Deutscher Soldat packt über Leopard-Strategie der Ukraine aus – „so funktioniert Offensive nicht“

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Die westlichen Waffenlieferungen kommen in der Ukraine nur schleppend an. Ein deutscher Soldat in der Ukraine teilt seine Leopard-Eindrücke.

Kiew – Ohne die Unterstützung des Westens kann die Ukraine den Krieg gegen Russland nur schwer gewinnen. Zuletzt hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Dringlichkeit der Waffenlieferungen an die Ukraine betont. Die Einigkeit darüber scheint unter den westlichen Verbündeten der Ukraine zu bröckeln. So billigte die USA aufgrund von innenpolitischen Streitigkeiten kein weiteres US-Hilfspaket für die Ukraine. Auch ein deutscher Soldat, der im Ukraine-Krieg kämpft, berichtet von fehlenden Materialien aus dem Westen.

Deutscher Soldat in der Ukraine: „Mal einen Leopard-Panzer da, den anderen hier“

„Die Unterstützung aus dem Westen kam immer nur sehr, sehr stückchenhaft. Es war sehr schwer, wirklich große Mengen an Material hier entdecken zu können“, erzählte ein deutscher Soldat der Bildzeitung. Bei dem Mann handelt es sich laut Bild-Angaben um einen ehemaligen Bundeswehrsoldaten, der in der Ukraine in einer Spezialeinheit gegen Russland kämpft. „Man hat mal einen Leopard-Panzer da gesehen, den anderen hier und so funktioniert einfach eine Offensive nicht“, fügte er hinzu.

Ukrainische Soldaten fahren auf einem Leopard-2-Panzer in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine
Ukrainische Soldaten fahren auf einem Leopard-2-Panzer in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine (Symbolbild). © Funke Foto Services/IMAGO

Die Waffenlieferungen aus dem Westen seien sehr bedeutsam. „Sollte die Ukraine durch den Westen genug Kampfjets bekommen, würde sich dieser Krieg hier wesentlich verändern“, so der Soldat. Seiner Einschätzung nach hätte Russland jedoch auch „eine unendliche Anzahl an Material und eben auch eine unendliche Anzahl an Soldaten“. Doch auch Russlands muss im Ukraine-Krieg schwere Verluste hinnehmen.

Deutscher Soldat über ukrainische Truppen im Krieg: „Nicht schlagkräftig genug“

Über die gescheiterte ukrainische Gegenoffensive sagte der Soldat, dass aus einer taktischen Perspektive viele Entscheidungen zu langsam getroffen worden seien. Er sprach auch über die Probleme der ukrainischen Streitkräfte mit den russischen Truppen. Er berichtete davon, dass Minen eine große Rolle gespielt hätten. „Die Russen hatten fast eineinhalb Jahre Zeit, ihre Anlagen aufzubauen, besonders im Raum Cherson und Saporischschja“, so der Ex-Bundeswehrsoldat.

„Und das große Problem ist, dass wenn man dann nicht schlagkräftig genug ist, so was einfach nicht wirklich funktionieren kann“, fügte er hinzu. Die Minenfelder sind jedoch auch für die russischen Truppen ein Hindernis. Durch mangelnde Kommunikation innerhalb der russischen Streitkräfte wissen die Kommandeure teilweise nicht, wo sich die Minenfelder befinden. (vk)

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