Tölzer Leonhardifahrt 2024: Zahl der Teilnehmer steht fest

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Schön der Reihe nach: Im Kurhaus wurden am Mittwochabend die Zugnummern für die Leonhardifahrt verlost. © mk

Die Zugnummernverlosung im Kurhaus ist ein wichtiges Ritual im Vorfeld der Leonhardifahrt in Bad Tölz. Beider Veranstaltung wurde auch auf eine Regelung hingewiesen, die nicht allen gefällt.

Bad Tölz – Der Festtag des heiligen Leonhard ist nicht mehr weit, die Vorbereitungen für die große Wallfahrt sind in Stadt und Land längst angelaufen. Mit der Zugnummernverlosung für die teilnehmenden Gespanne ging jetzt im Tölzer Kurhaus ein weiterer wesentlicher Bestandteil des umfangreichen Organisationsplans über die Bühne. 72 Wagen werden heuer am 6. November den Weg vom Badeteil über die Isarbrücke, die untere Marktstraße und über den für die Fuhrleute anspruchsvollen Maierbräugasteig hinauf zur Leonhardikapelle auf dem Kalvarienberg absolvieren.

Wegen der Touristen brauchen wir die Wallfahrt nicht machen.

Die Leonhardifahrt sei ein religiöses Fest, unterstrich Bürgermeister Ingo Mehner in seiner Begrüßung im gut gefüllten Saal. Sie sei aber auch ein Anlass, der die Gemeinschaft zwischen Stadt und Land sowie der Fahrer untereinander stärke. Er wolle den Dank der Stadt für die Bewältigung des alljährlich wieder anfallenden Arbeitsaufwandes überbringen. „Ohne Euch würde das alles nicht funktionieren.“ Gemeinsam wolle man mit der Fahrt dem Herrgott Dank sagen.

Stadtpfarrer Peter Demmelmair schloss sich dem an: „Wegen der Touristen brauchen wir die Wallfahrt nicht machen“, meinte er. Sie solle vielmehr ein inneres Bedürfnis sein, „ein Dienst am Herrgott, an den Mitfahrern und an der Gemeinschaft.“ Er wünsche sich, dass auf den Wagen gebetet werde. „Wir legen all unsere Bitten für Frieden, Sicherheit, persönliches Glück und Gesundheit in den 6. November hinein.“

Nicht alle Leinhardifahrer über Schrittfahrgebot glücklich

Eine Großveranstaltung wie die Tölzer Leonhardifahrt muss sich in heutiger Zeit auch mit Vorschriften und Genehmigungen auseinandersetzen. Anton Mayer, der zusammen mit Michael Lindmair in den zurückliegenden Wochen als Leonhardilader unterwegs war und die Rosser zur erneuten Teilnahme eingeladen hat, bedankte sich für die aufgebrachte Disziplin im vorigen Jahr. „Wir haben viel Lob von außerhalb bekommen.“

Dass die Stadt als Veranstalterin ein Sicherheitskonzept einreichen und genehmigen lassen muss, ist mittlerweile nichts Neues mehr. Ein bedeutender Punkt dieses Konzepts ist das Schrittfahren auf dem Rückweg vom Kalvarienberg im Streckenabschnitt obere Marktstraße bis zur Mühlfeldkirche. Diese Maßnahme, über die nicht unbedingt alle Leonhardifahrer glücklich sind, sei notwendig, „weil sich dieser Abschnitt in der Vergangenheit als Unfallschwerpunkt erwiesen“, so Mayer. Der Gespannführer sei dabei auch für seine Vorreiter verantwortlich, betonte er.

Infos über Versicherungsschutz bei Leonhardifahrt

Manfred Lamprecht von der Allianz-Versicherung, bei der die Stadt eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat, gab einen kurzen Überblick über deren Leistungen. Generell gelte, dass im Schadensfall immer die Versicherung des jeweiligen Verursachers zuständig sei. Wenn es hier an Versicherungsschutz mangle, greife die Allianz. Eigenschaden sei aber nicht inbegriffen, „versichert sind Schäden gegenüber Dritten, wie etwa Wageninsassen oder Zuschauern“, so Lamprecht. Der Versicherungsschutz beginne mit dem Verlassen des Hofes und ende mit der Rückkehr dort auf direktem Weg.

Leonhardilader Anton Mayer schlug schließlich noch einen Haken von der Bürokratie zur Historie: Es seien auf manchen Höfen noch alte Tafelwagen-Geländer vorhanden, die nicht mehr verwendet würden. „Wir möchten sie gerne fotografieren und ihre Herkunft und Geschichte aufschreiben. Wer also solche Relikte hat, bitte melden.“ (Rosi Bauer)

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