Für einen Tag tobte das Oktoberfest in einem oberbayerischen Dorf

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Sichtlich Spaß hatten auch die vielen tatkräftigen Helfer hinter der Theke. © Florian Zerhoch

Trotz – oder gerade wegen – des ungemütlichen Wetters war die Peißenberger Tiefstollenhalle am Samstagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf der traditionellen Vorwiesn blieb vieles beim Alten – allerdings wartete auch eine kulinarische Neuheit auf die Besucher.

Auf ein ähnliches Wetterglück wie im letzten Jahr hoffte die Fußballabteilung des TSV heuer vergeblich: Während sich 2023 Dutzende Vorwiesn-Gäste im Außenbereich der Tiefstollenhalle und vor dem Ausschankwagen von Getränke-Mach gedrängt hatten, lockten die beinahe winterlichen Temperaturen am Samstag nur wenige kälteresistente Gäste an die frische Luft.

Nur wenige Gäste draußen

Und dennoch herrschte bei der 12. Austragung der traditionsreichen Veranstaltung großer Andrang: „Die Halle war voll“, freut sich ein sichtlich zufriedener Thomas Lang, 2. Abteilungsleiter der Peißenberger Fußballer, über die heitere Feststimmung. Selbst kurz vor Mitternacht seien noch Menschen in die Halle geströmt, berichtet Lang und versichert gleichzeitig, ein wachsames Auge auf die Besucherzahl sowie die vielen Vorschriften gehabt zu haben, mit denen sich die Fußballer bei der Ausrichtung der Feier stets konfrontiert sehen.

Vorwiesn Peißenberg 2024
Trotz des schlechten Wetters gut besucht war die Peißenberger Vorwiesn in diesem Jahr. © Florian Zerhoch

Wie schon im vergangenen Jahr, konnten auch heuer im Vorhinein keine Tische reserviert werden. „Wer kommt, der kommt“, sagt Lang. So habe letztlich jeder dieselbe Chance, einen Tisch zu ergattern. Zustände wie auf dem Münchner Oktoberfest will man in Peißenberg in jedem Fall vermeiden, betont er.

Sobald Knödel und Schweinebraten verputzt waren – das Catering übernahm ein weiteres Mal der Gasthof zum Eibenwald –, standen auch schon die ersten Trachtler fröhlich schunkelnd auf den Bänken. Blasmusik und Bierzelt-Klassiker, die aus den Instrumenten der Peißenberger Knappschaftskapelle tönten, konnten die Halle dabei ebenso erfolgreich bei Laune halten wie der vergleichsweise niedrige Mass-Preis: Neun Euro kostete der Liter Oktoberfestbier.

Landjugend stellte Grillhütte bereit

In diesem Jahr neu: die Grillhütte im Außenbereich. Thomas Lang richtet in diesem Zug einen besonderen Dank an die Peißenberger Landjugend, die den Vorwiesn-Veranstaltern ihre Hütte zur Verfügung gestellt hatte. So sei „für den kleinen Hunger zwischendurch“ gesorgt gewesen, „nachdem das Essen von der Karte fast ausverkauft war“.

In Zeiten, in denen „alles teurer wird“, freut sich Lang vor allem, die „humanen Preise“ auf der Vorwiesn stabil halten zu können. „Es soll ein Geben und Nehmen sein“, erklärt er. Schließlich sei es nicht allein der Gedanke an Profit, der die Sparte umtreibt: „Es ist einfach schön, wenn sich in Peißenberg was rührt“, so der 2. Abteilungsleiter.

Als die Knappschaftskapelle gegen 1 Uhr ihre letzte Zugabe gespielt hatte, verlagerte sich die Feierlichkeit in das Foyer der Tiefstollenhalle, wo der Abend bei regem Barbetrieb erst gegen 2.30 Uhr ein Ende fand. Nennenswerte Zwischenfälle habe es keine gegeben. „Wir haben nicht einmal eine kaputte Bierbank“, erzählt Thomas Lang lachend. Wie gewohnt blieben der Vize-Abteilungsleiter und etwa 30 weitere Helfer noch bis in die frühen Morgenstunden in der Halle, um sich ersten Aufräumarbeiten zu widmen. Der Rest erfolgte dann am Vormittag – nach wenigen, nur bedingt erholsamen Stunden Schlaf, scherzt Lang. Doch das sei für viele mittlerweile „Routine“.

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