Penzberg: Anna Hertl wird neue evangelische Pfarrerin - und kommt nach Hause
Penzberg - Die evangelische Kirchengemeinde Penzberg hat eine neue Pfarrerin: Anna Hertl (38) fängt im März an. Sie kennt Stadt und Martin-Luther-Kirche gut.
Im Oktober vergangenen Jahres wurde in der evangelischen Martin-Luther-Kirche bewegt Abschied genommen : Pfarrerin Sandra Gassert feierte nach 19 Jahren im Amt mit ihren letzten Gottesdienst. Sie wechselte nach Kempten und wird zum März Standortpfarrerin in der Altenstadter Kaserne. Nun ist die Vakanz in der Stelle beendet: Anna Hertl (38) wird neue evangelische Pfarrerin in Penzberg. Einführungsgottesdienst ist am Sonntagabend, 3. März. Damit ist das Pfarrer-Trio mit Julian Lademann (41) auf einer ganzen Stelle sowie Philipp Roß (37) und Hertl, die sich beide eine Stelle teilen, wieder komplett.
Familiäre Wurzeln in Penzberg
Hertl ist keine Unbekannte in Penzberg. Geboren in Lörrach wuchs die heute 38-Jährige in der Stadt auf, hat familiäre Wurzeln hier. In der evangelischen Gemeinde war sie Jugendleiterin, betreute Zeltlagergruppen am Lindenbichl und war Vorsitzende im Jugendausschuss. Von Gerhard Orth, der 23 Jahre evangelischer Pfarrer in Penzberg war, wurde sie konfirmiert. In der Martin-Luther-Kirche, wo Hertl bald offiziell in ihr neues Amt eingeführt wird.
Gottesdienst zur Einführung
Die Einführung von Anna Hertl durch Dekan Jörg Hammerbacher findet am Sonntag, 3. März, um 17.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche in Penzberg statt.
Anna Hertl studierte evangelische Theologie in München und Berlin. „Durch die Jugendarbeit“ war sie auf den Geschmack gekommen. Ihr gefiel es, kreativ zu sein, Verantwortung zu übernehmen und auch „die Fragen, die gestellt wurden“ nach Leben und dessen Sinn, hatten es ihr angetan. Doch Pfarrerin werden sei nicht ihr Ziel gewesen, erzählt sie heute. Allerdings merkte sie im Studium, „dass der Beruf einfach cool ist“.
2012 hatte Hertl ihr Studium abgeschlossen, es folgte 2,5 Jahre Vikariat, eine Art Referendariat, in Unterschleißheim. Dort war sie im Schulunterricht untätig, organisierte Seniorennachmittag und engagierte sich in der Jugendarbeit, wo sie mit dem „Krabbelgottesdienst“ ein eigenes Projekt lancierte. Das Vikariat habe ihren Berufswunsch bestätigt, sagt sie. Im März 2015 fand ihre offizielle Ordination als Pfarrerin in Puchheim statt. Doch Hertl ging erst Mal in die Wirtschaft: Ein Jahr arbeite die Pfarrerin beim Autobauer BMW in der Kommunikationsabteilung.

„Man fühlt sich zu Hause“
Im Jahr 2016 trat Hertl ihre erste Pfarrerstelle an, in Neufahrn/Freising. Bis 2022 blieb sie dort, machte vor allem Jugendarbeit. Es folgte eine Elternzeit. Hertl bewarb sich auf die Stelle in Penzberg. Mittlerweile lebt sie mit Mann und zwei Töchtern in der Stadt. Dass sie nun in ihrem Heimatort seelsorgerisch tätig sein wird, freut die 38-Jährige sehr. Schon bei der vergangenen musikalischen Adventskalender-Aktion der Kirchengemeinde gestaltete sie am 23. Dezember die Veranstaltung. „Ich kenne noch alles von früher“, schmunzelt sie. „Man fühlt sich einfach zu Hause und wohl.“
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Auch ihre beiden Kollegen sind keine Unbekannten. Mit Julian Lademann hatte sie gemeinsamen Jugendleiter-Kontakt bei Zeltlagern, mit Philipp Roß gab es beidseitige Teilnahmen bei den jeweiligen Ordinationen.
Arbeit mit jungen Familien wäre was
Welche Aufgabe Hertl künftig in der Gemeinde übernimmt, muss erst noch vom Kirchenvorstand abgesegnet werden. „Ich hätte Lust auf die Arbeit mit jungen Familien“, sagt die neue Pfarrerin. Familien und Jugend fände auch Pfarrer Lademann ein gutes Themenfeld. Darüber hinaus möchte Anna Hertl kirchliche Botschaften vermitteln. Diese selbst zu verstehen und weiter zu geben, sei wichtig, betont die evangelische Pfarrerin. Aufgabe von Pfarrern sei es, das Menschen einen Bezug zu Heiligen „auf andere Art spüren“ könnten. „Wir haben Botschaften, die gut und relevant sind.“