Marode Infrastruktur und Langsamfahrstellen: BRB entwickelt Fahrplan für mehr Pünktlichkeit

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Weilheim

KommentareDrucken

Bus statt Bahn heißt es derzeit wieder auf der Strecke zwischen Peißenberg und Weilheim. © Ralf Ruder

Die „Wackelpassage“ zwischen Peißenberg und Weilheim bleibt das Sorgenkind der Pfaffenwinkelbahn. Doch die BRB hat bereits Pläne für die nähere Zukunft erarbeitet.

Landkreis – Momentan ist – wie schon so oft – die Geduld der Pendler gefragt. Auf den Gleisen zwischen Peißenberg und Weilheim herrschte vergangene Woche Stille. Der als „Wackelstelle“ bekannte Abschnitt bei Grasla machte wieder einmal Probleme. An einen regulären Verkehr war nicht zu denken. Sensoren, die die Stabilität des Bahndamms überwachen, hatten angeschlagen und eine sofortige Sperrung des Streckenabschnitts zur Folge gehabt.

Nachdem der Teilabschnitt relativ zeitnah wieder freigegeben worden war, folgte am Wochenende schnell Ernüchterung: Gleiches Szenario, gleiche Maßnahme. Der „Sensor hat wieder Alarm geschlagen“, erklärt BRB-Sprecherin Sabine Floßmann. Experten von DB InfraGo, einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, seien bemüht, die Schäden ausfindig zu machen, teilte sie auf Nachfrage mit. Trotz aller Anstrengungen sind die Pendler wieder einmal die Leidtragenden der Situation.

Dass der Schienenersatzverkehr zwischen der Kreisstadt und der Marktgemeinde nun vorerst verlängert wurde, dürfte für die meisten Pendler wohl nur ein schwacher Trost gewesen sein. Aktuell habe man „leider noch kein Ergebnis“, so Floßmann am Montagabend auf die Frage, wie es um die Begutachtung der Stelle stehe. Eine Prognose wollte und konnte sie keine abgeben.

Marode Infrastrukturen und Verspätungen bei der Pfaffenwinkelbahn - ab 26. Februar soll neuer Fahrplan gelten

Gerade die in erster Linie der maroden Infrastruktur verschuldeten Langsamfahrstellen auf der Pfaffenwinkelbahn schlagen bei den Bahnkunden aktuell wieder auf das Gemüt. Bei regelmäßig auftretenden Verspätungen von zehn Minuten bangen viele um den Anschluss in Richtung München oder Garmisch-Partenkirchen – und haben dabei nicht selten das Nachsehen. Ärger und Ratlosigkeit auf den Bahnsteigen sind schon fast ein gewohntes Bild.

Doch die BRB will gegensteuern, Pünktlichkeit endlich wieder zur Normalität werden lassen und gleichzeitig auch ihr in Mitleidenschaft gezogenes Image aufwerten. Ab Montag, 26. Februar, gelten im Netz Ammersee-Altmühltal teilweise neue Abfahrts- und Ankunftszeiten. Auch auf der Pfaffenwinkelbahn, dem südlichen Teilstück, kommt ein neuer Fahrplan zum Einsatz. Man möchte „die Baumängel vorerst abpuffern“, teilte Floßmann mit. Nach einigen Beschwerden sei es der BRB ein Anliegen, insbesondere die Schüler wieder zuverlässig zu transportieren.

„Umfassende Modernisierung der Strecke“ im August

Dafür wird nun mehr Zeit eingeplant. Zum Beispiel werden für den Abschnitt von Peißenberg nach Schongau, der im Bereich der Unterführung der B 472 bei Hohenwart ebenfalls eine Langsamfahrstelle aufweist, in Zukunft planmäßig zwei Minuten mehr veranschlagt. Ob die Fahrplanänderung letztlich reicht, um die Verspätungen langfristig in den Griff zu bekommen, wird sich zeigen. Hinsichtlich der Frage, ob man die Pläne zu Beginn des Sommers, wenn durch die warmen Temperaturen wieder unangenehme Gleisverformungen und folglich auch weitere Langsamfahrstellen drohen, angleichen muss, steht die Antwort ebenfalls noch in den Sternen. Die sommerlichen Langsamfahrstellen seien jedoch schon „teilweise im neuen Fahrplan berücksichtigt“, heißt es von Seiten der BRB. Der neue Plan kann im Internet bereits heruntergeladen werden.

Im Sommer hält die BRB weiteres Ungemach für ihre Kundschaft bereit. „Eine umfassende Modernisierung der Strecke“ versprechen die Verantwortlichen für den August. Schon bald sollen von Seiten des Netzbetreibers DB InfraGo Details folgen. Dass dann wieder öfter Schienenersatzverkehr ansteht, dürfte aber jetzt schon allen Fahrgästen klar sein. Von Florian Zerhoch

Gleis-Reparatur bei Starnberg

Auch auf der Werdenfelsbahn mussten Fahrgäste gestern zum Teil erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen. Wegen einer Reparatur der Strecke zwischen Gauting und Starnberg war am Vormittag zwischen Starnberg und München-Pasing gesperrt, wie die DB mitteilte. Züge verkehrten aus Richtung Weilheim und Penzberg nur bis Tutzing bzw. Starnberg und endeten dort vorzeitig. Die Bahn wollte einen Ersatzverkehr mit Großraumtaxis auf die Beine stellen. Die Strecke war zwar bald wieder frei, dennoch kam es noch länger zu Verspätungen.

Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Schongau-Newsletter. Und in unserem Weilheim-Penzberg-Newsletter.

Auch interessant

Kommentare