Hautschäden durch Sonne - Wie aktinische Keratose entsteht und was Sie dagegen tun können
Sie genießen einen entspannten Tag in der Sonne – vielleicht im Park, am Strand oder einfach im Garten. Die wärmenden Strahlen fühlen sich angenehm auf der Haut an, und für einen Moment vergessen Sie die schädlichen Auswirkungen, die sie haben können. Doch genau solche Momente können langfristige Folgen haben. Einer der häufigsten Folgen ist die aktinische Keratose, eine Hautveränderung, die sich ohne Behandlung zu Hautkrebs entwickeln kann. Doch was genau ist aktinische Keratose, wie erkennt man sie und was kann man dagegen tun?
Was ist aktinische Keratose?
Aktinische Keratose (AK), auch als solare Keratose bekannt, ist eine Hautveränderung, die durch langfristige und wiederholte UV-Exposition verursacht wird. Sie äußert sich durch raue, schuppige Stellen auf Hautpartien, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. Dazu zählen Gesicht, Ohren, Nacken und Hände. Diese Läsionen sind potenziell präkanzerös und können sich ohne Behandlung zu einem invasiven Plattenepithelkarzinom entwickeln.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Hauptursache für aktinische Keratose ist die kumulative UV-Schädigung der Haut durch Sonnenstrahlen oder Solariumbesuche. Diese Strahlung führt zu genetischen Mutationen in den Hautzellen, die ein unkontrolliertes Zellwachstum zur Folge haben.
- Häufige und längere Sonnenexposition: Insbesondere ohne angemessenen Schutz.
- Heller Hauttyp: Menschen mit einer hellen Haut, blonden oder roten Haaren und blauen oder grünen Augen sind besonders gefährdet.
- Alter: Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, da die Haut über die Jahre mehr UV-Schäden akkumuliert.
- Geschwächtes Immunsystem: Beispielsweise nach einer Organtransplantation.
- Genetische Prädisposition: Eine familiäre Anfälligkeit für sonnenbedingte Hautschäden.
- Häufige Solariumbesuche: Künstliche UV-Strahlung kann genauso schädlich sein wie die Sonne.
Symptome und wie man aktinische Keratose erkennt
Aktinische Keratose zeigt sich meist als raue, schuppige Flecken auf der Haut, die sich trocken und sandpapierartig anfühlen. Diese Läsionen können verschiedene Farben annehmen, von hautfarben über rötlich bis bräunlich und haben oft eine Größe von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Betroffene Bereiche sind meist jene, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, wie das Gesicht, Ohren, Nacken, Hände, Unterarme und die Kopfhaut bei Glatzköpfigen.
Diagnose
Die Diagnose von aktinischer Keratose erfolgt in der Regel durch einen Dermatologen mittels Untersuchung der Haut. Oft kann der Arzt die Läsionen durch bloßes Ansehen und Abtasten erkennen. Bei unklaren Befunden wird eine Dermatoskopie (Untersuchung mit einem speziellen Mikroskop) oder eine Biopsie durchgeführt. Dabei wird eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht, um das Vorhandensein von Krebszellen auszuschließen.
Therapieoptionen
Die Behandlung der aktinischen Keratose hängt vom Schweregrad und der Anzahl der Läsionen ab. Zu den gängigen Therapieformen gehören:
- Topische Behandlungen: Cremes und Salben wie Diclofenac-Gel, Fluorouracil, Imiquimod und Ingenolmebutat, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden und die abnormalen Zellen zerstören.
- Kryotherapie: Hierbei werden die betroffenen Hautstellen mit flüssigem Stickstoff vereist, wodurch die veränderten Zellen zerstört werden.
- Photodynamische Therapie (PDT): Diese Methode verwendet eine lichtempfindliche Creme, die auf die Läsionen aufgetragen wird, gefolgt von einer Belichtung mit einer speziellen Lichtquelle, die die Krebszellen abtötet.
- Lasertherapie: Ein Laserstrahl wird verwendet, um die oberflächlichen Keratosen zu zerstören, ohne tiefere Hautstrukturen zu schädigen.
- Chirurgische Eingriffe: In fortgeschrittenen oder hartnäckigen Fällen können die Läsionen chirurgisch entfernt werden.
Vorbeugung gegen AK
Die beste Vorbeugung gegen aktinische Keratose ist der Schutz vor übermäßiger UV-Strahlung. Es ist wichtig, folgende Maßnahmen zu ergreifen:
- Verwendung von Sonnenschutzmitteln: Ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor (mindestens 30) sollte regelmäßig und großzügig auf alle exponierten Hautstellen aufgetragen werden.
- Tragen von Schutzkleidung: Langärmlige Hemden, Hüte mit breiter Krempe und Sonnenbrillen bieten zusätzlichen Schutz.
- Meidung der Mittagssonne: Die Intensität der UV-Strahlung ist zwischen 10 Uhr und 16 Uhr am stärksten. Es ist ratsam, während dieser Zeit im Schatten zu bleiben oder Aktivitäten im Freien zu vermeiden.
- Regelmäßige Hautuntersuchungen: Selbstuntersuchen Sie Ihre Haut regelmäßig auf Veränderungen und lassen Sie Vorsorgeuntersuchungen bei einem Dermatologen durchführen, besonders wenn Sie bereits an aktinischer Keratose erkrankt sind oder zur Risikogruppe gehören.
Verlauf und Prognose
Aktinische Keratosen können sich über Jahre hinweg entwickeln und unbehandelt zu Plattenepithelkarzinomen fortschreiten. Das Risiko der Transformation liegt bei etwa 10 Prozent. Frühzeitig erkannt und behandelt, haben aktinische Keratosen jedoch eine sehr gute Prognose. Regelmäßige Nachkontrollen und Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um das Risiko eines Rückfalls und die Entstehung neuer Läsionen zu minimieren.
Schlusswort
Aktinische Keratose ist eine ernstzunehmende Hautveränderung, die jedoch mit den richtigen Maßnahmen gut behandelbar und vermeidbar ist. Achten Sie auf Ihre Haut, schützen Sie sie vor übermäßiger Sonneneinstrahlung und suchen Sie bei Veränderungen frühzeitig einen Dermatologen auf. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko einer aktinischen Keratose und deren möglichen Folgen erheblich reduzieren.
Über Patrick Sklomeit MD
Patrick Sklomeit MD ist Spezialist für ästhetisch dermatologische Chirurgie und klassische Dermatologie bei „Aesthmedic ästhetische Medizin am KaDeWe“ sowie in der „Praxis für Dermatologie und Chirurgie“ in Berlin. Seine Approbation erhielt er in Hamburg. Neben seiner operativen Tätigkeit sammelt er seit 2010 umfangreiche Erfahrung in der Notfallmedizin im Rettungsdienst. Zudem hat Patrick Sklomeit MD an mehreren Auslandsreisen als Entwicklungshelfer im Irak, in Ghana und in Marokko teilgenommen. In der Praxis kombiniert er sein umfangreiches Wissen und seine Fähigkeiten in einem hochspezialisierten und anspruchsvollen Bereich der Medizin.
Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.