AfD rutscht in neuer Umfrage weiter ab – Wagenknecht darf sich Hoffnung machen
In einer neuen Umfrage verliert die AfD weiter an Wählergunst. Profiteur könnte neben der Union vor allem das Bündnis Sahra Wagenknecht sein.
Berlin – Der Abwärtstrend der AfD in den vergangenen Wochen scheint sich zu bestätigen. Auch in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos ist die Partei nun deutlich abgerutscht.
AfD verliert in neuer Umfrage weiter – Union stabil in Front
Die Rechtspopulisten verlieren in der Umfrage vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat und kommen noch auf 18 Prozent. Zum Ende des vergangenen Jahres hatte die AfD noch regelmäßig Ergebnisse von 20 Prozent und mehr erzielt. Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würde nach wie vor die Union nach wie vor zu den großen Gewinnern zählen. CDU und CSU kommen in der Umfrage – wie bereits im Vormonat – auf 30 Prozent der Stimmen.
18 Monate vor der Wahl debattiert die Union bereits öffentlich über mögliche Koalitionspartner. Parteichef Friedrich Merz (CDU) zeigte sich zuletzt offen für ein Bündnis mit den Grünen. CSU-Generalsekretär Martin Huber und JU-Vorsitzender Johannes Winkel lehnte eine Zusammenarbeit mit den Grünen jedoch ab.
Bündnis Sahra Wagenknecht kommt auf acht Prozent – FDP rutscht in Umfragen ab
Bei den regierenden Ampel-Parteien zeigt die Umfrage derweil ein zweigeteiltes Bild. Während SPD (15 Prozent) und Grüne (13 Prozent) im Vergleich zum Vormonat unverändert dastehen, verliert die FDP zwei Prozentpunkte und kommt noch auf 4 Prozent. Damit rutschten die Freien Demokraten erstmals in der Ipsos-Wahlumfrage unter die Fünf-Prozent-Hürde und würde somit den Wiedereinzug in den Bundestag verpassen.
Über ein stattliches Ergebnis kann sich derweil die neu gegründete Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) freuen. Das Bündnis um die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linke kommt in der Ipsos-Wahlumfrage aus dem Stand auf acht Prozent und würde somit den Einzug in den Bundestag schaffen. Das BSW wurde am 8. Januar vor einem Verein in eine Partei umgewandelt. Bei der Europawahl im Juni 2024 soll die Partei dann erstmals auf einem Wahlzettel stehen.
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Methode
Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Ipsos zwischen dem 2. und dem 4. Februar insgesamt 2000 wahlberechtigte Personen in Deutschland online befragt. Die Daten wurden repräsentativ gewichtet. Die Fragestellung lautete: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre?
AfD verliert in Umfrage weiter – Demos gegen Rechts und Wagenknecht als Auslöser?
Für den Verlust der AfD sieht Robert Grimm, Leiter der Politik- und Sozialforschung bei Ipsos, neben den andauernden Demonstrationen gegen rechtsextreme Kräfte auch die Neugründung des BSW als Auslöser. „Da fällt es moderaten Protestwählern schwer, weiterhin mit der AfD zu sympathisieren. Andererseits bietet nun Wagenknechts BSW eine linksnationale Alternative und zieht zumindest einige potenzielle Wählerinnen und Wähler von der AfD an“, erklärte Grimm in einer Pressemitteilung.
Unter der Fünf-Prozent-Hürde landen derweil die Linke (4 Prozent) und die Freien Wähler (3 Prozent). Auf die anderen Parteien entfielen fünf Prozent.
Partei | Umfrage-Ergebnis |
---|---|
SPD | 15 Prozent |
CDU/CSU | 30 Prozent |
Grüne | 13 Prozent |
FDP | 4 Prozent |
AfD | 18 Prozent |
Linke | 4 Prozent |
Freie Wähler | 3 Prozent |
BSW | 8 Prozent |
Andere | 5 Prozent |
Nach Veröffentlichungen über Potsdamer Treffen – AfD schwächelt in Umfragen
Veröffentlichungen des Recherche-Netzwerks Correctiv über ein Treffen zwischen Rechtsextremen, AfD-Politikern und Mitgliedern der Werteunion gelten als Auslöser für die Proteste. Seitdem hat die AfD in Umfragen von verschiedenen Meinungsforschungsinstituten verloren. Vor der Veröffentlichung erreichten die Rechtspopulisten Ergebnisse deutlich über der 20-Prozent-Marke. (fd)