Waakirchen will bauen, bauen, bauen - und fürchtet um die Fördertöpfe

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In Schaftlach sollen auf dem ehemaligen Pizzeria-Gelände günstiger Wohnraum und ein Gasthaus entstehen. © Thomas Plettenberg

Bauen, bauen und noch mal bauen: Die Gemeinde Waakirchen hat sich für 2024 viel vorgenommen. Das große Ziel ist die Schaffung von günstigem Wohnraum. Ob es zu erreichen ist, hängt davon ab, ob die staatlichen Fördergelder fließen. Und das ist ungewiss.

Waakirchen – Der Sparkurs der Bundesregierung in Berlin könnte Waakirchen hart treffen. Die Gemeinde hat gleich drei große Wohnprojekte am Start. „Aber wir können nur mit Förderungen bauen, wenn wir günstigen Wohnraum anbieten wollen“, erklärt Bürgermeister Norbert Kerkel (FWG). Im Moment sei für die Gemeinde, beziehungsweise das Kommunalunternehmen (KU) Wohnbaugesellschaft Waakirchen, schwer abzuschätzen, wann und in welcher Höhe Mittel verfügbar sein werden: „Wir müssen schauen, was wir kriegen.“

Gasthof und Wohnungen in Schaftlach haben Priorität

Oberste Priorität für die Gemeinde hat das Projekt auf dem ehemaligen Pizzeria-Grundstück in Schaftlach. Die Gemeinde hat die Fläche am Michael-Schreiber-Weg 2021 gekauft, um dort einen Gasthof und günstige Wohnungen zu errichten. „Der Architekt plant gerade“, berichtet Kerkel. Vorgesehen sind 15 bis 20 Wohnungen verschiedener Größe für Singles, Paare und Familien. Dazu ein Gasthaus mit etwa 100 Sitzplätzen, einem abtrennbaren Nebenraum und einem Biergarten. Eine zünftige bayerische Dorfwirtschaft, die in der Hand der Gemeinde bleibt. Ende 2024, so Kerkel, sollten zumindest die Bauarbeiten begonnen haben.

Altes Rathaus ist marode

Gleiches gilt fürs Rathaus. Hier ist der Aufwand deutlich geringer. Das frühere Kreissparkassengebäude wird zum Verwaltungssitz umgebaut und erhält einen Anbau mit Sitzungssaal. Dies sollte sich zügig umsetzen lassen, was auch nötig ist. „Wir müssen dringend raus aus dem alten Rathaus“, sagt Kerkel. „Das ist wirklich marode.“ Mal fällt der Strom aus, mal streikt die Heizung. Repariert wird nur provisorisch, weil sich ein größerer Aufwand nicht mehr lohnt. „Und platzmäßig sind wir auch am Ende“, meint Kerkel. Er hofft auf einen Umzug ins neue Rathaus Ende 2025.

Das alte Verwaltungsgebäude wird danach abgerissen. Was auf dem Gelände bleibt, ist der benachbarte Bauhof. Auf der freien Fläche sind wiederum Wohnungen geplant – Zukunftsmusik.

Wohnprojekt in Piesenkam

Sehr viel schneller treibt die Gemeinde über ihr KU das Wohnprojekt in Piesenkam voran. Zwei Flächen, 1106 und 1503 Quadratmeter groß, hat die Gemeinde mitten im Dorf erworben. Auch hier sollen günstige Wohnungen entstehen – aber nicht nur. Das Konzept hier: Der Verkauf von Eigentumswohnungen zum Marktpreis finanziert den Wohnraum für den kleinen Geldbeutel. Wie die insgesamt fünf Gebäude aussehen könnten, hatte das KU den Piesenkamern im Dezember bei einer Infoveranstaltung präsentiert. Die Realisierung soll parallel zum Wohnungsbau in Schaftlach erfolgen. Es entstünden aber nicht alle Gebäude gleichzeitig, meint Kerkel. Als erstes würden die Eigentumswohnungen gebaut: „Damit Geld reinkommt.“

Ebenfalls in Planung ist ein Wohnprojekt für Senioren am Schaftlacher Westerpoltweg. 2023 gab’s Workshops, um ein Konzept zu erarbeiten, 2024 will Kerkel das Vorhaben weiter voranbringen. Inzwischen sind die Fördergelder für einen Quartiersmanager bewilligt. Die Stelle werde bald ausgeschrieben, so der Bürgermeister. 2024 werde der Bau aber noch nicht beginnen.

Auch Radwege sind geplant

Quasi nebenbei baut die Gemeinde Waakirchen 2024 den Radweg zum Sportzentrum Kray fertig und will zumindest den ersten Abschnitt des Radwegs nach Piesenkam realisieren.

Inwieweit sich all die Pläne realisieren lassen, hängt schwer davon ab, wie viel Förderung zu holen ist. Aber eines steht für Kerkel schon fest: „Es war ein anstrengendes Jahr und es wird ein anstrengendes Jahr.“

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