete Rolle. Will heißen: Alles, was am Walderlebnispfad aufgebaut wird, muss rein rechtlich so abgesichert sein, dass, wenn es zu einem Unfall kommen sollte, die Gemeinde auf der sicheren Seite ist.

In Folge dessen muss jedwedes aufgebaute Spielgerät gewissen Normen unterliegen. Kein Wunder also, dass es da mit ein paar Euro nicht getan ist. 60 000 Euro hatte die Gemeinde im vergangenen Haushalt für den Wiederaufbau des Pfades und den Erhalt vorgesehen – und im Zuge des großen „Streichkonzerts“ gestrichen. Im Betrag enthalten sind nicht nur DIN-Norm-gerechte Gerätschaften, sondern auch die Arbeitsstunden des Bauhofs.

Ostenrieder stellt in Aussicht: Auch in diesem Jahr soll der Walderlebnispfad wieder im Haushalt auftauchen mit derselben Summe. „Falls es doch noch Fördermittel gibt.“ Allerdings hat das wiederum einen Pferdefuß: Sind Fördermittel im Spiel, müssen jegliche Leistungen fremdvergeben werden. Der eigene Bauhof, mit dem günstig gearbeitet werden kann, wäre dann wieder raus.

Vorschläge wie die, dass Kindergärten oder Schüler den Pfad wieder aufmöbeln könnten, weist er zurück. „Das ist nicht, wie wenn man sich daheim eine Rutsche in den Garten stellt.“ Solange die Gemeinde in der Haftung ist, muss etwas Ordentliches aufgebaut werden. Und das kostet. „Mein Wunsch wäre, wir stellen es in den Haushalt ein, und wir schaffen es, dass es drin bleibt.“

Das Ganze steht und fällt – so wie jedes Jahr – mit den Gewerbesteuerzahlungen der Peitinger Betriebe. „Es wird wieder eine enge Kiste werden.“ Auch in Sachen Grundstücksverkäufe ist in Peiting noch einiges offen. „Wir müssen einfach schauen, was der Haushalt hergibt.“ Und dementsprechend geht es dann auch mit dem (eigentlich nicht mehr vorhandenen) Walderlebnispfad weiter.

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