„Sind froh, dass an Tradition festgehalten wird“: Vorfreude auf Kaltblutfohlenmarkt in Rottenbuch steigt

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Zum Kaltblutfohlenmarkt in Rottenbuch strömten 2023 Tausende Händler, Käufer und Schaulustige. © Hans-Helmut Herold (Archiv)

Vorfreude auf eine Rottenbucher Traditionsveranstaltung: An diesem Freitag (6. September) findet wieder der große Kaltblutfohlenmarkt statt. Heuer ist er in die Feierlichkeiten zum 950-jährigen Bestehen der Gemeinde eingebunden.

Rottenbuch – Er zählt zu den größten seiner Art in ganz Deutschland, hat eine jahrhundertelange Tradition und ist einer der Höhepunkte im Veranstaltungskalender für die Region: der Kaltblutfohlenmarkt in Rottenbuch. Immer am ersten Freitag im September lockt er viele Tausende Besucher an, die bei der Versteigerung der Kaltblutfohlen mitfiebern, durch die Marktstände schlendern und im Festzelt feiern. Heuer ist der Fohlenmarkt in die Feierlichkeiten zum 950-jährigen Bestehen der Gemeinde Rottenbuch eingebunden.

Ob deshalb noch mehr Besucher kommen als ohnehin schon, wird sich an diesem Freitag (6. September) zeigen. „Wir wären zufrieden, wenn so viele Leute kommen wie vergangenes Jahr“, sagt Florian Schelle, der als Vorsitzender des Pferdezuchtverbands Oberbayern den Fohlenmarkt schon seit über 25 Jahren organisiert. Vergangenen September waren es laut ihm rund 4000 Pferdebegeisterte, die auf den Markt strömten.

„Sind froh, dass an Tradition festgehalten wird“: Vorfreude auf Kaltblutfohlenmarkt in Rottenbuch

Zur Versteigerung angemeldet waren in den Vorjahren stets zwischen 60 und 70 Kaltblutfohlen. Eine Größenordnung, die sich fortsetzt: Laut Schelle sollen dieses Jahr 66 Jungpferde dabei sein. „Ein schönes Lot“, findet Schelle. „Da ist für jeden was dabei, der etwas finden möchte.“

Das sollte auch kein Problem sein, schließlich seien wie immer „tolle Tiere“ dabei, wie der Vorsitzende des oberbayerischen Pferdezuchtverbands verspricht. Die Mehrzahl machen Hengstfohlen aus, aber auch an Stutenfohlen gebe es „eine kleine, aber feine Auswahl“.

Um die Kaltblutfohlen mit ihren Mutterstuten zum Markt zu bringen, sie im Ring der Jury und dem Publikum vorzuführen und bei der Versteigerung auf überzeugte Bieter zu hoffen, nehmen die Züchter teils weite Wege auf sich.

Beim Online-Handel kommt vieles zu kurz

Zwar kommen die meisten Pferdebesitzer aus dem Landkreis Weilheim-Schongau – einige kommen aber auch aus den benachbarten Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz-Wolfratshausen.

Was Schelle besonders freut, ist, dass es sogar noch Züchter gibt, die ihre Fohlen zu Fuß zur Fohlenwiese bringen. Die Fohlen, die den ganzen Sommer auf der Weide verbringen, seien fit genug, um drei bis fünf Kilometer zurückzulegen, sagt er. „Es ist so schön, dass diese Tradition noch aufrechterhalten wird.“

Insgesamt ist der Fohlenmarkt nichts Geringeres als gelebte Tradition, die es ohne Unterstützung der örtlichen Landwirte, Vereine und der Gemeinde so nicht geben könnte. Das Gefühl, das der Markt vermittelt, sei auch der Grund, warum er nach wie vor so viele Züchter, Käufer und Besucher anlockt, ist sich Schelle sicher.

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Immerhin hat sich spätestens während der Zeit der Corona-Pandemie gezeigt, dass der Fohlenhandel auch über das Internet funktioniert und für die Züchter sogar mit weniger Aufwand verbunden ist. Aber wer online verkauft, dem fehlt eben auch der Austausch, die Aufregung und die gute Stimmung. „Das gehört dazu“, sagt Schelle. „Wir sind froh, dass der Fohlenmarkt noch so gut läuft und an der Tradition festgehalten wird.“

Ablauf des Tags

Der Rottenbucher Kaltblutfohlenmarkt beginnt an diesem Freitag, 6. September, um 9 Uhr mit dem Auftrieb der Tiere auf die Fohlenwiese. Die Versteigerung der Hengst- und Stutenfohlen startet gegen 12 Uhr. Parallel zur Auktion sind mehr als 70 Marktstände aufgebaut, außerdem gibt es wie immer ein großes Festzelt, in dem der Rottenbucher Trachtenverein, die Musikkapelle und der Trommlerzug die Gäste bewirten. Für Stimmung sorgt ebenfalls die Musikkapelle, die im Anschluss an die Versteigerung im Zelt aufspielt.

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