Unter tosendem Applaus: Badegast aus Toilette gerettet – „Das war nicht aufzubekommen“

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Ungewöhnlicher Vorfall im Peitinger Wellenfreibad, weil sich eine Tür nicht mehr öffnen ließ. Retter griffen zu unkonventionellen Mitteln.

Peiting - Was, wenn man kurz auf die Toilette muss und die abgeschlossene Tür sich dann nicht mehr öffnen lässt? So geschehen am Mittwochnachmittag (19. Juni) im Wellenfreibad Peiting. Für eine Frau wurde das WC-Häuschen quasi zum Verlies.

Nach einer Dreiviertelstunde im WC-Verlies wurde eine Frau im Peitinger Wellenfreibad von der Feuerwehr gerettet - unter tosendem Applaus der Badegäste.
Nach einer Dreiviertelstunde im WC-Verlies wurde eine Frau im Peitinger Wellenfreibad von der Feuerwehr gerettet - unter tosendem Applaus der Badegäste. © privat

Wetter und Gesundheitstag: Bad war proppenvoll

Als sich am Schloss nichts mehr bewegen ließ, machte die Frau auf sich aufmerksam. Bademeister Markus Häringer versuchte, die Tür von außen zu öffnen. Nichts zu machen. Die Tür blieb zu, die Frau im WC-Häuschen. Besonders schlimm für die eingesperrte Dame: Die kleine Nichtschwimmer-Tochter war nur mit Schwimmgürtel um den Bauch alleine im Bad unterwegs. Umgehend suchte der Bademeister das Kind. Das wiederum hatte sich auch schon selbst auf die Suche nach der Mama gemacht, die ja eigentlich nur schnell auf die Toilette wollte und nicht mehr aufgetaucht war.

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Weil wegen Sommerwetter und Gesundheitstag der Krankenhaus GmbH die Hölle los war im Bad und Bademeister Markus Häringer alle Hände voll zu tun hatte in Sachen Aufsicht, griff er zum Telefon. Knapp 1000 Badegäste und ein mords Gewühle in den Becken: Da ist einfach keine Zeit, sich ewig an einem defekten Schloss abzuwerkeln und die Aufsicht am Beckenrand zu vernachlässigen. Die Feuerwehr musste also ran. Diesmal ging es nicht um ein Kätzchen auf dem Baum, sondern eine Dame im Klo-Häuschen.

Ein Teil des Glasdaches musste entfernt werden

„Wir waren gerade erst von einem Einsatz im Marienheim wieder auf dem Weg ins Feuerwehrhaus, als die Meldung reinkam“, so Kommandant Klaus Straub. Während im Marienheim die Brandmeldeanlage einen Fehlalarm ausgelöst hatte, ging es dann im Wellenfreibad tatsächlich ans Eingemachte. Vier Feuerwehrmänner versuchten eine Viertelstunde lang, die Schließanlage des WC-Häuschens von außen aufzubringen – ohne Erfolg. „Der Riegel war so verklemmt, das war nicht aufzubekommen“, so Straub.

Zwei Leitern wurden angesetzt und man ging die Sache schließlich von oben an: Ein Element des Glasdachs wurde entfernt. Und so konnte die Dame schließlich nach einer guten Dreiviertelstunde im WC-Gefängnis unter tosendem Applaus der umstehenden Badegäste über eine Leiter dem Klo-Häuschen entsteigen. Das Problem-Klohäuschen indes bleibt bis zur Reparatur geschlossen.

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