24-Stunden-Feuerwehrübung in Dorfen: Schwitzen für den Ernstfall
Ein Großbrand, eine Wasserrettung und ein Unfall auf einmal: 37 Jugendliche trainieren bei einer 24-Stunden-Übung in Dorfen den Ernstfall. Mit solchen Aktionen sollen junge Leute für das Ehrenamt gewonnen werden.
Dorfen - Ohne Nachwuchs keine Zukunft. Das gilt auch für Organisationen wie die Freiwillige Feuerwehr. Um junge Leute für das ehrenamtliche Engagement als Retter zu rekrutieren und vor allem langfristig zu begeistern, lassen sich die Wehren einiges einfallen. Eine tolle Aktion am Dorfener Stützpunkt war der 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtag.
Statistiken zeigen, dass auch in Bayern die Zahl der ehrenamtlich Feuerwehrdienstleistenden bis 2040 kontinuierlich um rund ein Drittel zurückgehen wird. Und es rücken längst nicht genügend Jugendliche nach. Der Nachwuchs ist aber besonders auf dem Land wichtig, da Kommunen ausschließlich mit ehrenamtlichen Aktiven den Brand- und Katastrophenschutz noch garantieren können.
Pfiffige Lösungen sind also gefragt, um Buben und Mädchen vor Ort zu begeistern und zu binden. In vielen Feuerwehren wird darum vorbildliche Jugendarbeit geleistet, so auch bei der Stützpunktfeuerwehr Dorfen. Jugendleiter Jan Smolko und sein Team veranstalten seit 2012 einen 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtag (BFT). Unterstützend sind immer auch Aktive aus den Ortswehren der Stadt dabei.
Feuerwehr will Begeisterung wecken
Der Hauptgrund für den Schwund an Freiwilligen sei der demografische Wandel. Zudem beobachte man den Trend, dass sich viele Leute ehrenamtlich nicht mehr langfristig in Vereinen und Organisationen binden wollen.
Und die Feuerwehr konkurriert mit anderen Vereinen um die Jugend. Dem gelte es frühzeitig entgegenzuwirken – mit einer möglichst spannenden Jugendarbeit, die Begeisterung weckt, weiß Smolko. In Dorfen verstärken regelmäßig Mitglieder aus der Jugendfeuerwehr mit dem Ausscheiden im 18. Geburtsjahr die Hauptwehr.
Heuer fand bereits der 7. BFT statt, informierte Smolko im Gespräch mit unserer Zeitung. Insgesamt 37 Jugendliche aus den Feuerwehren Dorfen, Schwindkirchen und Eibach waren unter anderem an einem nachgespielten Brandeinsatz in Mösl beteiligt. Für den Übungszeitraum von 24 Stunden waren vier verschiedene Szenarien gleichzeitig an unterschiedlichen Orten vorbereitet. Für die Vorbereitung und Durchführung opferten 23 Helfer viele Stunden ihrer Freizeit, sagte Smolko.
Teamwork ist „elementarer Baustein“ der Feuerwehrarbeit
Der BFT startete am Dorfener Gerätehaus. Die Einsätze reichten von einem Großbrand in Mösl über die Rettung einer Person in einem Schacht und einen Verkehrsunfall mit einem Verletzten unter einem Auto bis hin zur Rettung einer Person im Wasser am Auffangbecken Süd. In den Simulationen wurden „viele Facetten vom Feuerwehrhandwerk abgebildet“, sagte Smolko. Sie verdeutlichten den Jugendlichen, „dass Teamwork im Feuerwehrwesen ein elementarer Baustein“ sei.
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Der Nachwuchs war voll gefordert und gab alles, die Lagen abzuarbeiten. Erstmals nahm die Jugendfeuerwehr Eibach am BFT teil, berichtete der Jugendleiter freudig, denn so lernten sich die zukünftigen Einsatzkräfte schon in jungen Jahren kennen. Das sei im späteren Einsatzdienst von Vorteil.
Auch Bürgermeister Heinz Grundner und Feuerwehrreferent Josef Wagenlechner machten sich ein Bild vom Ausbildungstag. Grundner dankte für die „außergewöhnliche und aufwendige Jugendausbildung“ und lobte „die motivierten Jugendlichen für ihr frühes Engagement für unsere Stadt“. Wagenlechner hob „die schon in jungen Jahren beginnende Zusammenarbeit der Dorfener Feuerwehren“ hervor. Neben Lob spendierten die Stadtvertreter dann auch noch ein Eis.