Frischer Wind fürs Peitinger Jugendzentrum: Neuer Leiter übernimmt ab September

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Mit Steffen Lamprecht (li.) wird ein echter Peitinger neuer Leiter des örtlichen Jugendzentrums. Sehr zur Freude von Bürgermeister Peter Ostenrieder. © Christoph Peters

Das Peitinger Juze bekommt ab September einen neuen Chef: Er heißt Steffen Lamprecht (26) und ist ein waschechter Peitinger. Der Bürgermeister schwärmt von einer „Top-Lösung“.

Peiting – Es war in der jüngsten Gemeinderatssitzung, als Florian Deibler (CSU) in seinem jährlichen Rechenschaftsbericht beim Thema Jugendzentrum aufhorchen ließ. Man habe einen neuen Leiter gefunden, plauderte der Jugendreferent aus dem Nähkästchen, ohne allerdings mehr zur Personalie zu verraten.

Im Frühjahr hatte die Gemeinde die Stelle bekanntlich neu ausschreiben müssen, nachdem klar war, dass sich der Landkreis zum Jahresende aus der Finanzierung der Personalkosten für die Juze-Leiter zurückziehen würde.

Bei einem Pressegespräch gab nun Bürgermeister Peter Ostenrieder preis, was Deibler noch für sich behalten hatte. Steffen Lamprecht heißt der junge Mann, der ab September in die Fußstapfen des langjährigen Juze-Leiters Jürgen Schaffarzik treten soll, welcher nach dreizehn Jahren ins Jugendamt des Landkreises wechselt. Der 26-Jährige hatte sich im Bewerbungsverfahren gegen drei weitere Interessenten durchgesetzt.

In T-Shirt und kurzer Hose war Lamprecht zur Vorstellung im Rathaus erschienen und wirkte mit seinem Vollbart ein wenig wie der locker-lässige Gegenentwurf zum förmlich im Anzug mit Krawatte gekleideten Bürgermeister. Der ließ keinen Zweifel daran, dass die Gemeinde mit Lamprecht einen „guten Griff“ gemacht habe. Der 26-Jährige stamme nicht nur aus Peiting und lebe vor Ort, sondern sei quasi im Juze aufgewachsen.

Tatsächlich sei er als Jugendlicher in der Einrichtung ein und ausgegangen, erzählte der 26-Jährige. Sogar ein Foto in der Zeitung gibt es mit ihm. Zehn Jahre ist es alt, aufgenommen anlässlich der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Einrichtung. Damals war Lamprecht einer der Hausräte.

Dass er einmal als Leiter ins Jugendzentrum zurückkehren würde, dürfte der Peitinger damals freilich noch nicht geahnt haben. Nach dem Abschluss an der Mittelschule begann Lamprecht eine Schreiner-Lehre, brach sie aber nach einem Jahr wieder ab. „Ich wollte das mit einem sozialen Zweig verknüpfen, das hat leider nicht funk㈠tioniert.“ Er sattelte um, begann eine Ausbildung zum Kinderpfleger in Schongau und hängte in Rottenbuch die Ausbildung zum Erzieher dran.

In Herzogsägmühle arbeitete Lamprecht anschließend zwei Jahre in einer Jugendwohngruppe, ehe er sich entschied, berufsbegleitend in Kempten noch soziale Arbeit zu studieren. Dort ist er mittlerweile auf der Zielgeraden, schreibt aktuell an seiner Bachelor-Arbeit.

Zusammenarbeit mit Schongau geplant

So kam die offene Stelle im Peitinger Jugendzentrum quasi wie gerufen. Den heißen Tipp erhielt Lamprecht übrigens vom Schongauer Juze-Leiter Bastian Kosler, der wie er aus Peiting stammt. Beide kennen sich seit langem, absolvierten gemeinsam die Ausbildung zum Erzieher. Er freue sich bereits auf die Zusammenarbeit mit Kosler, sagte der 26-Jährige. Für den Bürgermeister ein wichtiger Aspekt für die Zukunft. „Wir glauben, dass sich dadurch tolle Synergien für beide Einrichtungen entwickeln können.“

Ideen hat Lamprecht bereits. So kann er sich vorstellen, etwa die beliebten Brettspieltage in Kooperation mit Schongau auszubauen. Die Konzerte im Peitinger Juze wolle er auf jeden Fall beibehalten, kündigte der passionierte Festivalbesucher an. Wichtig sei ihm, dass im Juze eine Willkommenskultur herrsche, dass es „ein Ort ist, an dem die Jugendlichen sich entwicklen und wachsen können.“ Er sehe sich als Begleiter auf diesem Weg.

Da hilft es, dass die Hobbys des Peitingers bei den Jugendlichen gut ankommen dürften. So schlägt sein Herz für den beliebten Zirkus Schweinsgalopp, dessen Gründungsmitglied der 26-Jährige ist. Auch in der digitalen Welt fühlt sich Lamprecht zuhause, spielt selbst begeistert Videospiele. „Das passt super, da kann ich auf jeden Fall mitreden.“ Und wenn es um handwerkliche Do it yourself-Projekte geht, ist man beim Peitinger ebenfalls an der richtigen Adresse.

Die Vorfreude auf die neue Aufgabe ist groß, mit dem aktuellen Juze-Team steht Lamprecht bereits in engem Austausch. Den wird der 26-Jährige auch mit der Gemeinde pflegen, schließlich soll im kommenden Jahr endlich mit dem seit langem überfälligen Neubau des Jugendzentrums begonnen werden. „Das wird eine spannende Zeit“, blickte Ostenrieder voraus. Langweilig, so viel steht jetzt schon fest, wird es dem neuen Leiter so schnell nicht werden.

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