Nach turbulenten Jahren: So lief die Saison im Wellenfreibad Peiting – „Wir sind wieder da“
Wer noch einmal den Sprung ins kalte Nass im Peitinger Wellenfreibad genießen will, der muss sich sputen. Am kommenden Sonntag öffnet die Einrichtung zum letzten Mal für dieses Jahr ihre Pforten. Mit der Bilanz der abgelaufenen Saison zeigt man sich bei der Gemeinde zufrieden.
Peiting – Die Sonne lacht an diesem Dienstag vom fast wolkenlosen Himmel, schon gegen Mittag klettert die Temperatur über die 25-Grad-Marke. Noch einmal zeigt sich der Sommer in der letzten Ferienwoche von seiner besten Seite. Trotz des perfekten Badewetters geht es im Peitinger Wellenfreibad entspannt zu. Nicht nur auf dem Parkplatz, sondern auch auf der Liegewiese ist viel Platz, lediglich ein paar Kinder und Erwachsene tummeln sich im großen Becken und genießen die Abkühlung. Ein Zeichen dafür, dass sich die Sommersaison langsam aber sich dem Ende zuneigt.
Badleiter Markus Häringer ist freilich nicht traurig darüber, dass es mal etwas ruhiger zugeht in den letzten Tagen, bevor am Sonntag die Einrichtung ihre Pforten für dieses Jahr schließt. Schließlich liegen durchaus stressige Wochen hinter ihm und seinem Team. Allein im Juli und August zählte man jeweils über 15 000 Besucher.
Dass man am Ende dennoch mit voraussichtlich 45 000 Besuchern hinter dem langjährigen Schnitt von rund 49 000 Gästen zurückbleiben wird, liegt vor allem am durchwachsenen Wetter in den ersten beiden Monaten der Saison. Im Mai und Juni nutzten insgesamt nur knapp 11 000 Menschen das Angebot des Wellenfreibads. „Wenn der Tag mal schön begonnen hat, dann hat‘s gleich wieder geregnet“, sagt Häringer. So sei es heuer wetterbedingt auch bei einer langen Badenacht geblieben, die dafür sehr gut angenommen worden sei.
Doch das Wetter kann man eben nicht ändern, und so ist man bei der Gemeinde durchaus zufrieden mit der Bilanz, wie Bürgermeister Peter Ostenrieder versichert. Zumal es die erste Saison seit 2019 war, in denen der Betrieb wieder in normalen Bahnen verlief. 2020 hatte die Badesaison coronabedingt verspätet begonnen, ein Jahr später musste das Freibad für Reparaturen mehrere Wochen geschlossen werden, weil sich Kinder an scharfkantigen Fliesen die Zehen aufgeschnitten hatten. 2022 blieb das Bad gleich ganz zu, weil es an Mitarbeitern fehlte und auch noch die neue Wärmepumpenheizung beim Einbau beschädigt wurde. Im vergangenen Jahr konnte die Einrichtung zwar wieder öffnen, wegen der dünnen Personaldecke allerdings nur mit reduzierten Zeiten.

Heuer blieb man von derlei Hiobsbotschaften verschont. Einzig die Rettungsaktion der Feuerwehr, die eine Frau aus der Toilette befreien musste, weil sich die Tür nicht mehr öffnen ließ, sorgte für Aufsehen (wir berichteten). „Sonst ist glücklicherweise nichts Außergewöhnliches passiert“, so Häringer. Generell zeigten sich die Besucher sehr zufrieden mit dem Bad, wenn etwas bemängelt worden sei, dann nur Kleinigkeiten.
Die positiven Rückmeldungen kann auch Ostenrieder bestätigen. Er bekomme immer wieder Mails, in denen sich Besucher lobend über die Einrichtung äußern. Auch online werde das Bad regelmäßig gut bewertet, freut sich der Rathauschef. „Das hört man natürlich gern.“
Erstmals wieder Schwimmkurse
Erstmals wurden in diesem Jahr auch wieder Schwimmkurse angeboten. Die Nachfrage war so groß, dass man die Zahl von ursprünglich vier geplanten auf sieben aufstockte. „90 Prozent der Anfragen haben wir damit bedienen können“, so der Badleiter.
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Auch finanziell ist man mit der abgelaufenen Saison zufrieden. Die angesetzten 85 000 Euro an Einnahmen werde man nach jetzigem Stand wohl erreichen, sagt Ostenrieder. Mit 760 Dauerkarten seien mehr als im Vorjahr verkauft worden. Sein Fazit: „Wir sind wieder da.“

Die positive Entwicklung freilich steht und fällt mit den Mitarbeitern, das weiß man auch bei der Gemeinde. Neben Häringer verfügt man seit diesem Jahr mit Stefan Heeg über einen weiteren Meister für Bädertriebe. Zum festangestellten Team gehört zudem Tanja Borr. Die Rettungsschwimmerin hat zum September nun ihre Ausbildung zur Fachkraft begonnen. Als Kooperationspartner fungiert das Weilheimer Hallenbad, wo Borr den Winter über beschäftigt sein wird. Schon jetzt freut sich die Auszubildende allerdings aufs nächste Frühjahr, wenn die Vorbereitungen für die Freibadsaison in Peiting beginnen. „Mir hat es heuer viel Spaß gemacht.“
Zumal die nächste Saison eine ganz besondere ist. Im kommenden Jahr wird das Wellenfreibad 50 Jahre alt. Ein Jubiläum, das ordentlich gefeiert werden soll. Das Wetter hat da bestimmt ein Einsehen.