Nach Verzögerungen und Kostenexplosion: Sanierung der Peitinger Eishalle startet im April

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Nach langer Planung und Rückschlägen bei der Finanzierung soll im April die Sanierung der Peitinger Eishalle starten. Begonnen wird mit der Erneuerung des Dachs. © Hans-Helmut Herold

Mehr als vier Jahre ist es her, dass der Peitinger Gemeinderat grünes Licht für die Generalsanierung der Eishalle gegeben hat. Heuer soll endlich der Startschuss fallen.

Peiting – Noch wird in der Peitinger Eishalle fleißig Eishockey gespielt. Doch während die Saison sportlich erst auf den Höhepunkt zusteuert, richtet sich das Augenmerk hinter den Kulissen bereits auf die eisfreie Zeit danach. Denn Mitte April soll die lange geplante Sanierung der in die Jahre gekommenen Einrichtung endlich Fahrt aufnehmen.

Soweit freilich war man vor knapp einem Jahr schon einmal gewesen. Doch auf die Vorstellung des Sanierungsfahrplans im März folgte damals bekanntlich die Ernüchterung: Erst kletterten die Kosten für die Generalsanierung von sechs auf knapp neun Millionen Euro in schwindelerregende Höhen. Dann fand sich für die erste avisierte Maßnahme, die Erneuerung des Dachs, keine Firma, die ein Angebot für die Zimmererarbeiten abgeben wollte. Kurzzeitig war angesichts knapper Haushaltsmittel offen, ob das Projekt überhaupt angegangen werden sollte, ehe der Gemeinderat Ende Juli einer deutlich abgespeckten Generalsanierung zustimmte.

Erneut soll heuer die Erneuerung des Dachs den Anfang machen. Die ist dringend nötig, da in diesem Zug Mängel beim Brandschutz behoben werden sollen. Nur mit einer Sondererlaubnis hatte man den Weiterbetrieb des Stadions für die aktuelle Saison sicherstellen können.

Im Gegensatz zum Vorjahr stehen diesmal die benötigten Firmen für die unterschiedlichen Gewerke parat. Sowohl für die Gerüst- und Spenglerarbeiten, als auch die Zimmererarbeiten seien bei der Ausschreibung Angebote eingegangen, sagt Bürgermeister Peter Ostenrieder. Die Gewerke hat der Gemeinderat bereits vergeben.

Gewerke sind vergeben

Den Zuschlag für den Gerüstbau erhielt die Firma Xervon aus Augsburg für knapp 47 000 Euro brutto. Für die Zimmererarbeiten ging der Auftrag in Höhe von knapp 248 000 Euro an das Unternehmen Taufratshofer-Bichtele in Kaltental. Den größten Posten in Höhe von 774 000 Euro – in den Kosten sind die neuen Dach-Sandwich-Paneele enthalten – machen die Spenglerarbeiten aus, die die ebenfalls in Kaltental beheimatete Firma Engel-Spenglerei ausführen wird.

Dass zwei der drei Unternehmen aus dem gleichen Ort kommen, sieht man bei der Gemeinde positiv: „Wir gehen davon aus, dass diese Firmen schon öfter zusammen gearbeitet haben. Wir hoffen deshalb auf eine gut funktionierende Dach-Baustelle“, so Ostenrieder. Erfreulich aus Gemeindesicht: Mit 1,07 Millionen Euro liegt man rund 115 000 Euro unter der Kostenschätzung für die drei Gewerke. Ob diese Entwicklung über die nächsten Jahre freilich anhält, bleibt abzuwarten.

Fest steht dagegen der Ablauf der Großbaustelle ab Mitte April: Nach dem Gerüstaufbau erfolgt laut Marktbaumeister Christian Hack die Demontage der PV-Anlage auf dem Hauptdach. Anschließend wird die Dachhaut und Dachlaterne zurückgebaut, ehe ein Prüfstatiker das Tragwerk unter die Lupe nimmt. Als nächstes werden dann die Trag- und Dämmpaneele mit dem Unterdach verlegt und Dachrinnen samt Einläufen erneuert. Schließlich folgt die Montage der Dach-Oberschale und der Bestands-PV-Anlage samt dem Blitzschutz. Geht alles nach Plan, sollen die Hauptarbeiten laut Hack bis Ende Juli abgeschlossen sein.

Bundesförderung ist noch unsicher

Doch nicht nur das Dach haben die Verantwortlichen heuer im Blick: Geplant sei auch, ab Herbst neue Lagerräume im südwestlichen Bereich der Einrichtung zu errichten, blickt der Marktbaumeister voraus. Denn diese Arbeiten seien unabhängig vom Eisbetrieb. Sie sollen im Mai ausgeschrieben werden.

Dass die Sanierungsarbeiten heuer und in den nächsten Jahren vornehmlich in der eisfreien Zeit stattfinden, ist besonders für den EC Peiting wichtig, schließlich soll der Sportbetrieb möglichst ohne Einschränkungen weitergehen. Die Planungen seien deshalb eng mit dem ECP abgestimmt, sagt Ostenrieder.

Eine Unsicherheit allerdings bleibt: Noch immer hat die Gemeinde keine Gewissheit, ob sie mit den einst für die Generalsanierung zugesagten Bundes-Fördermitteln von zwei Millionen Euro auch für die abgespeckte Variante rechnen kann. Fällt diese aus, dürfte über das Sanierungspaket von knapp fünf Millionen Euro brutto noch einmal geredet werden.

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