Museum Penzberg: Die neue Ausstellung wird wirklich abstrakt
Penzberg - Im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk wird fleißig an der neuen Ausstellung gearbeitet. Es geht um einen bekannten Maler, der einen besonderen Bezug zur Stadt hat.
Das Museum Penzberg – Sammlung Campendonk bleibt mit seiner neuen Ausstellung in der Region. Zumindest personell: Gezeigt wird das Werk von Heinz Kreutz, der bekannte deutsche Maler des Abstrakten lebte und arbeitete lang in Antdorf.
Lang in Antdorf gelebt
Noch läuft im Museum Penzberg Sammlung Campendonk die Sonderschau „Magic Cool“ zur Malerei der Jahrtausendwende, aber die Vorbereitungen zur nächsten Ausstellungen laufen bereits. Von 23. März bis 23. Juni wird es künstlerisch heimisch: Gewürdigt wird das Werk des Malers Heinz Kreutz, der gebürtige Frankfurter (1923-2016) war 1976 von Seeshaupt nach Antdorf gezogen und hatte dort bis zu seinem Tod gelebt und gearbeitet. Penzberg war er besonders verbunden, wie die Ausstellungsmacher betonen.

Kreutz ist für seine neo-expressionistischen und informellen Gemälde bekannt. Er setzte mit seinen ungegenständlichen Arbeiten neue Akzente in der deutschen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg. Kreutz wirkte in einer Frankfurter Künstlergruppe, die als „Quadriga“ bekannt wurde. Die Penzberger Ausstellung stellt die Phasen seines Schaffens von der Früh- bis Spätzeit vor. Aquarelle, Drucke, Bleistiftzeichnungen und Papierarbeiten sind zu sehen. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm.
Zwei Ausstellungen von Kreutz
Kreutz war dem Penzberger Museum besonders zugetan: Ausgestellt wurden im Jahr 2000 seine Sammlung antiker Teppiche und 2002 eigene Werke. Die jetzige Schau hatten Anette Völker-Rasor, die private Kontakte zur Familie hat und bei der „Kunstzeche“ aktiv ist, und der Freundeskreis Heinrich Campendonk angeregt. Kuratiert wird sie von Katharina Zimmermann vom Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg. Die dort noch bis 25. Februar zu sehende Retrospektive zum 100-jährigen Kreutz-Geburtstag wandert in Teilen nun nach Penzberg. Mit Stücken aus dem Nachlass und Leihgaben aus hiesigen Sammlungen sind ab März rund 60 Werke zu bewundern, wie Museumsleiterin Annette Vogel sagt.
Zu sehen
Heinz Kreutz: Frankfurt, Paris, Penzberg“ ist von 23. März bis 23. Juni im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk zu sehen. Vernissage ist am 22. März (18.30 Uhr). Bis 25. Februar läuft noch die Sonderausstellung „Magic + Cool. Malerei der Jahrtausendwende“ Infos unter www.museum-penzberg.de.
Faible für Farben und Licht
Kuratorin Zimmermann hebt die Spannung der Werke hervor, weil Kreutz „kein stringentes Werk“ verfolgt habe. „Er ist in der Abstraktion verschiedene Wege gegangen“, ergänzt Vogel. Eine Abstraktion, die durch die Erlebnisse des Künstlers im Krieg geprägt wurden. Wesentlich für sein Werk war das Befassen mit dem „Wesen der Farben“ und dem Licht, weiß Zimmermann – Kreutz verfasste gar ein Werk zur Farbenlehre. Und so rühmt Anette Völker-Rasor, die Kunsthistorikerin stellt Expertise und Mitarbeit ehrenamtlich zur Verfügung, die „gelebte Kunstgeschichte“, die die städtische Einrichtung weiter gebe.
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Schenkung wird eigens aufgehängt
Eine Kunstgeschichte, für die das Museum eigens ein Werk aus dem Depot holt: Für die Schau soll das Kreutz-Triptychon „Ursprung, Entfaltung und Abgesang“ von 2006 aufgehängt werden. Das Kunstwerk war 2021 eine Schenkung der Familie Haass gewesen.