Zum zehnten und letzten Mal - Abschied von den „Steingadener Blütentagen“
Seit 2008 gibt es die „Steingadener Blütentage“. Heuer fand die beliebte Veranstaltung zum zehnten, zugleich aber auch zum letzten Mal statt.
Wie zuletzt 2023 waren es auch heuer wieder gut 140 Aussteller, die es zu den Blütentagen in das Ausstellungsgelände Fohlenhof gelockt hatte. Für Natur- und Gartenliebhaber gab es dort, wie schon bei den vielen Veranstaltungen zuvor, viel zu entdecken. Die beiden Tage beinhalten neben vielfältigen Angeboten auch Anregungen und Inspirationen. Rosen- und Staudengärtnereien, Pflanzen, Blumenarrangements, Gartenaccessoires, Kunstausstellungen, Vorträge, Musik- und Kinderprogramme und natürlich auch die vielen angebotenen kulinarischen Köstlichkeiten sorgten einmal mehr für eine alle Sinne ansprechende Veranstaltung. Draußen sorgten zwei auf hohen Stelzen gehende, toll bekleidete und geschminkte Frauen für Aufmerksamkeit. Und auch eine magische Seifenblasenshow und ein von den Kindern gut angenommener Seifenblasen-Workshop sorgten für Abwechslung. Mit seiner offenen Schnitzwerkstatt war auch Michael Heuberger aus Traunstein mit zwei Mitarbeitern und dem „Grünholzmobil“ zur Freude vieler Kinder dabei. Auch eine Minieisenbahn zog bei dem umfangreichen Kinderprogramm unablässig ihre Kreise. Das sehr heiße Wetter sorgte aber auch dafür, dass die Rettungskräfte nicht arbeitslos blieben.
Nicht nur auf dem Ausstellungsgelände gab es viel zu sehen. Auf der anderen Seite der B17, wo die örtliche Feuerwehr für das sichere Überqueren sorgte, bot sich den Besuchern im Klostergarten und im -museum als auch im Welfenmünster ein eindrucksvolles Bild der dort für beide Tage hergerichteten Blumenkreationen und weiteren dekorativen Schöpfungen. Im Klostergarten gab es zudem an beiden Tagen Vorträge über „Küchen-, Heil- und Wildkräuter“ und „Essbares und Heilsames zwischen Haustür und Gartenzaun“. Für schöne Musik sorgte dort u. a. auch der „Überraschungshaufen“. Drei junge Damen verwöhnten die Besucher mit Ziach, Gitarre und Harfe.
Ein besonderes Highlight bot sich den Besuchern am Samstagnachmittag beim Besuch des vom Chor „Zwischentöne“ durchgeführten Konzerts im proppenvollen Welfenmünster. Nachdem der Chor mit „Tshotsholoza“ und dessen unverkennbaren afrikanischen Klängen in die Kirche Einzug gehalten hatte, folgten weitere Lieder wie „Here comes the sun“. Am Ende hieß es „Viva ein Hoch auf das Leben“ und letztendlich folgte die Chor-Version von „Ehrenwort“. Gemeinsam mit dem Chor sorgten Chorleiterin Miriam Nöß und Barbara Bertl mit ihren glockenklaren Ansagen zu den dargebotenen Liedern für 75 Minuten musikalischen Hochgenuss und ganz viel begeisterten Applaus. Der seit 37 Jahren bestehende Chor war auch bei den ersten Blütentagen 2008 mit von der Partie.
Ursprung und Abschied
Die Blütentage sind eng mit dem Namen Roberta Leimbach, der 1. Vorsitzenden des gut 300 Mitglieder zählenden Obst- und Gartenbauvereins Steingaden, verbunden. Sie hatte sich seinerzeit für deren Ausrichtung eingesetzt. Die damit verbundene Arbeit wird von einem 14-köpfigen Team geleistet. Schon ein Jahr vor der nächsten Veranstaltung muss die Terminplanung abgeschlossen sein, damit auch die Aussteller langfristig planen können. Bereits geraume Zeit vor dem Termin häuft sich dann die Arbeit des Teams. Und die „machen es ehrenamtlich“, betont die 1. Vorsitzende, was auch für sie selbst gilt.
Bei der ersten Veranstaltung waren 80 Aussteller dabei und man zählte damals bereits 8000 Besucher. Das sei ein großer Erfolg gewesen, erinnerte sich Roberta Leimbach beim Gespräch mit den Schongauer Nachrichten. Damit diese sich weiter etabliere, habe man auch Folgejahr 2009 die Blütentage ein weiteres Mal durchgeführt.
Danach ging es hauptsächlich im Zweijahresrhythmus weiter. Nach Corona war es 2023 wieder so weit. Damals konnten sich das Team und die 140 Aussteller über gut 10 000 Besucher freuen. Eine Zahl, die auch in diesem Jahr avisiert war.
Trotz dieser positiven Bedingungen werde man wegen immer strengerer Vorschriften und Auflagen aufhören, so Roberta Leimbach.
Die tolle Dekoration bleibt den Besuchern des Welfenmünsters noch einige Tage erhalten. Barbara Huber Bertl und ihr Mann, Bürgermeister Max Bertl werden am kommenden Sonntag fast drei Jahre nach ihrer standesamtlichen Hochzeit dort auch vor Gott „Ja“ zueinander sagen.