Aus Ahnungslosigkeit: Russische Soldaten werden von eigenen Minen getötet
Russlands Minenfelder sind für die Ukraine eine große Herausforderung. Für russische Soldaten werden sie zum Verhängnis. Die Opferzahlen sind hoch.
Kiew – Russland hat im Ukraine-Krieg in etlichen Gebieten in der Ukraine Minen verlegt. Die Minenfelder stellen nicht nur für das Voranschreiten der ukrainischen Armee eine Herausforderung dar. Zahlreiche russische Soldaten wurden Opfer ihrer eigenen Falle. Unter ihnen soll sich auch ein russischer Top-General befinden. Die Kampfbereitschaft der russischen Soldaten nimmt aufgrund der Vorfälle zunehmend ab. Sie verweigern die Befehle.
Ukraine-Krieg: Russland wird zum Opfer eigener Minen – Kampfbereitschaft sinkt
Grund für die Verweigerung sei das russische Versäumnis, eine einheitliche Kommandostruktur unter der russischen Armee am östlichen Ufer des Flusses Dnipro in Cherson aufzubauen. Eine ordnungsgemäße Kommunikation über die Lage der russischen Minenfelder innerhalb der Armee gestalte sich schwierig. Das berichtete die US-Denkfabrik „Institute for the Study of War“ (ISW) in seinem Lagebericht am 29. November und beruft sich auf einen Bericht des ukrainischen Generalstabs.

Betroffen ist die 810. Marineinfanteriebrigade (Schwarzmeerflotte), die in der Nähe der Ost-Ukrainischen Stadt Krynky operiert, die etwa 30 Kilometer nordöstlich der Stadt Cherson und rund zwei Kilometer vom Fluss Dnipro entfernt liegt. Aufgrund der mangelhaften Kommunikation verweigerten die Soldaten Angriffe auf ukrainische Stellungen. Allein im Oktober sollen 50 Soldaten durch Minen umgekommen sein, wie das ISW schrieb.
Russische Soldaten sterben an eigenen Minen – Fehlerhafte Kommunikation
Die Karten über die russischen Minenfelder sind geheim, wie der ukrainische Generalstab berichtet haben soll. Russische Kommandeure hätten sich nicht ordnungsgemäß mit den Angriffseinheiten über die Standorte der Minen abgestimmt. Für die Ukraine sind die Minenfelder ein Grund, warum die seit Monaten andauernde Offensive immer wieder ins Stocken gerät. Bereits im August bat der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow die westlichen Verbündeten um mehr Unterstützung im Kampf gegen die Minen.
Deutschland plant, weitere 38 Wisent-Minenräumfahrzeuge an die Ukraine zu liefern. Ein Minenräumpanzer der Bundeswehr könnte allerdings noch bessere Arbeit leisten. Wo und wie viele Minen Russland in der Ukraine verteilt hat, ist unklar. Erst im Oktober wurde eine Meldung bekannt, dass offenbar zwei russische Panzer Opfer eigener Minen wurden. Eine Räumung der Minenfelder in der Ukraine könnte Jahrzehnte dauern. (vk)