Weg nahe Brandruine seit Wochen gesperrt: Anwohner verärgert, Lösung gesucht

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Schongau
  4. Schongau

Kommentare

Was viele Bürger ärgert: Die Sperrung bedeutet auch größere Umwege zur Schule, zum Bikepark oder ins Bad. © Hans-Helmut Herold

Seit mittlerweile sechs Wochen ist der Dornauer Weg gesperrt. Grund: Die Brandruine am Rande ist einsturzgefährdet. Bei einigen sorgt das für Unmut.

Mehrfach hatte es in diesem Jahr in dem kleinen Haus am Dornauer Weg schon gekokelt, am 29. April schließlich brannte das Gebäude komplett aus. Die Feuerwehr Schongau kämpfte darum, dass das Feuer nicht auf die Vegetation im Hang unterhalb des großen Wohngebietes Dornauer Feld übergriff, an dem ohnehin abbruchreifen Haus jedoch war nicht mehr viel zu retten (wir berichteten). Abbruchreif ist das Haus auch weiterhin, aber wohl auch eine Gefährdung für Fußgänger und Radfahrer, die direkt an der Brandruine vorbeikommen. Einen Tag nach dem Brand wurde der Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt. Auch der obere Eingang des Bikeparks direkt am Dornauer Weg ist nicht mehr zugänglich. Seither ist der Bikepark „aus sicherheitsrechtlichen Gründen“ nur mehr über den unteren Eingang erreichbar. Hierfür müssen teils weite Umwege in Kauf genommen werden. Dieser Eingang ist über die Lechuferstraße erreichbar, liegt an der Sperbersau zwischen Eisstadion und Plantsch.

Nachvollziehen kann die mittlerweile immerhin sechs Wochen andauernde Sperrung nicht jeder: „Ich verstehe das nicht, soll das jetzt das ganze Jahr über gesperrt bleiben?“, fragt Sonja Schütz, eine Anwohnerin im Wohngebiet Dornauer Feld. Gerade für die Bewohner in den oberen Wohngebieten sei das sehr ärgerlich. Man könne zwar auch oben an der Hangkante entlang auf dem Fußweg Richtung Lechsporthalle, das sei aber ein Umweg. „Der Dornauer Weg ist der kürzeste und sicherste Weg ins Bad und zur Schule, den nutzen viele Kinder“, weiß die Schongauerin. In ihren Augen reiche eine deutlich kleinere Absperrung direkt am Haus, um zu verhindern, dass man dort hineinkommt. Am Abbruchhaus könne man einfach nur einen kleinen Teil des Weges sperren, sodass man zu Fuß oder mit dem Rad noch vorbeikommt, denkt sie.

Der obere Eingang des Bikeparks am Dornauer Weg ist seit dem 30. April geschlossen. Wer hinein möchte, muss über die Lechuferstraße fahren.
Auch der obere Eingang des Bikeparks ist seit 30. April zu. © Elke Robert

„Splitterung einzelner Bauteile, wenn es zu einem Einsturz käme“

„Die Sicherheit aller Fußgänger und Radfahrer geht vor. Eine andere gleichgeeignete Sperrung ist nicht ersichtlich“, erklärt hierzu Schongaus Geschäftsleiterin Bettina Schade auf SN-Anfrage. Das Problem sei nicht etwa, dass der Kamin auf den Weg stürzen könne, „sondern die Splitterung einzelner Bauteile, wenn es zu einem Einsturz käme.“

Im Stadtrat kurz nach dem Brand war das Thema Sperrung des Dornauer Weges am Bikepark schon auf den Tisch gekommen. Bettina Buresch hatte es als „unangemessen“ empfunden, dass der gesamte Dornauer Weg gesperrt werde und gefordert, dass der Besitzer herangezogen werden müsse für den Abriss. Es sei ein „eigenartiges Thema“, wie sie es nannte. „Bäume, die im Weg stehen, werden einfach gefällt.“ Der Dornauer Weg sei nicht einfach so gesperrt worden nach dem Brand, hatte Schade hierzu erläutert. Auch Schongaus Feuerwehrkommandant Werner Berchtold habe „eine gewisse Einsturzgefahr“ des Gebäudes gesehen.

Die Brandruine am Dornauer Weg: Zum Schutz der Fußgänger und Radfahrer ist der Weg, der dort entlangführt, gesperrt.
Die Brandruine am Dornauer Weg ist einsturzgefährdet. Zum Schutz der Fußgänger und Radfahrer ist der Bereich komplett abgesperrt. © Hans-Helmut Herold

„Die Ruine ist eine Gefahr für Spaziergänger“, betonte Bürgermeister Falk Sluyterman zuletzt noch einmal auf Nachfrage von Ilona Böse (SPD) in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. Man versuche, mit dem Eigentümer Kontakt aufzunehmen, „das erweist sich aber als schwieriges Unterfangen.“ Wie die Stadt auf aktuelle SN-Anfrage mitteilt, sei noch immer keinerlei Reaktion erfolgt. Böse hinterfragte, ob man nicht dem Eigentümer eine Frist setzen könne für den Abriss. Eine Handhabe habe man nicht, so Stadtbaumeister Sebastian Dietrich in der Sitzung, das Landratsamt sei aber bereits eingeschaltet. Wenn eine Abrissverfügung vorliege, könne eine Firma beauftragt werden, ergänzte Sluyterman. Das Landratsamt müsse sich dann die Kosten vom Eigentümer wiederholen.

Firma mit Abriss beauftragen?

Wie Bettina Schade am Freitag mitteilte, warte die Stadt noch auf eine belastbare finale und schriftliche Auskunft der Bauaufsicht des Landratsamts. „In der vergangenen Woche wurde – nach mehrmaligen Anfragen der Stadt – durch Schreiben unseres Bürgermeisters an die Frau Landrätin um zeitnahe Erledigung wegen Dringlichkeit gebeten“, so Schade. Am Donnerstag habe man telefoniert. Anfang dieser Woche solle es einen Ortstermin mit Vertretern des Landratsamts und der Stadt geben, „bei der die Gefahrenlage vermutlich abschließend eingeschätzt wird“.

Auch interessant

Kommentare