Haley hofft auf Sieg gegen Trump – der holt zum verbalen Angriff aus: „Soll zu Demokraten wechseln“

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Nikki Haley will bei der US-Vorwahl der Republikaner in South Carolina gegen Donald Trump punkten. Der holt zum verbalen Schlag aus. © Mic Smith/AP/dpa

Zerreißprobe vor der US-Vorwahl in South Carolina: Nikki Haley will einen Sieg gegen Donald Trump erringen. Doch der Ex-Präsident führt – und schießt gegen die Konkurrentin.

Columbia – Nikki Haley hat dieser Tage einen schweren Stand: Abgeschlagen beim Rennen um die Rolle der Spitzenkandidatin der Republikaner bei den US-Wahl 2024 will die Konkurrentin von Donald Trump bei den US-Vorwahlen in ihrem Heimatstaat South Carolina das Blatt wenden. Doch nicht nur ihre eigene Beliebtheit steht ihr dabei im Weg, sondern auch der ehemalige US-Präsident. Kurz vor dem Wahltermin holt er zum Schlag gegen Haley aus und macht einen kruden Vorschlag.

Haley zu den Demokraten? Vor Vorwahl in South Carolina holt Trump zum Angriff aus

„Wissen Sie, Haley wird von den Demokraten unterstützt und finanziert“, sagte Trump während einer Kundgebung in Rock Hill, South Carolina, und ergänzte, dass seine republikanische Konkurrentin bei der Präsidentschaftskandidatur zur Demokratischen Partei „wechseln“ sollte. „Die Republikaner unterstützen sie nicht, sie mögen sie nicht und sie mögen ihre Politik nicht. Sie ist im Wesentlichen eine Demokratin“, fügte der ehemalige US-Präsident hinzu. „Ich denke, sie sollte wahrscheinlich die Partei wechseln.“

Nach den Siegen von Donald Trump bei den US-Vorwahlen in Iowa, New Hampshire und Nevada liefert Haley sich am Samstag, dem 24. Februar, ein weiteres Duell mit dem Ex-Präsidenten um die Nominierung ihrer Partei für die US-Wahl 2024 am 5. November. Bei den Republikanern ist South Carolina als erster Südstaat an der Reihe. Im Vergleich zu den vorangegangenen Abstimmungen ist Haley zwar dort nicht ganz so weit abgeschlagen – landesweit trennen sie in Umfragen derzeit rund 60 Prozentpunkte von Trump, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Beobachter gehen aktuell davon aus, dass Trumps Konkurrentin auch in South Carolina kaum auf einen Erfolg hoffen kann – die Umfragen sprechen klar gegen sie.

US-Vorwahl in South Carolina: Trump führt gegen Haley – Ex-Präsident hat „Kultgemeinde“

Vor der US-Vorwahl in South Carolina ist für viele klar: Neben Donald Trump bleibt wenig Raum für eine Bewerberin wie Nikki Haley, die als politisch moderater und rhetorisch deutlich gemäßigter gilt. Um den ehemaligen US-Präsidenten, der zuletzt wegen Nato-Aussagen oder fragwürdigen Vergleichen mit Alexej Nawalny auffiel, hat sich hingegen eine wahre „Kultgemeinde“ gebildet, die sich unter anderem aus Rechtsnationalisten zusammensetzt. Trump konnte im Wahlkampf mit Themen wie die US-Wirtschaft oder der Sicherheit an der Grenze Erfolge erzielen.

Haley spricht mitunter bei Wahlkampfveranstaltungen ähnliche Themen an – bleibt dabei allerdings weniger polternd als Donald Trump. Hinzukommt: eine Sorge um den Anstand und das gesellschaftliche Gefüge.

Haley will bei Vorwahl in South Carolina gewinnen: Trump hinterfragt Demokraten-Spenden

Donald Trumps jüngste Äußerungen über seine Konkurrentin Nikki Haley könnten nur einen Tag vor der US-Vorwahl in South Carolina der Versuch sein, der angeschlagenen Republikanerin weiter zu schaden und den eigenen Vorsprung in der Wählergunst auszubauen. Wie Newsweek schreibt, nutzt der ehemalige US-Präsident dabei den Umstand, dass Haleys Unterstützer nicht ausschließlich aus dem republikanischen Lager kommen. Ein Politico-Bericht deckte nämlich auf, dass Haleys Wahlkampfkampagne auch Spendengelder von Gruppen bekam, die bei der vergangenen US-Wahl Joe Biden unterstützten.

„Nikki Haley verlässt sich auf Demokraten und Liberale … ​​verrückt. Man nennt es die verrückte Welt der Politik“, polterte Donald Trump bei der Kundgebung. Dass Trump selbst sich in der Vergangenheit nicht durch und durch als Republikaner identifizierte, ist derweil bei der Konkurrenz nicht in Vergessenheit geraten. Newsweek schreibt, dass Trumps eigene politische Loyalität zwischen beiden Lagern schwankte, bevor er 2016 seinen ersten Präsidentschaftswahlkampf startete. Trump war sogar mehrere Jahre registrierter Demokrat. „In vielen Fällen identifiziere ich mich wahrscheinlich eher als Demokrat“, sagte Trump 2004 in einem Interview mit Wolf Blitzer von CNN. „Es scheint einfach, dass es der Wirtschaft unter den Demokraten besser geht als unter den Republikanern.“

Letzte Chance vor Super Tuesday: Haleys Erfolg bei US-Vorwahl in South Carolina von großer Bedeutung

Die US-Vorwahl der Republikaner in South Carolina ist Haleys letzte Chance, vor dem Super Tuesday am 5. März einen Erfolg gegen Donald Trump zu erzielen. Womöglich könnte sich am Samstag ihr Wahlkampf aber auch dem Ende entgegen neigen. „Wenn sie unter 40 Prozent fällt, sehe ich keinen wirklichen Grund, weiterzumachen, außer abzuwarten und zu hoffen, dass Trumps rechtliche Probleme ihn überholen“, sagte Danielle Vinson, Professorin an der Furman University, gegenüber Newsweek.

Trumps Konkurrentin gab sich in der Woche vor der Wahl in South Carolina weiter kämpferisch. Von einer Aufgabe sei sie „weit entfernt“, sagte Haley bei einer Rede in ihrem Heimatbundesstaat am Dienstag. „Auszusteigen wäre der einfache Weg. Ich habe nie den einfachen Weg gewählt. In jedem Rennen, das ich je gewonnen habe, war ich die Außenseiterin.“ Während sie in den bisherigen Vorwahlen der Republikaner immer gegen Donald Trump unterlegen war, versucht Haley, die Ergebnisse zu relativieren. „Nur drei Staaten haben abgestimmt, drei“, sagte sie bei der Veranstaltung. „Die Präsidentschaftsvorwahlen haben gerade erst begonnen.“ (fbu/dpa)

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