Bussteig mit Verkehrsinsel statt Wendeplatz: Planer stellen Enwurf für Optimierung der Isener Ortsmitte vor
Viele Einbahnstraßen für mehr Platz und eine große Veränderung an den Bushaltestellen an der Münchner Straße stellen sich die Planer für die Optimierung des Isener Ortszentrums vor. Nicht allen Marktgemeinderäten gefallen die Ideen.
Isen – Die Planung zur Optimierung der Isener Ortsmitte geht in die nächste Runde. In der Sitzung des Marktgemeinderats am Dienstag stellte Martina Schneider vom Büro Stadt.Raum.Planung. den Entwurf vor, an dem es nach einer Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt Freising noch einige Änderungen gegeben hat.
Eine erste Projektskizze, die nach dem Bürgerspaziergang und Ideen-Workshop im Herbst erstellt wurde, hatte Stadtplanerin Schneider den Räten schon im April vorgestellt (wir berichteten). „Es ist ganz schön knifflig bei Ihnen“, sagte sie nun nach den Gesprächen mit dem Bauamt. Mit der Verkehrssituation und den vielen Höhenunterschieden haben es weder Auto- und Radfahrer, noch Fußgänger leicht.
Darum soll vor allem die Kreuzung Am Gries zur Münchner Straße sicherer werden. Für einen barrierefreien und einfacheren Übergang an der Ecke beim Restaurant HQ will die Planerin den Bordstein absenken. Außerdem soll aus dem Weg an der Bäckerei Sattler vorbei eine Einbahnstraße in Richtung Münchner Straße werden. Dann könne man die Straße verschmälern, habe mehr Luft vor dem Bäcker und gegenüber die Möglichkeit für schräge Stellplätze.
Busse sollen künftig Verkehr blockieren
Als Lösung für die Engstelle Am Gries schlug die Planerin vor, das dortige Gebäude, das der Markt gekauft hat, für eine breitere Straße und einen Gehweg zu entfernen. Auch der Gastronomie-Bereich Am Gries soll luftiger werden. Hier lautete der Vorschlag, aus der Durchfahrt zwischen Restaurants und Biergärten eine Einbahnstraße zu machen, um die Freiflächen zu vergrößern und den Verkehr zu reduzieren.
Die größte Veränderung gab es am Buswendeplatz an der Münchner Straße auf Höhe der Pfarrgasse. Statt des Kreisverkehrs schlagen die Planer einen zwölf Meter langen, barrierefreien Bussteig sowie eine Verkehrsinsel mit Fußgängerüberweg zur Unteren Münchner Straße vor.
Damit würden die Busse auf der Hauptstraße zwischen Bussteig und Insel halten, was den Verkehr vorübergehend blockiert – mit voller Absicht der Planer, denn das soll gefährliche Überholmanöver verhindern und den Ein- und Ausstieg sicherer machen.
„Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder begeistert ist, wenn der Verkehr jedes Mal lahmgelegt wird“, meinte Zweiter Bürgermeister Michael Feuerer (CSU). „Für die Kinder ist es sicherer, wenn die Autos nicht vorbeifahren“, betonte Martin Jell (Mittbach-Liste). „Manchmal muss man halt Geduld haben“, fand auch Andreas Maier (Grüne), der sich sogar an Unfälle dort erinnerte.
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Planerin Schneider schlug zudem vor, statt eines Bushauses einen Pavillon für eine bessere Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte aufzustellen. Wenden sollen die Busse dann weiter südlich auf Höhe der Webergasse, wo die Einfahrt, weil zu eng, etwas nach Norden verlegt werden müsste. Von dort bis zum jetzigen Wendeplatz würde die Obere Münchner Straße zur Einbahnstraße mit schrägen Parkplätzen.
Mit Lärmgutachten zu Tempo 30?
Auch die Bischof-Josef-Straße soll, wie schon im ersten Entwurf, ab der Einmündung zur Pfarrgasse bis zur Kreuzung mit der Münchner Straße zur Einbahnstraße werden. Die Längsparkplätze entlang der Straße bei der VR-Bank sollen bleiben, im südlichen, zweispurigen Teil der Straße soll nicht mehr an der rechten Straßenseite geparkt werden.
„Wo können die Autos dann parken?“, fragte Feuerer. „Die Autos verschwinden ja nicht.“ Bessere Gehwege werden den einen oder anderen Stellplatz kosten, antwortete Schneider.
Auch Tempo 30 war ein wichtiges Thema: Florian Geiger (Grüne) hakte nach, ob das auf der Ortsdurchfahrt möglich sei. „Letztendlich hat hier das Staatliche Bauamt das letzte Wort“, sagte Carolin Jilg von der Verkehrsplanung Schlothauer & Wauer. Man könne es aber auch mit einem Lärmgutachten versuchen.
Jilg hält eine reduzierte Geschwindigkeit auch deshalb für sinnvoll, weil alle Radwege durch Isen auf den Straßen verlaufen. Und ein Fahrradstreifen auf der Münchner Straße ist wegen der zu geringen Breite nicht möglich.
Einen Beschluss über die Planung gab es noch nicht, in einer der folgenden Sitzungen werden die Räte über das weitere Vorgehen diskutieren und abstimmen.