Sommersaison im Plantsch endet – künftig neue Chipkarten für alle Besucher
Auch heuer ist der letzte Ferientag der letzte Betriebstag im Plantsch vor einer mehrwöchigen Umbaupause. Für die Revisionszeit hat man sich viel vorgenommen. Größte Änderung für die Besucher: Wegen eines neuen Kassensystems müssen alle Chip-Karten und -Bänder getauscht werden.
Die Sommersaison im Plantsch Badespaß und Saunaland neigt sich dem Ende zu. Wer das Bad noch einmal ausnutzen möchte vor einer längeren Schließzeit, hat hierzu bis Montag, 9. September, Gelegenheit. Von 9 bis 21 Uhr ist offen, der Saunabereich von 10 bis 22 Uhr.
Die Revisionszeit dauere dieses Jahr eine Woche länger als sonst üblich, kündigt Plantsch-Chef Andreas Kosian an. Eine lange Liste von Maßnahmen zählt der Vorstand des Kommunalunternehmens auf. Die Wiedereröffnung ist für Samstag, 12. Oktober, geplant.
Kassensystem soll erneuert werden
Erneuert wird in diesem Jahr das Kassen- und Zutrittskontrollsystem. „Wir wollen nicht, aber wir müssen“, sagt Kosian. Der Hersteller stelle seine Unterstützung ein. Deshalb müssten auch sämtliche Chipkarten und Chipbänder der Badbesucher bei ihrem ersten Besuch nach der Sommerpause an der Kasse umgetauscht werden.
„Der Umtausch für Pfandmedien ist für die Kunden natürlich kostenfrei und dauert nur eine Minute“, verspricht Kosian. Selbstverständlich würden alle Restguthaben der Geldwertkarten, Gutscheine und Dauerkarten beim Umtausch auf ein neues Chipmedium umgeschrieben. Die Plantsch-Kunden hätten hierfür bis zum 31. Dezember 2025 Zeit, also über ein Jahr lang.
Rund 50.000 Chipkarten und Chipbänder sind im Umlauf
Seit 2006 seien rund 90 000 Medien angeschafft worden, rund 50 000 seien im Umlauf, schätzt Kosian. Ab 2026 sei kein Umtausch mehr möglich, weil die alten Systeme dann endgültig abgeschaltet werden müssten.
Mehr als ein Jahr Zeit für den Umtausch
Getauscht werden in diesem Zuge aber auch die Spind-Schlösser, und zwar im gesamten Bad. Während der kommenden Wochen sind es 600 Schlösser im Innenbereich. In einem nächsten Schritt bis zur Sommersaison 2025 sollen dann auch die 200 Schlösser im Freibad ausgetauscht werden. „Die sind teilweise 50 Jahre alt und noch rein mechanisch“, so Kosian, der nur zu gut weiß, dass es da manchmal zu Problemen kommt. Umsonst ist der Tausch für die Stadt nicht: Allein 120 Euro kostet jedes der 800 Schlösser.
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Felsengrotte bekommt Hydrojet
Viel Geld müsse auch in die neuen Medien für die Abrechnung investiert werden. Insgesamt kostet der Wechsel des Kassensystems netto mehr als eine Viertelmillion Euro, rechnet Kosian vor. Heuer fallen rund 200 000 Euro netto an, 2025 noch einmal rund 60 000 Euro netto.
Eine zusätzliche Attraktion bekommt die Felsengrotte der Badewelt, kündigt Kosian an, und zwar einen sogenannten Hydrojet. Das ist ein Überwasser-Massagegerät, das man vielleicht aus der medizinischen Reha kennt. Die Anwendung kostet für 20 Minuten 25 Euro und damit so viel wie eine Massage im Saunaland.
„Einige Krankenkassen übernehmen diese Leistung“, so Kosian. Die Badbesucher müssten dies allerdings selbst klären, eine direkte Abrechnung übers Plantsch könne nicht erfolgen.
Eingangsbereich wird neu gemacht und Baufehler behoben
Seit langem überfällig ist die Sanierung im Eingangsbereich: Der Vordach-Überbau muss neu gemacht werden. Damit werde ein Baufehler behoben, den man seit 25 Jahren mit sich herumschleppe: eine falsche Isolierung und eine fehlende Dampfsperre. Das Gerüst steht schon eine Weile, auch die Abhängung der Trockenbaudecke ist bereits erfolgt.
Eine große Baustelle startet aber auch im Bereich der Gastronomie, wenn auch nur in Teilschritten, wie Kosian bedauert. Wegen des lange nicht genehmigten Haushalts der Stadt Schongau für das laufende Jahr sei nun die Vorlaufzeit zu gering. Rund 170 000 Euro sollen insgesamt in die Modernisierungsarbeiten und den Umbau der Restaurantküche investiert werden.
„Die aktuelle Ausstattung und das Konzept sind inzwischen ein Viertel-Jahrhundert alt, die Umsätze haben sich seitdem vervielfacht“, erklärt Kosian die Hintergründe. Auch die Abläufe im Gastrobereich müssten inzwischen anders organisiert werden, schließlich sei auch die Nachfrage stark gestiegen.
Arbeiten in der Gastro verzögern sich
Ein neues Außenkühlhaus wurde bereits in der laufenden Saison gebaut und in Betrieb genommen. In den nächsten Monaten solle nun schrittweise der Bau eines neuen Tiefkühlhauses, einer Vorbereitungsküche, einer Spülstraße sowie der Austausch der Küchentechnik erfolgen. Und damit es bei großem Andrang schneller geht, bekomme die Ausgabetheke künftig zwei Kassenplätze, so der Plantsch-Chef.
Nach dem neuen Zeitplan können die letzten Arbeiten vermutlich erst in der folgenden Revisionszeit im Herbst 2025 erfolgen. „Aber wir wollen im laufenden Betrieb die Gastro nicht stilllegen, die Gäste sind es gewohnt, von uns gut versorgt zu werden.“
Nicht alle Arbeiten für die Küche können jetzt gemacht werden
Die Zeit für alle Arbeiten ist knapp, die neue Technik kompliziert, weshalb Kosian die Gäste schon heute um Geduld und Verständnis bittet, sollten mit Start der Wintersaison noch nicht alle Abläufe mit dem neuen Kassensystem reibungslos klappen. „Wo es hakt, zeigt sich oft erst in der Praxis“, weiß Kosian. „Es handelt sich um eine Mammutaufgabe und quasi eine Operation am offenen Herzen des Plantsch.“
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