Schlüsselübergabe für das neue Altusrieder Rathaus

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Der große Sitzungssaal im 2. Obergeschoss bildet das Herzstück des Gebäudes. Er soll für vielfältige Nutzungen zur Verfügung stehen. © Stodal

In der vergangenen Woche fand in Altusried die offizielle Schlüsselübergabe für das neue Rathaus statt. Der Kreisbote durfte sich im Gebäude umsehen.

Altusried – Bürgermeister Max Boneberger, Architekt Sebastian Heinzelmann (Kern Architekten, Mindelheim) und Peter Löchle vom Technischen Bauamt führten den Kreisboten durch die Räumlichkeiten.

Nach rund dreijähriger Bauzeit wird das neue Rathaus in Kürze zum neuen, modernen Zentrum der Verwaltungstätigkeit. Der Umzug aus dem benachbarten bisherigen Rathaus ist für die vierte Septemberwoche geplant. In dieser Zeit bleibt die Verwaltung eine Woche geschlossen.

„Es wird sicher einen gewissen Abnabelungsprozess vom alten Gebäude geben – manche Kolleginnen und Kollegen haben dort 30 Jahre lang gearbeitet. Aber es ist ein Privileg, in ein neues Rathaus einzuziehen. Wir werden uns hier bald zuhause fühlen“, ist sich Bürgermeister Max Boneberger sicher.

Zwei Männer stehen vor einem großen Gebäude mit Holzfassade und Satteldach
Architekt Sebastian Heinzelmann und Bürgermeister Max Boneberger (von links) vor dem fertiggestellten neuen Rathaus. Die Arbeiten am Marktplatz sollen Anfang Dezember beendet sein. Die große offizielle Einweihung ist für den 1. Mai 2026 geplant. © Stodal

Das neue Rathausgebäude in Altusried

Auf einer wasserundurchlässigen Tiefgarage mit 43 Stellplätzen, Fahrradabstellflächen und vier E-Auto-Ladestationen erhebt sich ein steinernes Erdgeschoss. Die beiden Obergeschosse sind als Holzbau ausgeführt. Mit natürlichen Dämmmaterialien, Fernwärmeanschluss und einer 80-kW-Photovoltaik­anlage auf dem Dach setzt die Marktgemeinde auf ökologische Bauweise. „Fast alle beteiligten Firmen kamen aus dem Allgäu, viele direkt aus Altusried – das freut uns besonders“, sagt Boneberger. Er betont: „Wir haben alle Fördermöglichkeiten ausgeschöpft. Sogar während des laufenden Prozesses kam noch ein neu aufgelegter Topf zur Holzbauförderung hinzu.“

Das moderne Gebäude orientiert sich an regionaltypischer Architektur und fügt sich mit seiner Holzfassade harmonisch in das Gesamtbild der neuen Ortsmitte ein. Das Innere präsentiert sich freundlich, klar strukturiert und zeitlos gestaltet. Viel Holz, viele Fenster, helle Farbtöne mit schwarzen Akzenten schaffen Behaglichkeit.

Holzdecken mit speziellen Fräsungen sorgen für eine angenehme Akustik, ein Lüftungssystem in den Fensterrahmen gewährleistet einen durchgehenden Luftaustausch. 29 Mitarbeitende werden künftig hier arbeiten – in Büros, auf deren sinnvolle Ausstattung sie selbst Einfluss nehmen konnten. Durchdachte Raumverbindungen ermöglichen reibungslose Abläufe.

Ein Bildschirm im Foyer dient der Bevölkerung künftig als Wegweiser und Info-Point. Im Erdgeschoss wird unter anderem das Einwohnermeldeamt zu finden sein, im ersten Obergeschoss das Büro des Bürgermeisters sowie ein Wartebereich für Besucher.

Herzstück im zweiten Obergeschoss ist der Sitzungssaal mit offenem Giebel und Blick auf Marktplatz, altes Rathaus und Kirche. Dort werden künftig nicht nur der Marktgemeinderat tagen und Paare heiraten. Der Rathauschef wünscht sich darüber hinaus auch kulturelle Veranstaltungen für Vereine und Bürger.

Rückblick auf ein Mammutprojekt

Bürgermeister und Architekt blicken mit Stolz und einer gewissen Erleichterung auf das Erreichte. Fünf Jahre sind seit den ersten Planungen vergangen, drei Jahre wurde gebaut. „Die Neugestaltung der Altusrieder Ortsmitte ist das größte Projekt, das wir je hatten“, betont Boneberger. Neben dem Rathausbau gehören dazu die Neugestaltung des Marktplatzes und des Parks sowie die Sanierung und Umwidmung des alten Rathauses.

Ganz ohne Hürden verlief das Projekt nicht: unerwartete Leitungen im Boden, Insolvenzen bei Firmen und ein schwerer Wasserschaden kurz vor Weihnachten („Damals standen wir kurz vor der Fertigstellung – das war sehr bitter“) verlangten allen Beteiligten viel Geduld ab. „Die Bevölkerung und besonders der anliegende Einzelhandel wurden stark belastet“, weiß Bonerger. „Ich danke allen für ihre Ausdauer und Geduld.“

Wie es weitergeht

Bereits zum Alternativen Markt soll die öffentliche, kostenlos nutzbare Tiefgarage geöffnet werden. Der neue Marktplatz wird voraussichtlich bis zum 5. Dezember fertig. Er kommt ohne oberirdische Parkplätze aus, bietet dafür hohe Aufenthaltsqualität mit vielen Bäumen, einem Wasserspiel und Platz für vielfältige Veranstaltungen.

Die feierliche offizielle Einweihung des Rathauses und der Ortsmitte ist für den 1. Mai 2026 geplant. Dann wird auch der Maibaum aufgestellt, begleitet von einem Tag der offenen Tür für die Bevölkerung, Musik und der Segnung der Räumlichkeiten.

Bis 2028 soll schließlich auch der Park hinter dem alten Rathaus neu gestaltet und das alte Gebäude saniert sein. Dort entstehen ein Café mit Außengastronomie, eine Gewerbeeinheit, Räume für das Musische Zentrum Altusried sowie zwei Vereinsräume unterm Dach.

„Es war ein langer Weg mit vielen Herausforderungen“, resümiert Boneberger. „Aber am Ende lohnt sich der Blick nach vorne: Wir schaffen eine neue Ortsmitte, die das Leben in Altusried bereichern wird.“

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