„Große Ehre“: Huglfinger Dirigent gibt jetzt in der „Fischer Vroni“ den Ton an
Markus Feierabend (37) aus Huglfing hat als Dirigent und Leiter die Blaskapelle übernommen, die im Festzelt „Fischer-Vroni“ auf dem Münchner Oktoberfest spielt. Seit November bereitet er den großen Auftritt vor.
Huglfing – Vor mehr als einem halben Jahr begann Feierabend damit, das Repertoire zusammenzustellen, zusätzliche Musiker zu engagieren und mit seinen Kollegen zu proben. Beim Wiesn-Auftakt am Wochenende 21./22. September wird er dann offiziell als Nachfolger von Sepp Folger erstmals den Takt auch in einem Wiesn-Zelt vorgeben.
Auf einem Plakat und auf der Homepage ist das neue Amt bereits dokumentiert: „Markus Feierabend und die Münchner Musikanten“ steht da. So heißt die Blaskapelle jetzt, die seit Jahren unter dem Namen „Sepp Folger und seine Münchner Musikanten“ in der Fischer-Vroni die Wiesn-Gäste unterhalten hat. „Es ist schon etwas Besonderes, eine Kapelle in einem großen Wiesn-Zelt zu dirigieren“, sagt Feierabend, der seit 2008 als Posaunist mit dabei ist.
Huglfinger Dirigent gibt jetzt in der „Fischer Vroni“ den Ton an
Der gebürtige Huglfinger spielt seit seinem siebten Lebensjahr ein Blasinstrument: In der Musikschule Murnau lernte er erst Trompete, dann Tenorhorn. Mit 15 Jahren kam dann die Posaune dazu. Mit zwölf spielte er im Jugendblasorchester Murnau, mit 13 ging er zur Musikkapelle Huglfing. „Ich habe eine Zeit lang in beiden Orchestern gleichzeitig gespielt“, erzählt Feierabend, der mit Frau Kathrin und zwei kleinen Töchtern im Süden Huglfings wohnt.
Doch beim Spielen allein blieb es nicht. Kurz nachdem Feierabend, inzwischen Banker bei der VR Bank Werdenfels, seine Dirigentenausbildung abgeschlossen hatte, wurde er 2011 Dirigent in seinem Heimatdorf – mit Mitte 20. Auf der Homepage der Huglfinger Blaskapelle heißt es im geschichtlichen Rückblick: „2011 richtete die Musikkapelle ein dreitägiges Fest anlässlich der 60-jährigen Wiedergründung aus. Nach dem Fest wurde das Dirigentenamt von Markus Feierabend aus der eigenen Musikerjugend übernommen.“
Er spielt selber mehrere Instrumente
Im September 2021 hörte er nach „sehr intensiven, aber auch schönen und lehrreichen Jahren“ als Dirigent auf: „Ich bin den Huglfingern sehr dankbar, dass ich in jungen Jahren dort die Chance bekommen habe zu dirigieren.“ Als Musiker machte er aber weiter mit.
Doch dann kam eine Anfrage aus Münsing, ob er sich vorstellen könnte, dort Dirigent zu werden. Nach einem Probedirigat merkten beiden Seiten, dass es sehr gut passte. Anfang 2023 übernahm Markus Feierabend die alleinige Leitung der Musikkapelle. Er hatte zuvor bereits für die zweite Hälfte des traditionellen Weihnachtskonzerts den Taktstock von seinem Vorgänger Michael Karavelle übernommen.
In Münsing engagiert
Und nun kommt auch noch die Verantwortung und Mehrarbeit bei den Münchner Musikanten hinzu. „Ohne die Unterstützung meiner Frau Kathrin würden ich das alles gar nicht schaffen“, sagt Markus Feierabend dankbar. So kümmert sich die 30-Jährige etwa um die Homepage der Blaskapelle.
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Der neue Dirigent, der seine Musikerkollegen als langjähriger Posaunist ja bestens kennt, möchte „frischen Wind“ in die Kapelle bringen. Die etwa 15 Musiker auf der Bühne – beim Umzug sind es 25 – werden täglich von 12 bis 19 Uhr spielen.
Die Münchner Musikanten, die übers Jahr auch andere Auftritte haben, können auf ein Repertoire zurückgreifen, das „Blas-, Unterhaltungs- und Party-Musik umfasst“, so Feierabend. Er kann also bestens auf die jeweilige Stimmung im Zelt reagieren.
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Wenn dann am ersten Wiesn-Wochenende die ersten Töne erklingen, dann wird von dem 37-Jährigen trotz seiner Erfahrung und Routine eine „gewisse Anspannung“ abfallen: „Es ist schon spannend, ob nach den vielen Vorbereitung auch alles klappt“, sagt Feierabend, der sich nun zur nur kleinen Gilde der Wiesn-Blaskapellen-Dirigenten zählen kann.