Stadtbildprägender Baum „bei Nacht und Nebel“ gefällt

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„Sozusagen bei Nacht und Nebel“ – so ein Beobachter – ist diese stadtbildprägende Esche im unteren Bereich des Bärenmühlwegs in Weilheim gefällt worden. Auf sie war beim Straßenausbau seitens der Stadt noch besondere Rücksicht genommen worden. © privat

Aufregung um eine Baumfällung in Weilheim: Am frühen Samstagmorgen wurde ohne Vorankündigung eine stadtbildprägende Esche umgeschnitten, um deren Erhalt sich die Stadt eigentlich besonders bemüht hatte.

Weilheim – Bestürzt zeigten sich Anwohner des Bärenmühlwegs am Wochenende über die Fällung einer großen Esche auf einem Privatgrundstück im unteren Bereich der Wohnstraße. Am Samstagfrüh um 6.30 Uhr sei der stadtbildprägende Baum überraschend umgeschnitten worden, berichtet Stefan Emeis: „sozusagen bei Nacht und Nebel“, wie der Grünen-Stadtrat anfügt – und das, ohne dass irgendein städtisches Gremium vorher damit befasst worden wäre“. Als der Bärenmühlweg vor wenigen Jahren ausgebaut wurde, sei „extra um die Wurzel dieses riesigen Baumes herum gebaut worden“.

Die Stadt betont: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“

Manfred Stork, Leiter der städtischen Bauverwaltung, bestätigt das auf Tagblatt-Anfrage: Man habe beim Straßenausbau auf die eigentlich geforderte Grundabtretung verzichtet und versucht, die stattliche, nahe der Straße stehende Esche zu schützen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“ Vor der Fällung sei das Rathaus nicht informiert worden, so Stork, „wir wussten gar nichts darüber“.

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Weilheims Rathaus war vor der Fällung der riesigen Esche nicht informiert worden.
Weilheims Rathaus war vor der Fällung der riesigen Esche nicht informiert worden. © privat

Weilheim hat keine Baumschutzverordnung

Weil für das Quartier am Bärenmühlweg kein Bebauungsplan besteht, war die Esche nicht explizit geschützt. Und eine Baumschutzverordnung hat die Stadt Weilheim bekanntlich nicht. „Vermutlich ist in Weilheim einmal über eine Baumsatzung nachzudenken“, sagt Stefan Emeis, der im Stadtrat als Referent für Umwelt und Klima fungiert: „Dann müsste - selbst wenn es Gründe für so eine Fällung gäbe - zumindest einmal vorher darüber beraten werden.“

Das Grundstück am Bärenmühlweg, auf dem bis zum vergangenen Samstag der riesige Baum stand, kann laut Stork prinzipiell bebaut werden. Aktuelle Pläne in diese Richtung seien ihm jedoch nicht bekannt.

Thema „Bäume“ auch im Bauausschuss des Stadtrates

Übrigens: Verschiedene Baumfällungen sind auch Thema in der Sitzung des Weilheimer Bauausschusses am Dienstag, 20. Februar, ab 8.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses. Denn in den vergangenen Wochen wurden in der Stadt Weilheim - wie in vielen anderen Kommunen auch - zahlreiche Bäume durch starke Schneefälle und Stürme so stark geschädigt, dass sie aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden mussten.

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