Dramatische Szenen am Seekarkreuz bei Lenggries: Tourengeher stirbt im Funkloch

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Dramatische Szenen am Seekarkreuz bei Lenggries: Tourengeher (76) stirbt im Funkloch

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Für einen Tourengeher, der unterhalb des Seekargipfels kollabiert war, kam die Hilfe zu spät. Sein Begleiter hatte verzweifelt versucht, einen Notruf abzusetzen.

Lenggries – Als am Freitag in der Nähe Seekargipfels ein Tourengeher plötzlich zusammenbrach, herrschte eine Konstellation ungewöhnlicher Umstände. Einige Faktoren hätten sich als Glücksfall für den Mann erweisen können, denn die Retter hatten die Möglichkeit, im besonders schnell zu Hilfe zu eilen. Fatal war aber, dass die Alarmierung lange Zeit nicht möglich war. Denn die medizinische Notsituation ereilte ihn inmitten eines Mobilfunklochs. Am Ende kam die Hilfe zu spät.

Tourengeher (76) bricht auf Weg zum Seekargipfel zusammen

Nach Angaben der Bergwacht Lenggries war Folgendes passiert: Zwei Tourengeher waren am Freitag von Kreuth aus in Richtung Seekargipfel aufgebrochen. Zwischen Raualmen und dem Gipfel brach einer der beiden, ein 76-jähriger Haushamer, plötzlich zusammen. Er war nach Angaben der Bergwacht „reanimationspflichtig“.

Mit dem Rettungshubschrauber Christoph Murnau eilte die Bergwacht Lenggries am Freitag zu einem Tourengeher, der unterhalb des Seekarkreuzes kollabiert war. Leider kam jede Hilfe zu spät.
Mit dem Rettungshubschrauber Christoph Murnau eilte die Bergwacht Lenggries am Freitag zu einem Tourengeher, der unterhalb des Seekarkreuzes kollabiert war. Leider kam jede Hilfe zu spät. © Bergwacht Lenggries

Der Tourenpartner des 76-Jährigen habe auch umgehend mit einer „perfekten Laienreanimation“ begonnen. Dabei hätten ihn auch zwei weitere Schneeschuhwanderer unterstützt, die zufällig vorbeikamen. Das Verhängnis war allerdings, dass es vom Ort des Zusammenbruchs aus nicht möglich war, einen Notruf abzusetzen, weil es dort keinen Handyempfang gab. „Das war sehr belastend für die Ersthelfer“, heißt es vonseiten der Bergwacht.

Nach Zusammenbruch am Berg laut um Hilfe gerufen

Sie schrien und riefen in ihrer Not um Hilfe, bis es ihnen gelang, Personen, die sich auf dem Gipfel des Seekarkreuzes befanden, auf sich aufmerksam zu machen. Diese entdeckten die Gruppe um den kollabierten Haushamer mit dem Fernglas und alarmierten die Rettungskräfte.

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Bei der Bergwacht ging der Alarm gegen 13 Uhr ein. Von da an kam die Hilfe besonders schnell in Gang. Ein an sich günstiger Umstand war nämlich, dass sich ein Rettungshubschrauber in der Nähe befand. Wie berichtet waren am Freitag gegen 12.45 Uhr zwei Skifahrer am Idealhang am Brauneck kollidiert. Der Rettungshubschrauber Christoph Murnau musste einen 60-Jährigen ins Unfallklinik Murnau bringen und konnte unmittelbar anschließend vom Brauneck aus mit der Bergwacht an Bord zu dem leblosen Tourengeher aufbrechen. Außerdem befand sich gerade der Polizeihubschrauber Edelweiß in Bad Tölz, der mit weiteren Bergrettern ebenfalls zum Ort des Geschehens flog.

Hilfe ist 5 Minuten nach Alarm da - und kommt doch zu spät

Auf diese Weise war lediglich fünf Minuten nach der Alarmierung Hilfe da. Diese eigentlich „perfekte Rettungskette“ nutzte aber am Ende nichts. Der 76-Jährige war an Ort und Stelle verstorben. Der Bergwacht blieb nichts anderes mehr zu tun, als die Polizei bei der Bergung des Leichnams zu unterstützen.

Benediktenwand: Schneeschuhwanderer versteigen sich am Altweibersteig

Einen glücklicheren Ausgang nahm ein weiterer Hubschraubereinsatz der Bergwacht am Tag zuvor. Die Bergwacht wurde am Donnerstag gegen 11.15 Uhr alarmiert, weil sich zwei Personen am Altweibersteig südlich der Benediktenwand verstiegen hatten. „Die beiden Schneeschuhwanderer steckten in steilem Gelände fest und kamen nicht mehr vor und nicht zurück“, berichtet die Bergwacht.

Die Bergretter forderten einen Helikopter an. Der Hubschrauber RK-2 aus Reutte nahm einen Bergwacht-Ehrenamtlichen auf und flog zur Einsatzstelle. Dort wurden die beiden Schneeschuhwanderer per Windeneinsatz aus dem Gelände in den Hubschrauber hochgewinscht und unverletzt nach Lenggries gebracht. (ast)

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