Steffen Lamprecht leitet jetzt das Peitinger Juze: Was der 27-Jährige vorhat
Der 27-jährige Steffen Lamprecht hat zum September seine Stelle als neuer Leiter des Peitinger Juzes angetreten. Er bringt eine große Portion Motivation mit, will einen Fokus auf Medienpädagogik legen – und Projekte über die Ortsgrenzen hinaus angehen.
Peiting – Für Steffen Lamprecht geht gerade ein Traum in Erfüllung. „Dass ich mal die Chance auf so eine Stelle bekomme, hätte ich nicht gedacht“, sagt der 27-Jährige und lächelt. Zum September hat er die Stelle als neuer Leiter des Peitinger Jugendzentrums angetreten. Der Peitinger folgt damit auf Jürgen Schaffarczik, der nach 13 Jahren in das Jugendamt des Landkreises gewechselt hat.
Lamprecht, der mit seinem brustlangen Krausebart, der Cap und den Tattoos am Arm jugendlich und erwachsen gleichzeitig wirkt, ist richtig motiviert. Er habe schon immer gern mit Jugendlichen gearbeitet, sagt er. Zuletzt in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Landsberg, bei der er im Pflege- und Erziehungsdienst eingesetzt war.
„Mit den Kollegen und dem Chef war es da super“, sagt Lamprecht. „Ich habe mich sehr, sehr wohlgefühlt.“ Aber als er von seinem Freund Basti Kosler, der das benachbarte Jugendzentrum in Schongau leitet, von der Stellenanzeige in Peiting erfuhr, war klar, dass er die Chance nutzt und sich bewirbt. Letztlich setzte er sich gegen drei Mitbewerber durch.
Anders als in einem klinischen Umfeld, könne man in einem Jugendzentrum ganz anders auf die jungen Erwachsenen eingehen, findet der ausgebildete Erzieher, der derzeit in den letzten Zügen seines berufsbegleitenden Studiums der Sozialen Arbeit steckt. Man sei weniger eine Betreuungs-, mehr eine Vertrauensperson. Darauf freut er sich besonders.
Weil Lamprecht selbst erst 27 ist und seine Zeit als Jugendlicher mit all‘ den Sorgen, Ängsten und Interessen dieser Lebensphase entsprechend frisch in Erinnerung hat, dürfte ihm das Arbeiten auf Augenhöhe gut gelingen. Hilfreich ist freilich auch, dass Lamprecht selbst in Peiting und dem Juze groß geworden ist. „Ich bin hier selbst immer ein und aus gegangen.“
Mit Jugendlichen Ideen erarbeiten
Einen Fokus will der neue Leiter auf medienpädagogische Arbeit legen. Das sei ein Bereich, der in Schulen und Familien häufig „so nebenher schwimmt“, sagt er. „Ich bekomme oft mit, dass das Medienverhalten von Jugendlichen nicht gesund ist.“ Lamprecht spiele selbst gerne Videospiele, was ihm hilft, authentisch über dieses Thema zu sprechen. Im Juze will er mit seinen Schützlingen beispielsweise erarbeiten, wie sie zu einem guten Nutzungsverhalten finden.
Wenn es um die Umsetzung konkreter Projekte geht, möchte sich Lamprecht von den Ideen der Jugendlichen leiten lassen. Er wolle mit ihnen gemeinsam Dinge entwickeln und ausprobieren, sagt er. „Das ist das Hauptziel.“ Klar ist aber bereits, dass es künftig mehr Kooperationen mit anderen Jugendzentren in der Region geben wird. So haben sich Lamprecht und Basti Kosler schon darauf verständigt, häufig mal gemeinsame Sache zu machen. „Wir wollen keine Grenze zwischen Peiting und Schongau.“ Vorstellen kann sich der 27-Jährige etwa Aktionen in dem neu eingerichteten Media-Raum im Schongauer Jugendzentrum, um auch hier im weiteren Sinne ins Thema „Medien“ einzusteigen. Und auch, wenn es um die Sucht- und Präventionsarbeit geht, wolle man kooperieren, sagt Lamprecht. „Wir schwimmen da alle im selben Teich.“
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Gerade jetzt, in der Anfangszeit seiner neuen Aufgabe, ist Lamprecht um jede Unterstützung froh. Eine große Hilfe dürfte ihm freilich vor allem Philipp Elste sein, der ebenfalls im Juze angestellt ist. „Ich kenne Phil schon seit Jahren“, sagt Lamprecht. „Wir haben schon zusammen gearbeitet und Projekte gestaltet.“ Einer guten Zusammenarbeit dürfte da nichts mehr im Weg stehen.