Wahl-Analyse in Kochel: Ried und Walchensee watschen CSU ab

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46 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im gesamten Gemeindegebiet zählten am Sonntagabend die Stimmen aus. Das Bild zeigt die Ehrenamtlichen im Sitzungssaal des Kochler Rathauses. © pröhl

Nach der ersten Runde der Kochler Bürgermeisterwahl liegt das Abstimmungsergebnis im Detail vor. Die beiden Kandidaten für die Stichwahl, Jens Müller und Rosi Marksteiner, lagen in manchen Bezirken dicht beieinander. Klarer Verlierer ist Thomas Bacher, vor allem in Ried und Walchensee.

Kochel am See – Es war ein kurzer und spannender Wahlabend am Sonntag in Kochel, bei dem Jens Müller von der Unabhängigen Wählergemeinschaft Kochel (UWK) die meisten Stimmen holen konnte, gefolgt von Rosi Marksteiner (Mitte). Die beiden lagen in manchen Wahlbezirken gar nicht so weit auseinander. Klarer Verlierer ist fast überall Thomas Bacher von der CSU. Hier ein Überblick über die Ergebnisse im Detail sowie ein Ausblick, wie es jetzt weitergeht.

Die Wahl in Zahlen

Schaut man sich die Ortsteile Ried und Walchensee sowie die beiden Wahllokale im Kochler Rathaus und in der Schule an, ergibt sich in Bezug auf die Urnen-Wähler folgendes Bild: In Ried gewann Jens Müller die Wahl deutlich mit 113 Stimmen (entspricht 56,8 Prozent) vor Rosi Marksteiner (48 Stimmen/24,1 Prozent) und Thomas Bacher (38 Stimmen). Auch insgesamt betrachtet erhielt Müller die größte Unterstützung für seinen Wahlkampf in Ried.

In Walchensee ergibt sich ein anderes Bild. Hier siegte zwar ebenfalls Müller mit 55 Stimmen (43,7 Prozent), aber nur knapp vor Marksteiner (49 Stimmen, 38,9 Prozent). Für Marksteiner ist das Ergebnis in Walchensee auch in der Gesamtbetrachtung das beste. Für Bacher stimmten in Walchensee nur 22 Personen, Bacher fuhr hier insgesamt gesehen sein schwächstes Ergebnis (17,5 Prozent) ein. In Ried war Bacher mit 38 Stimmen und 19,1 Prozent ebenfalls deutlich der Verlierer.

Im Wahllokal im Kochler Rathaus lag Müller mit 194 Stimmen deutlich vor Bacher (88) und Marksteiner (85). Für Müller ist es mit 52,9 Prozent das beste Ergebnis nach der „Hochburg“ Ried. Im Wahllokal in der Schule hingegen gibt es geringere Unterschiede zwischen Müller und Marksteiner: Der UWK-Kandidat bekam 161 Stimmen (41 Prozent), die „Mitte“-Kandidatin 142 Stimmen (36,1 Prozent). Klarer Verlierer mit nur 90 Stimmen ist die CSU (22,9 Prozent).

Auch bei den Briefwählern ging Müller mit 313 Stimmen deutlich als Sieger hervor. Interessant ist der Blick auf die einzelnen Bezirke. Im Bereich Schule erhielt Müller 124 Stimmen, gefolgt von Marksteiner (87) und Bacher (83). Im Bereich Rathaus lagen dagegen alle drei Kandidaten bei den Briefwählern nahezu gleichauf: Sowohl Müller als auch Marksteiner bekamen hier 89 Stimmen, Bacher 78. In Ried und Walchensee, deren Briefwahl-Unterlagen gemeinsam ausgezählt wurden, bekam Müller 100 Stimmen, gefolgt von Marksteiner (68) und Bacher (37). Hier zeigt sich erneut, dass Bacher in den beiden Ortsteilen gar nicht punkten konnte.

So geht es weiter

Die Stichwahl findet am Sonntag, 28. Januar, statt. Alle Wahllokale sind wieder von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wer Urnen-Wahl macht, braucht zur Abstimmung nur seinen Personalausweis und wenn möglich die Wahlbenachrichtigung mitbringen. Es wird keine neue Wahlbenachrichtigung zugestellt. Wer Briefwahl beantragt und schon angekreuzt hatte, die Unterlagen auch für die Stichwahl erhalten zu wollen, bekommt sie nun ohne erneuten Antrag zugeschickt. Wer sich erst jetzt für eine Briefwahl entscheidet, kann die Unterlagen auf der Homepage der Gemeinde oder persönlich im Rathaus beantragen, erklärt Wahlleiterin und Geschäftsführerin Nicole Lutterer.

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Vereidigung

Die Amtszeit des neuen Bürgermeisters oder der neuen Bürgermeisterin beginnt am Tag nach der Sitzung des Wahlausschusses. Die Vereidigung findet in der nächsten Gemeinderatssitzung statt. Diese ist für Dienstag, 30. Januar, geplant. Die stellvertretenden Bürgermeister (derzeit sind das Thomas Eberl von der UWK und Veronika Lautenbacher von der CSU) werden übrigens nicht neu gewählt, erklärt die Wahlleiterin.

Amtszeit

„Das Gesetz regelt bei Bürgermeisterwahlen während der Amtszeit des Gemeinderates, dass der Bürgermeister für den Rest der Amtszeit des Gemeinderates gewählt wird – es sei denn, die Amtszeit würde weniger als vier Jahre betragen“, erklärt Lutterer. „Da dies bei uns der Fall ist, greift die generelle Regelung, und die Person wird für die Dauer von sechs Jahren gewählt, das heißt, es finden im Januar 2030 wieder Bürgermeisterwahlen statt.“ Auf Antrag des Bürgermeisters kann der Gemeinderat jedoch beschließen, dass die kommende Amtszeit mit der des Gemeinderates am 30. April 2026 endet. „Sollte dies nicht geschehen, bleibt es bei den sechs Jahren Amtszeit unabhängig von der des Gemeinderates.“

CSU gibt keine Wahlempfehlung

Die Kochler CSU wird ihren Mitgliedern keine Empfehlung aussprechen, welchen Kandidaten man bei der Stichwahl wählen sollte, sagte Ortschef Florian Lantenhammer auf Nachfrage.

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