Andreas Bierl macht großes Kino „made in Wildsteig“
Große Auszeichnung für den Wildsteiger Amateurfilmer Andreas Bierl: Er ist jetzt mit dem höchsten bayerischen Amateurfilmpreis ausgezeichnet worden.
Wildsteig – Buchstäblich um ihr Leben spielen die drei Gitarristen in der nur schwach von Kerzen erleuchteten Bibliothek. Denn das Urteil der geheimnisvollen „Madame Z“ ist unbarmherzig: Der eine Fiedler, der vor ihnen sein Glück bei ihr versucht hat, ist nur noch ein Häufchen Staub. Werden sie die Prüfung bestehen und reich belohnt werden? Oder wird keiner von ihnen vor ihren strengen Ohren Gnade finden?
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Mit absolut professionellen „Visual Effects“ hat Andreas Bierl aus Wildsteig, der sich diese Geschichte ausgedacht und auf die Leinwand gebracht hat, ein altes Genre neu belebt: „The Contest“ ist ein Stummfilm. „Meiner Ansicht nach muss ein guter Film ohne Worte erzählen können“, sagt Bierl.
Komponist und Gitarrenlehrer
Und das sah eine Fachjury, unter anderem besetzt mit der Drehbuchautorin und Regisseurin Steffi Kammermeier vom Bayerisches Fernsehen, wohl auch so: Beim bayerischen Amateurfilmfestival in Landshut erkannte sie ihm dafür den ersten Preis des Ministerpräsidenten zu. Florian Herrmann, bayerischer Staatsminister für Medien, überreichte den Preis dem Amateurfilmer, der „damit gar nicht gerechnet“ hatte.

Mit dem Preis, einem großen Porzellanlöwen mit Rautenschild, werden hunderte Arbeitsstunden belohnt, die Bierl investiert hat – nebenberuflich, denn eigentlich ist der 58-Jährige Komponist und Gitarrenlehrer und hat sich das Filmemachen in den vergangenen zehn Jahren erst angeeignet. „Fiktionale Film-Geschichten haben mich bereits als Kind extrem fasziniert“, sagt er.

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Mit der Digitalisierung rückte Bierls Traum, selbst Filme zu produzieren, in greifbare Nähe: „Im Jahr 2013 verfolgte ich sehr interessiert im Internet, wie Filmer mit der Canon 5D ii und der Software ,Magic Lantern‘ Filmaufnahmen in nie dagewesener Qualität präsentierten“, schildert der Wildsteiger. Er begann, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen, brachte sich vieles mit Video-Tutorials selbst bei.
Rabenschwarze Komödie geplant
2017 begann dann die Entwicklung von „The Contest“, die Hauptszene wurde in der Bibliothek des Jesuitenkollegs in Landsberg gedreht. „Stimmungsvoll, aber schwierig, denn wir durften dort keine Kerzen anzünden. Also musste ich jede einzelne Kerzenflamme nachträglich animieren, und jeder, der so etwas mal gemacht hat, weiß, was das heißt“, sagt Bierl. Das Set-Design ist ihm sehr wichtig, denn: „Das heutige Publikum ist medial verwöhnt. Da muss man schon etwas fürs Auge bieten.“
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Das hat Andreas Bierl auch bei seinem nächsten Projekt vor, einer „rabenschwarzen Komödie“, wie der Wildsteiger verraten hat. Wir sind gespannt . . .
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