Nach Rücktritt des Seniorenreferenten: Peiting setzt künftig auf Team-Lösung

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Nur wenige Wochen nach dem überraschenden Rücktritt von Alfred Jocher (Unabhängige) als Seniorenreferent ist in peiting eine Nachfolgelösung gefunden worden.  © Archiv/Herold

Das ging schnell: Nur wenige Wochen nach dem überraschenden Rücktritt von Alfred Jocher (Unabhängige) als Seniorenreferent des Marktgemeinderats ist eine Nachfolgelösung gefunden.

Peiting – Es war kein Abschied im Streit gewesen, als Alfred Jocher Ende März seine Kollegen im Peitinger Gemeinderat darüber informierte, dass er nicht länger als Seniorenreferent tätig sein wolle. Vielmehr führte der langjährige Gemeinderat das in den vergangenen Jahren stetig umfangreicher gewordene Tätigkeitsfeld und die damit verbundene Belastung ins Feld für seinen Rückzug.

Offen blieb in der damaligen Sitzung, wie es künftig mit dem Posten weitergehen würde. Dass ein Einzelner dem komplexen Themenbereich, der von rechtlichen Fragen bis zu Inklusion und Barrierefreiheit reicht, kaum gerecht werden könne, habe man als Aufgabe für die Suche nach einer Lösung mitgenommen, sagte Bürgermeister Peter Ostenrieder in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Die Schlussfolgerung, die man in der Verwaltung daraufhin zog: Wenn die Aufgabe für einen allein nicht zu stemmen sei, dann müsse man diese eben auf mehr Schultern verteilen.

Soweit, einen Seniorenbeirat, wie es ihn in anderen Kommunen bereits gibt und den auch Jocher ins Spiel gebracht hatte, ins Leben zu rufen, wollte man allerdings nicht gehen. Die Lösung, die Ostenrieder den Räten präsentierte, sah stattdessen vor, das Modell des Seniorenreferenten beizubehalten, diesem aber ein „Senioren- und Inklusionsteam“ als Unterstützung zur Seite zu stellen.

Im Vorfeld hatte der Bürgermeister bereits Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt. Für den Posten des künftigen Seniorenreferenten schlug Ostenrieder seinen Stellvertreter Gunnar Prielmeier (SPD) vor. Unterstützen soll ihn bei seiner Arbeit künftig Franz Seidel (BVP), der mit seinem Posten als kommunaler Behindertenbeauftragter bereits viele Berührungspunkte mit dem Themengebiet habe, so der Rathauschef.

Frühere Gemeinderätin verstärkt Senioren-Team

Auch Jocher hat Ostenrieder für das neue Team gewinnen können, das von der früheren langjährigen SPD-Gemeinderätin Monika Ludwig komplettiert wird. Diese bringe viel Erfahrung mit, freute sich der Bürgermeister. Ludwig, die der Sitzung als Zuschauerin beiwohnte, nutzte die Gelegenheit, um sich kurz vorzustellen. Nach 36 Jahren im Gemeinderat sei es ihr nach wie vor wichtig, sich im Ort zu engagieren, sagte die rührige Peitingerin, die unter anderem Frauenbeauftragte im VdK-Oberland ist und für den AWO-Ortsverein in der Marktgemeinde seniorengerechte Fahrten organisiert.

Es sei wichtig, dass man für die Senioren im Ort ein offenes Ohr habe, betonte sie. Mit dem neuen Team sei man hier sehr gut aufgestellt. „Ich habe schon viel im Kopf, was man machen könnte.“

Lob für die Lösung gab es von Claudia Steindorf (SPD), die von einer „super Idee“ sprach. Besonders freue sie, dass auch Jocher weiter mit dabei sei. Bevor das Gremium das neue Senioren-Team berufen konnte, musste freilich die Geschäftsordnung entsprechend geändert werden. Um die anderen Referate nicht zu benachteiligen, sollen auch diese in Zukunft bis zu drei Mitarbeiter in Absprache mit dem Bürgermeister benennen können. Aus rechtlichen Gründen sei es zudem nötig, den „weiteren Beauftragten“ für ihre ehrenamtliche Tätigkeit eine finanzielle Aufwandsentschädigung zu zahlen, erklärte Ostenrieder. Wie für den Ortsheimatpfleger und den Behindertenbeauftragten, soll diese 150 Euro im Jahr betragen.

Einwände aus dem Gremium gab es nicht. Einstimmig segneten die Gemeinderäte die entsprechenden Änderungen ab.

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